Die Buddenbrooks, Thomas Manns erster Roman, wirft in exemplarischer Weise ein Thema auf, das für das gesamte spätere Werk des Autors bestimmend bleiben wird: Den Konflikt zwischen Gesellschaft und Individuum, 'Bürger' und 'Künstler', Normalität und Extravaganz, oder eben Naivität und Reflexivität. Der junge Autor hatte dieses Dilemma im eigenen Leben erfahren, es sich 'von der Seele geschrieben' und war so in der eigenen Person schon zu einer Synthese von Gegensätzen gelangt, die sich in den Buddenbrooks noch nahezu unvereinbar gegenüberstehen.
Wie die naiven, wie die zur Reflexion fähigen Charaktere gestaltet sind, was sie gemeinsam haben, wie sie sich aber auch voneinander unterscheiden, wie ihre Motive, ihre Stärken, ihre Schwächen aussehen, nicht zuletzt: mit welchen Strategien und welchem Erfolg sie ihr jeweiliges Leben bewältigen - diesen Fragen versuche ich mich in der vorliegenden Arbeit anzunähern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Naivität und Reflexivität in den Buddenbrooks
- Naivität
- Konsul Jean Buddenbrook
- Tony Buddenbrook
- Rollenspiel und Pflichterfüllung
- 'Emotionale Intelligenz'
- Reflexivität
- Selbstbeobachtung
- Thomas Buddenbrook
- Christian Buddenbrook
- Hanno Buddenbrook
- Lebensuntüchtigkeit und Krankheit
- Thomas
- Christian
- Hanno
- Formen der Lebensbewältigung
- Thomas: Der 'Leistungsethiker'
- Christian: Der Lebemann
- Hanno: Der Décadent
- Selbstbeobachtung
- Naivität
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Roman "Buddenbrooks" von Thomas Mann und beleuchtet den zentralen Konflikt zwischen Naivität und Reflexivität, der sich in den Figuren und Handlungssträngen widerspiegelt. Die Arbeit zeigt auf, wie diese gegensätzlichen Pole die Lebenswege der Buddenbrooks prägen und zur Entwicklung der Familie beitragen.
- Der Konflikt zwischen Naivität und Reflexivität
- Die Darstellung von Bürgerlichkeit und Künstlernatur
- Die Auswirkungen von gesellschaftlichen Normen und individuellen Bedürfnissen
- Die Entwicklung der Familie Buddenbrook über Generationen
- Der Einfluss von Krankheit und Lebensuntüchtigkeit auf das Individuum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet den Konflikt zwischen Naivität und Reflexivität im Werk Thomas Manns. Das zweite Kapitel analysiert die Figur des Konsuls Jean Buddenbrook und seine ambivalenten Wesenszüge. Es zeigt auf, wie er zwar Anzeichen von Reflexion aufweist, aber dennoch als eher naiver Charakter gilt. Das dritte Kapitel untersucht den Einfluss der Reflexivität auf die Lebenswege der Buddenbrook-Nachkommen, insbesondere Thomas, Christian und Hanno. Es beleuchtet die verschiedenen Ausprägungen der Reflexivität und deren Auswirkungen auf ihre Lebensgestaltung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit sind Naivität, Reflexivität, Bürgerlichkeit, Künstlernatur, Familie, Krankheit, Lebensuntüchtigkeit, Leistungsethik, Lebemann, Décadence. Die Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen diesen Begriffen und ihrer Bedeutung im Kontext der Familie Buddenbrook.
- Arbeit zitieren
- Dietrich Arlart (Autor:in), 2000, Naivität und Reflexivität in Thomas Manns "Buddenbrooks", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5546