Bereits früh, schon während seiner Zeit in Tübingen, beginnt Hegel sich mit der jüdischen Religion auseinanderzusetzen. Diese Zeit ist wesentlich von den Gedanken der französischen Revolution geprägt, die sich schnell in ganz Europa ausbreiteten und diskutiert wurden. Hierein viel auch eine neue, kritische Bewertung der christlichen Kirche. Der Drang der Aufklärung zur grenzenlosen Anwendung der menschlichen Vernunft führte zu einem erbitterten Anprangern des kirchlichen Machtanspruchs im Staat und dessen Unvereinbarkeit mit der menschlichen Vernunft. Dabei blieb auch die jüdische Religion, aus der die christliche Religion ja im wesentlichen hervorging, von den massiven Angriffen der „Aufklärer“ nicht verschont. Auch G.W.F. Hegel beteiligte sich rege an der aktuellen Debatte. Schon in seinen frühesten Werken aus der Berner Zeit wird die Beschäftigung mit dem Judentum deutlich. Auch wenn er ein harter Kritiker der jüdischen Religion ist, so verfällt er doch nicht jener antijüdischen Hetze, die diese Zeit maßgeblich geprägt hat. Diese Arbeit wird sich mit der jüdischen Religion (Religion der Erhabenheit) und ihrer Position im Hegelschen Stufensystem der Entwicklungsgeschichte der Religionen auseinandersetzen. Ich beginne bei der Darstellung des jüdischen Gottes und seinen wesentlichen Charakterzügen, wodurch sich auch das Verhältnis zum Menschen, sowie zur Natur ausdrückt. Anschließend gehe ich auf den Kultus in der jüdischen Religion ein und seiner Bedeutung für die Identität des jüdischen Volkes. Abschließend werde ich kurz die Wandlung verdeutlichen, die Hegel von seinen frühen Werken bis hin zu seiner Religionsphilosophie vollzieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der jüdische Gott
- Der Kultus
- Das Verhältnis Hegels zur jüdischen Religion
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der jüdischen Religion im Kontext der Hegelschen Religionsphilosophie. Sie analysiert die spezifischen Charakteristika der jüdischen Religion, insbesondere die Vorstellung von Gott als absoluter Subjektivität und die Bedeutung des Kultus. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Hegels Sicht auf die jüdische Religion im Spannungsfeld zwischen Kritik und Anerkennung zu beleuchten.
- Die Vorstellung von Gott als absoluter Subjektivität in der jüdischen Religion
- Der Kultus als Ausdruck der Beziehung zwischen Mensch und Gott
- Hegels Kritik an der Positivität der jüdischen Religion
- Die Rolle der jüdischen Religion im Hegelschen Stufensystem der Religionsgeschichte
- Die Wandlung von Hegels Sicht auf die jüdische Religion im Laufe seiner philosophischen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet Hegels frühe Auseinandersetzung mit der jüdischen Religion im Kontext der Aufklärung und der Kritik am kirchlichen Machtanspruch. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf die jüdische Religion als „Religion der Erhabenheit" und ihre Position im Hegelschen Stufensystem der Religionsentwicklung.
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Das Kapitel „Der jüdische Gott" analysiert die Vorstellung von Gott in der jüdischen Religion als absoluter Subjektivität, Weisheit und Macht. Es beleuchtet die Beziehung zwischen Gott und der Schöpfung, die durch die Begriffe Güte und Gerechtigkeit geprägt ist. Die Erhabenheit Gottes über die Welt und die Rolle des menschlichen Bewußtseins in der Gotteserkenntnis werden ebenfalls thematisiert.
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Das Kapitel „Der Kultus" befasst sich mit den wesentlichen Momenten des Kultus in der jüdischen Religion, die die Versöhnung mit Gott hervorbringen sollen. Es analysiert die Rolle der Furcht vor Gottes Macht, die Anerkennung seiner absoluten Autorität und den Dienst, der ihm geleistet werden muss. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung des Opfers als Ausdruck der Sühne und der Anerkennung Gottes.
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Das Kapitel „Das Verhältnis Hegels zur jüdischen Religion" zeichnet die Wandlung von Hegels Sicht auf die jüdische Religion im Laufe seiner philosophischen Entwicklung nach. Es beleuchtet seine frühen antijudaistischen Positionen, die von Rousseau und Schiller beeinflusst waren, und zeigt, wie sich seine Sichtweise im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Kant und Hölderlin weiterentwickelt hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die jüdische Religion, die Religion der Erhabenheit, Hegels Religionsphilosophie, Gottesvorstellung, Kultus, Positivität, Sittlichkeit, Freiheit, Vernunft, Kritik, Anerkennung, Wandlung, Stufensystem der Religionsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Haack (Autor:in), 2005, Hegel und die jüdische Religion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55623
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