Kreditinstitute nehmen aufgrund ihrer großen volkswirtschaftlichen Bedeutung und ihrer Art der Geschäftstätigkeit eine besondere Stellung ein und haben deshalb spezielle, zum Teil von anderen Branchen unterschiedliche, handelsrechtliche Rechnungslegungsvorschriften zu beachten. Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Forderungsbilanzierung von Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten nach dem deutschen Handelsrecht. Durchschnittlich ca. 74 % der Aktiva deutscher Kreditinstitute besteht aus Forderungen. Dementsprechend kommt der Forderungsbilanzierung von Kreditinstituten ein hohes Gewicht zu.
Das Verständnis des Zustandekommens der Art und Höhe des Forderungsausweises von Kreditinstituten ist nicht nur für das rechnungslegende Kreditinstitut wichtig, sondern auch für jeden externen Leser von Bankbilanzen unumgänglich.
Zur Erschließung des Themas werden in Kapitel 2 zunächst die Forderungen von Kreditinstituten charakterisiert, gegenüber Wertpapieren abgegrenzt und der Bilanzausweis angeführt. In Kapitel 3, das den Hauptteil dieser Arbeit darstellt, wird die Erst- und Folgebewertung von Forderungen detailliert abgebildet. Dabei werden auch zwei ausgewählte Sonderfragen der Forderungsbilanzierung erläutert. In Kapitel 4 werden schließlich noch bilanzpolitische Gestaltungsspielräume im Bereich der Forderungsbewertung aufgezeigt.
Durch die 6. KWG-Novelle hat das KWG auch für Finanzdienstleistungsinstitute Gültigkeit erlangt (§ 1 Abs. 1a KWG). Neben dem KWG mussten in diesem Zusammenhang auch eine Reihe anderer gesetzlicher Bestimmungen geändert werden, so auch der Abschnitt „Ergänzende Vorschriften für Kreditinstitute“ des HGB und die „Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (kurz: RechKredV)“. In der folgenden Arbeit wird von Kreditinstituten oder einfach nur von Instituten die Rede sein; gemeint sind damit allerdings auch immer Finanzdienstleistungsinstitute.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Problemstellung und Aufbau der Arbeit
- Charakterisierung von Forderungen
- Grundsätzliches
- Abgrenzung des Forderungsbegriffs
- Ausweis von Forderungen im Jahresabschluss
- Bewertung von Forderungen
- Erstbewertung
- Folgebewertung
- Direktabschreibung
- Einzelwertberichtigung
- Pauschalierte Einzelwertberichtigung
- Pauschalwertberichtigung
- Stille Risikovorsorge
- Wertaufholung
- Ausgewählte Sonderfragen der Forderungsbewertung
- Zinsforderungen
- Fremdwährungsforderungen
- Bilanzpolitik
- Literaturverzeichnis
- Charakterisierung von Forderungen und Abgrenzung zu Wertpapieren
- Bewertung von Forderungen nach RechKredV und HGB, einschließlich Erst- und Folgebewertung
- Sonderfragen der Forderungsbewertung, wie z.B. Zinsforderungen und Fremdwährungsforderungen
- Bilanzpolitische Gestaltungsspielräume im Bereich der Forderungsbewertung
- Relevanz der Forderungsbilanzierung für die externe Rechnungslegung von Kreditinstituten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Forderungsbilanzierung von Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten nach dem deutschen Handelsrecht. Der Fokus liegt auf der Analyse der Bewertung von Forderungen, insbesondere der Erst- und Folgebewertung, sowie der Berücksichtigung von Sonderfragen wie Zinsforderungen und Fremdwährungsforderungen. Die Arbeit beleuchtet auch die Gestaltungsspielräume im Bereich der Forderungsbewertung, die für Kreditinstitute im Rahmen der Bilanzpolitik relevant sind.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Charakterisierung von Forderungen von Kreditinstituten. Es werden die grundlegenden Eigenschaften von Forderungen, die Abgrenzung zu Wertpapieren und die Ausweisung von Forderungen im Jahresabschluss behandelt.
Das dritte Kapitel, der Kern dieser Arbeit, befasst sich mit der Bewertung von Forderungen. Es werden die Erstbewertung, die Folgebewertung und ausgewählte Sonderfragen der Forderungsbewertung detailliert erläutert. Die Folgebewertung umfasst die planmäßige Auflösung von Disagios und Agios sowie die außerplanmäßige Abschreibung auf einen niedrigeren beizulegenden Wert. Die Sonderfragen betreffen die Bewertung von Zinsforderungen und Fremdwährungsforderungen.
Das vierte Kapitel der Arbeit behandelt die Bilanzpolitik im Bereich der Forderungsbewertung. Es werden die Gestaltungsspielräume aufgezeigt, die Kreditinstituten im Rahmen der handelsrechtlichen Bilanzierung von Forderungen zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Forderungsbilanzierung, RechKredV, HGB, Erstbewertung, Folgebewertung, Einzelwertberichtigung, Pauschalwertberichtigung, Zinsforderungen, Fremdwährungsforderungen, Bilanzpolitik und stille Reserven. Die Arbeit beleuchtet die Besonderheiten der Forderungsbilanzierung von Kreditinstituten im deutschen Handelsrecht und zeigt die Gestaltungsspielräume auf, die Kreditinstitute im Rahmen der Bilanzpolitik nutzen können.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Thomas Spiegl (Author), 2004, Forderungsbilanzierung nach RechKredV und HGB, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55325
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