Die Kinder
Ich habe um das Beziehungslernen in der Klasse besser beurteilen zu können, eine dritte Klasse in der Eleonoren-Grundschule in Hannover, Linden, über einen Zeitraum von 13 Wochen beobachtet.
Zuerst habe ich mir die Frage gestellt, ob Kinder ähnliche oder ganz andere Beziehungen, wie Erwachsene, untereinander führen.
Jedes Kind in der Klasse hat eine Beziehung zu jedem anderen Kind in der Klasse.
Kinder können gute und schlechte Beziehungen miteinander führen. Genau wie bei den Erwachsenen gibt es hier Rollenträger, Machtkämpfe (wer ist der Stärkere?), es finden Konfliktaustragungen statt und es gibt Probleme der Distanz und der Nähe.
Kinder haben genau wie Erwachsene das Problem der Konfliktaustragung. Einige Kinder gewinnen immer wieder Konflikte, und die "Schwächeren" verlieren immer wieder Konflikte. Wobei man Kinder unterscheiden muss, die Geschwister haben und Kinder die keine Geschwister haben. Kinder mit Geschwistern haben meistens keine großen Probleme oder Angst vor Auseinandersetzungen und Konflikten. Sie können schneller solche Probleme lösen oder den Konflikt gewinnen, weil sie gelernt haben mit verschiedenen, unterschiedlichen Beziehungen umzugehen. Ein Kind, dass keine Geschwister hat, kann meistens nicht so schnell den Lösungsansatz finden, weil es nicht lernen konnte, regelmäßig mit Konflikten umzugehen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kinder
- Der Lehrer / Die Lehrerin
- Störungen in Gruppen
- Beziehungslernen
- Wandlung
- Beispiel 1 (Die Aussenseiterin)
- Beispiel 2 (Aggressionen)
- Beispiel 3 (Nähe und Distanz)
- Sozialformen
- Gruppenunterricht
- Rollentheorie / Soziales Lernen
- Biologische Grundlagen menschlichen Handelns
- Lernen
- Soziale Beziehungen
- Fazit nach Reinhold Miller
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Beziehungslernens im Erstunterricht. Die Autorin analysiert eigene Beobachtungen in einer dritten Klasse und setzt diese in den Kontext der Beziehungsdidaktik nach Reinhold Miller.
- Die Entwicklung von Beziehungen zwischen Schülern im Klassenraum
- Die Rolle des Lehrers als Beziehungsmoderator
- Die Bedeutung von Sozialformen und Gruppenunterricht für das Beziehungslernen
- Die biologischen Grundlagen menschlichen Handelns im Kontext von Lernen und sozialen Beziehungen
- Die Wandelnde Rolle des Lehrers von Wissensvermittler zu Gruppenleiter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung von Beziehungslernen im Erstunterricht und beschreibt die beobachtete dritte Klasse. Kapitel 2 untersucht die veränderte Lehrerrolle im Sinne der Beziehungsdidaktik. Kapitel 3 beleuchtet die Rolle von Störungen in Gruppen, während Kapitel 4 die zentrale Rolle des Beziehungslernens im Unterricht beleuchtet. Die Kapitel 5 bis 7 bieten Beispiele und Analysen verschiedener Aspekte des Beziehungslernens, inklusive der Auswirkungen auf die Schülerbeziehungen. Kapitel 8 und 9 betrachten die theoretischen Grundlagen von Sozialformen, Gruppenunterricht, Rollentheorie und biologischen Grundlagen menschlichen Handelns.
Schlüsselwörter
Beziehungslernen, Beziehungsdidaktik, Erstunterricht, Lehrerrolle, Sozialformen, Gruppenunterricht, Störungen, Schülerbeziehungen, Biologische Grundlagen, Lernen, Soziales Handeln.
- Arbeit zitieren
- Martina Szonn (Autor:in), 2002, Soziales Lernen - Schwerpunkt im Erstunterricht?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5543