Das Ende des Kalten Krieges und dem darauf folgenden Niedergang des Sowjet-Imperiums löst eine Welle von Demokratisierungen in den ehemaligen Satellitenstaaten aus. Einige von diesen, unter ihnen die Ukraine, wandeln sich allerdings zu Autokratien, die teilweise von ehemaligen Machthabern der UdSSR geführt werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ). Zwar ist diese kein Teilstaat der UdSSR, aber dem Versuch von Teilstaaten sich zu einer Demokratie zu wandeln (v.a. Slowenien) steht auch hier der Wandel zu einer Autokratie unter Fortbestand der Führungselite (Bundesrepublik Jugoslawien, BRJ) entgegen. Dass dieser Wandel dort wesentlich konfliktreicher verläuft als in den ehemaligen Sowjet-Staaten, ist hier nicht Gegenstand der Analyse, interessant dabei sind vielmehr die jüngsten gewaltlosen Transformationen von Autokratien zu Demokratien. Als Beispiel hierzu sollen die Bundesrepublik Jugoslawien und die Ukraine dienen. Auslöser dafür sind in beiden Staaten sogenannte „stolen elections“, also Wahlen, die von den bestehenden politischen Führern des jeweiligen Landes zwar verloren, im nachhinein aber entweder nicht anerkannt oder offensichtlich gefälscht werden. Dies führt zu einer großen Mobilisierung der Bürger, deren Proteste das herrschende Regime letztendlich zu Fall bringen. Ziel ist es nun diese demokratischen Revolutionen in der BRJ und der Ukraine genauer zu betrachten. Dazu ist es notwendig zunächst den Begriff Revolution zu definieren, um später klären zu können, ob es sich um eine Revolution gehandelt hat und in wie weit diese als demokratisch zu bezeichnen ist. Danach werden die Umstände, also die politische Situation in den genannten Staaten, unter denen der jeweilige Umsturz in diesen Ländern zu Stande gekommen ist, kurz erläutert. Eine besondere Berücksichtigung soll dabei auf die bereits erwähnten „stolen elections“ gelegt werden und schließlich geklärt werden, ob und wann die Nichtanerkennung einer Wahlniederlage durch die bestehende Elite zu einem politischen Umsturz führt. Dann gilt es die Ergebnisse der Revolutionen in den einzelnen Ländern darzulegen und miteinander zu vergleichen. Abschließend soll ein Ausblick auf die nähere Zukunft dieser zwei Länder im Bezug auf Stabilität der Demokratie und Beitrittsperspektiven zur NATO und der EU gegeben werden.
„Wer eine friedliche Revolution verhindert, macht eine gewaltsame Revolution unausweichlich“ - John F. Kennedy
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demokratische Revolutionen - Entstehung, Folgen und Ausblick
- Definition Revolution
- Die politische Situation vor der Revolution in
- der Bundesrepublik Jugoslawien
- der Ukraine
- „Stolen elections“ als Auslöser von demokratischen Revolutionen
- Die demokratische Revolution in
- Serbien
- der Ukraine
- Sind die demokratischen Revolutionen demokratisch?
- Vergleich der Entwicklungen nach der demokratischen Revolution
- Ausblick
- Stabilität der Demokratie
- Beitrittsperspektive zur NATO und der EU
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den demokratischen Revolutionen in Serbien und der Ukraine, die im Kontext des Niedergangs des Sowjet-Imperiums und dem Zerfall Jugoslawiens stattfanden. Im Mittelpunkt stehen die Ursachen, Folgen und zukünftigen Perspektiven dieser Umwälzungen.
- Definition des Begriffs „Revolution“ und dessen Anwendung auf die Ereignisse in Serbien und der Ukraine.
- Analyse der politischen Situation vor den Revolutionen in beiden Ländern, mit besonderem Fokus auf „stolen elections“ als Auslöser der Proteste.
- Vergleich der Entwicklungen in beiden Ländern nach den Revolutionen hinsichtlich der Stabilität der Demokratie und der Beitrittsperspektive zur NATO und der EU.
- Bewertung der Ereignisse in Bezug auf die Demokratisierungsprozesse.
- Der Einfluss von nationalistischen Tendenzen und ethnischen Konflikten auf die Revolutionen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand und die Fragestellung der Arbeit vor, die sich mit den demokratischen Revolutionen in Serbien und der Ukraine im Kontext des Niedergangs des Sowjet-Imperiums und dem Zerfall Jugoslawiens befasst. Im Fokus stehen die Ursachen, Folgen und zukünftigen Perspektiven dieser Umwälzungen.
Kapitel II behandelt zunächst die Definition von Revolutionen und untersucht anhand von Kriterien, ob die Ereignisse in Serbien und der Ukraine als Revolutionen zu bezeichnen sind. Es werden die politischen Situationen in den beiden Ländern vor den Umwälzungen beleuchtet, wobei der Fokus auf den Einfluss von „stolen elections“ als Auslöser der Proteste liegt.
Kapitel III analysiert die Ereignisse der Revolutionen in Serbien und der Ukraine im Detail und betrachtet die unterschiedlichen Motivationen der beteiligten Akteure. Es wird außerdem untersucht, ob die Revolutionen als demokratisch zu bezeichnen sind.
Kapitel IV vergleicht die Entwicklungen in Serbien und der Ukraine nach den Revolutionen hinsichtlich der Stabilität der Demokratie und der Beitrittsperspektive zur NATO und der EU.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen demokratische Revolution, „stolen elections“, politische Transformation, Stabilität der Demokratie, Beitrittsperspektive zur NATO und der EU, Nationalismus, Ethnische Konflikte, Serbien, Ukraine, ehemalige Sowjet-Staaten, Jugoslawien.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sebastian Schäffer (Autor:in), 2005, Demokratische Revolutionen - Entstehung Folgen und Ausblick am Beispiel der Bundesrepublik Jugoslawien und der Ukraine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55574