Die Nutzung mobiler Kommunikation wird zum Alltagsverhalten. Daraus entsteht die Erwartung, dass nach sozialen und organisatorischen Veränderungen im privaten Bereich, ebenso wie in Unternehmen, auch die Organisationen im Public Sector mobile Dienste anbieten und nutzen sollten.
Die Erwartungen an diese neuen Technologien sind hoch. Im Laufe der Zeit sind jedoch die hochtrabenden Visionen von E-Government zunehmend pragmatischeren Ansrpüchen gewichen: War zunächst noch von fundamentalen Veränderungern der Rolle des Staates die Rede, werden heute v.a. Zugangsmöglichkeiten und die Veränderung von Steuerungsmechanismen diskutiert.
Es werden die Vorbedingungen für sinnhafte mobile Angebote der öffentlichen Hand betrachtet: wie gut ein Ziel mit gegebenen Maßnahmen erreicht werden kann. Im Fokus stehen die Einflussgrößen "Nutzer", "Organisation" und "Prozesse" in Beziehung zu mobilen Angeboten sowie konkurrierenden Angebote ("Kanalkonkurrenz"). Dazu wird eingangs Mobilität in verschiedenen Facetten vom soziologischen bis zum rein technischen Begriffsverständnis betrachtet.
Die Betrachtung der Sinnhaftigkeitseinflüsse beginnt mit dem Nutzer. Sein Verhalten, die Akzeptanz von technisierten Angeboten, basiert auf der Wahrnehmung verfügbarer Technologie und des konkret empfundenen, situativen Mehrwerts. Es wirken Vorerfahrungen mit ähnlicher Technik und die Verfügbarkeit konkurrierender Angebote ("Kanalkonkurrenz").
Für den Faktor Organisation interessiert v.a. die Fähigkeit, mobile Angebote effektiv in interne Kommunikationsabläufe einzubinden. Es werden Strategien diskutiert, wie eine Organisation auf mobile Dienste vorzubereiten ist, aber auch, wie sich diese Dienste auf die Organisation auswirken können.
Der Faktor Prozess leitet sich ab aus Rahmenbedingungen, die mobil abgebildet, also technisch erfüllt werden müssen. Nutzer und Organisation sind für M-Government der diffuse Grund: Sie sind mobil oder wollen dies unterstützen. Durch die Kenntnis des Prozesses und seine losgelöste Betrachtung, lässt sich ein starkes Kriterium für oder gegen ein mobiles Angebot ableiten –ohne den Kontext Nutzer/Organisation bleibt dies aber eine isolierte Analyse des Möglichen.
Aus der Betrachtung der drei Kernfaktoren entsteht ein grobes Schema zur Entwicklung von Nutzer- und Nutzungsszenarien, mit denen sich konkrete Angebote im Vorfeld auf Akzeptanz, Umsetzbarkeit, schlußendlich: Sinnhaftigkeit untersuchen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Untersuchungsobjektes
- Government
- Electronic Government
- Mobile Government
- Konkretisierung der Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Mobilität
- Der Mobilitätsbegriff
- Ebenen von Mobilität
- Mobile Interaktion
- Räumlich
- Zeitlich
- Kontextuell
- Technisch vermittelte mobile Interaktion
- Nutzerverhalten
- Nutzerewartungen
- Einflüsse der Umwelt
- Persönliche Erfahrungen
- Kennenlemphase
- Verhaltensregeln
- Das access anytime, anywhere- Paradigma
- Government als Organisation
- Mobilität und mobile Technologien in Organisationen
- Strategien für M-Government
- „e-Gov Goes Wireless: From Palm to Shining Palm"
- „Mobile Government: Die Stadt als Lebensbegleiter"
- „Preparing for Wireless and Mobile Technologies in Government"
- „Government unplugged"
- M-Government in öffentlichen Organisationen
- Methoden zur Betrachtung von Prozessen
- Elemente eines Prozesses
- Mobilisierbarkeit von Prozessen
- Bewertungsmethoden
- eGov-Rechner
- WiBe 21 / WiBe 4.0
- 3P Value Model for mGovernment applications
- Portfolioanalyse
- Diskussion der Methoden
- Kriterien für die Bestimmung der Sinnhaftigkeit
- Zwischenfazit
- Mobile: Sonderweg oder Zusatzfunktion
- Kriterienableitung
- Vorüberlegungen
- Kriterien
- Akzeptanz durch den Nutzer
- Mobilität
- Bedarf
- Erfahrung
- Zielerreichung durch mobilen Zugang
- Bereitschaft des Anbieters
- Zielsetzung
- Mobilität
- Integration
- Aufwand
- Machbarkeit des Angebots
- Mobilität
- Inhalte
- Vorgaben
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Sinnhaftigkeit mobiler Angebote der öffentlichen Hand im Kontext von Electronic Government. Sie untersucht, welche Faktoren die Akzeptanz und den Erfolg dieser Angebote beeinflussen und entwickelt Kriterien zur Bewertung ihrer Sinnhaftigkeit. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Wechselwirkungen zwischen Nutzerverhalten, Organisation und Prozess im Hinblick auf die Einführung von Mobile Government.
- Akzeptanz von Mobile Government durch Nutzer
- Einfluss von Mobilität auf Nutzerverhalten und -erwartungen
- Integration mobiler Technologien in öffentliche Organisationen
- Bewertung von Prozessen und deren Mobilisierbarkeit
- Entwicklung von Kriterien zur Bestimmung der Sinnhaftigkeit mobiler Angebote
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Mobile Government ein und definiert die grundlegenden Begriffe Government, E-Government und M-Government. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit dar, welche Faktoren die Sinnhaftigkeit von Mobile Government beeinflussen, und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Begriff der Mobilität und seinen verschiedenen Ebenen, insbesondere im Kontext von mobiler Kommunikation. Es beschreibt die räumliche, zeitliche und kontextuelle Mobilität sowie die technisch vermittelte mobile Interaktion.
Kapitel 3 analysiert das Nutzerverhalten gegenüber mobiler Kommunikation und beleuchtet die Herausbildung von Nutzererwartungen, die Kennenlernphase und die Entwicklung von Verhaltensregeln. Es untersucht das „access anytime, anywhere"-Paradigma und seine Grenzen.
Kapitel 4 betrachtet die Organisation als Anbieter und Nutzer von Mobile Government. Es diskutiert die Herausforderungen, die sich für öffentliche Organisationen durch die Einführung mobiler Technologien ergeben, und stellt verschiedene Strategien für M-Government vor.
Kapitel 5 untersucht Methoden zur Betrachtung von Prozessen und deren Mobilisierbarkeit. Es werden vier Bewertungsmethoden vorgestellt, die die Wirtschaftlichkeit und den Wert von Mobile Government-Anwendungen analysieren: der eGov-Rechner, die WiBe 4.0, das 3P Value Model und die Portfolioanalyse.
Kapitel 6 leitet aus den vorherigen Kapiteln allgemeine Kriterien für die Bestimmung der Sinnhaftigkeit mobiler Angebote ab. Es betrachtet die Akzeptanz durch den Nutzer, die Bereitschaft des Anbieters und die Machbarkeit des Angebots.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Mobile Government, Electronic Government, Nutzerverhalten, Organisation, Prozess, Akzeptanz, Mobilität, Bewertungsmethoden, Kriterien, Sinnhaftigkeit und die Herausforderungen der Einführung von Mobile Government in öffentlichen Organisationen.
- Quote paper
- Klas Roggenkamp (Author), 2005, Sinnhaftigkeit mobiler Angebote der öffentlichen Hand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55619
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