Das interne Rechnungswesen nimmt in einem Unternehmen eine zentrale Stellung ein. Es bildet das wirtschaftliche Geschehen des Betriebes ab und unterstützt die Entscheidungsträger in vielfältiger Weise. Im Mittelpunkt des internen Rechnungswesens steht die Kosten- und Leistungsrechnung. Mit ihrer Hilfe werden Faktorverzehr- und Gütererstellungsprozesse zahlenmäßig abgebildet. Die Kosten- und Leistungsrechnung liefert Daten, welche die Grundlage für die Dokumentation, Planung und Kontrolle innerhalb eines Unternehmens bilden. Die bedeutendste Größe hierfür sind sicherlich die Kosten, die in einem Produktionsprozess anfallen. Durch ihre Erfassung und Verrechnung wird dargestellt, welche Kosten an welcher Stelle wofür entstanden sind. Die so ermittelten Angaben fließen mit in die Programmplanung ein, wodurch festgestellt werden kann, ob die Produktion eines Gutes oder einer Dienstleitung wirtschaftlich ist oder nicht.
Es ist jedoch nicht immer in allen Bereichen einer Produktion möglich, die Herstellkosten eines Produktes eindeutig zu bestimmen. Zu einem derartigen Bereich gehört die Kuppelproduktion. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass verschiedenartige Produkte nicht unabhängig voneinander produziert werden können, sondern zwangsläufig gemeinsam anfallen1 Diese Verbundenheit innerhalb des Produktionsprozesses ist auch im Weiteren problematisch, wenn in der Kostenträgerrechnung die Kosten pro erzeugte Produkteinheit ermittelt werden sollen. Das Kostenverursachungsprinzip als zentrales Prinzip der Kostenverrechnung wird bei der Kuppelproduktion per Definition verletzt. Die mittels einer Kalkulation stattfindende Kostenverrechnung ist für die Entscheidungsfindung innerhalb eines Unternehmens jedoch von großer Bedeutung. Sie dient bspw. zur Ermittlung von Preisunter- und obergrenzen von Absatz- und Einsatzgütern sowie zur Bewertung von Beständen. Aus diesem Grunde wurden zusätzlich zu den Standardkalkulationsverfahren Methoden entwickelt, die versuchen, das Problem der fehlenden Verursachungsgerechtigkeit bestmöglich zu lösen.
Im Folgenden soll zunächst der Begriff der Kuppelproduktion definiert und eine detaillierte Problembeschreibung erstellt werden. Daraufhin werden verschiedene Verfahren vorgestellt, die zur Kalkulation von Kuppelprodukten angewendet werden können, um abschließend deren Vor- und Nachteile zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Kuppelproduktion
- Begriffsbestimmung der Kuppelproduktion
- Problembereiche bei der Kalkulation von Kuppelprodukten
- Kalkulationsverfahren für Kuppelprodukte
- Traditionelle Verfahren
- Restwertrechnung
- Verteilungsrechnung
- Modemes Verfahren: Päckchen- und Bündelrechnung
- Kritische Würdigung der Kalkulationsverfahren
- Traditionelle Verfahren
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Problemen und Möglichkeiten der Kalkulation von Kuppelprodukten im Rahmen der Kosten- und Erlösrechnung. Sie analysiert die Besonderheiten der Kuppelproduktion und untersucht die gängigen Kalkulationsverfahren hinsichtlich ihrer Eignung zur verursachungsgerechten Kostenzuordnung.
- Begriffsbestimmung und Charakteristika der Kuppelproduktion
- Herausforderungen der Kostenverrechnung bei Kuppelprodukten
- Vorstellung und Analyse traditioneller Kalkulationsverfahren (Restwert- und Verteilungsrechnung)
- Diskussion des modernen Verfahrens der Päckchen- und Bündelrechnung
- Kritische Würdigung der Kalkulationsverfahren hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Kuppelproduktion ein und erläutert die Bedeutung der Kosten- und Leistungsrechnung im Unternehmen. Sie hebt die besonderen Herausforderungen hervor, die die Kalkulation von Kuppelprodukten mit sich bringt, da das Verursachungsprinzip aufgrund der gemeinsamen Entstehung der Produkte nicht angewendet werden kann.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Grundlagen der Kuppelproduktion. Es wird eine Definition des Begriffs gegeben, verschiedene Arten der Kuppelproduktion erläutert und die spezifischen Probleme bei der Kalkulation von Kuppelprodukten beleuchtet. Die Verbundkosten der Kuppelproduktion lassen sich den einzelnen Produkten nicht ohne Willkür zuordnen, was erhebliche Schwierigkeiten bei der Ermittlung von produktindividuellen Stückkosten verursacht.
Kapitel 3 stellt verschiedene Kalkulationsverfahren für Kuppelprodukte vor. Die traditionellen Verfahren, wie die Restwertrechnung und die Verteilungsrechnung, basieren auf dem Durchschnitts- oder Tragfähigkeitsprinzip und versuchen, die Kosten den Produkten nach bestimmten Schlüsselgrößen zuzuordnen. Die Päckchen- und Bündelrechnung als modernes Verfahren verzichtet auf eine direkte Kostenzuordnung und betrachtet die Kuppelprodukte als Bündel, um die Deckungsbeiträge der einzelnen Produkte zu ermitteln.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kuppelproduktion, die Kalkulation von Kuppelprodukten, die Kosten- und Leistungsrechnung, das Verursachungsprinzip, traditionelle Kalkulationsverfahren (Restwertrechnung, Verteilungsrechnung), das moderne Verfahren der Päckchen- und Bündelrechnung sowie die kritische Würdigung der Verfahren. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Kostenverrechnung bei Kuppelprodukten und analysiert die verschiedenen Kalkulationsmethoden hinsichtlich ihrer Eignung und Anwendbarkeit.
- Quote paper
- Carsten Bette (Author), 2006, Probleme und Möglichkeiten der Kalkulation von Kuppelprodukten (Kuppelproduktion), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55336
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