Unterrichtseinheit: Wir turnen mit Bällen (Mittelstufe)


Unterrichtsentwurf, 2006

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

2. Schwerpunkt Sport „Wir turnen mit Bällen“

Begründung und Einordnung des Themas

Fachliche Ausführungen zum Unterrichtsinhalt

Lernausgangslage der Schüler in Bezug auf das Unterrichtsthema

O

L

K

E

X

T

Lernziele dieser Unterrichtseinheit

Methodische Entscheidungen

Unterrichtsskizze

Literaturverzeichnis

Begründung und Einordnung des Themas

Dieses Schuljahr hatte die Klasse ihren Sportunterricht im Wald. Im Rahmen der schriftlichen Arbeit der Lehranwärterin ab Januar fand der Sportunterricht ebenfalls im Freien statt. Die Klasse hat erst wieder seit zwei Wochen Sportunterricht in der Turnhalle. Viele Regeln und Geläufigkeiten mussten den Schülern nach dieser langen Zeit wieder in Erinnerung gerufen werden.

Im aktuellen Arbeitsplan der Klasse wird momentan das Thema Zirkus mit den Schülern in verschiedenen Fächern erarbeitet. Die Motivation der Schüler kann durch das spielerische Einbinden in diese Rahmenhandlung erhöht werden. In den letzten beiden Sportstunden wurde für die Schüler eine gleichbleibende Struktur zum Thema Zirkus erarbeitet die ihnen Sicherheit bietet. Nach der Materialerfahrung hatten sie im Anschluss die Möglichkeit ihr Können bei einer improvisierten Zirkusaufführung unter Beweis zu stellen. Diese klare Strukturierung der Stunden gibt den Schülern die Chance sich auf das Kommende einzustellen und vermittelt ihnen zudem eine methodenbezogene Sicherheit, welche sie nach der langen Zeit des Sportunterrichtes im Freien auch benötigen. Aus diesem Grunde habe ich mich entschieden das Stundenthema „wir turnen mit Bällen“ unter das bekannte Motto Zirkus zu stellen und diese vertraute Struktur beizubehalten. „Zirkus ohne Manege und daher eigentlich gar kein Zirkusspiel mehr, sondern ein Üben der Zirkuskünste unabhängig vom Ziel der Aufführung kann Zirkus als Teil des Sportunterrichts sein“ (Schnapp S., Zacharias W., 2000, S.73).

Viele Schüler der Klasse zeigen in ihrer Bewegungsteuerung und der Koordination von Bewegungen Auffälligkeiten, hohe Körperspannung, sowie Probleme in der räumlichen Wahrnehmung kommen hinzu. Die Verbesserung der Bewegungsfähigkeit lässt sich nicht in einer Sportstunde erreichen, sondern erfordert permanentes Training in jeder Sportstunde. Immer weniger haben die Schüler die Möglichkeit im außerschulischen Bereich Bewegungserfahrungen zu machen. Die Folgen des Bewegungsmangels sind oftmals Haltungsschäden, verminderte Funktion der Atmungs- und Kreislauforgane etc.

Sportunterricht dient der Kompensation und Prävention von körperlicher Leistungsschwäche. Dieser Sportunterricht, der spielerisch in die Thematik Zirkus verpackt ist, gibt den Schülern die Möglichkeit Bewegungsformen mit dem Ball zu trainieren. Der dabei empfundene Spaß lenkt die Aufmerksamkeit von den Anstrengungen und Lernzuwächsen ab.

Das Bedürfnis der Schüler nach Bewegung ist sehr groß. Da viele Schüler der Klasse sehr handlungsgebunden und verspielt sind, steigert es ihre Motivation, wenn das Ganze in eine Rahmenhandlung eingebunden ist.

Ergänzend zu dieser personalen Legitimation ist das Stundenthema und der Inhalt durch den Bildungsplan legitimiert.

Im Themenbereich „Bewegungserziehung/ Sport“ findet sich der Inhalt grundlegende Bewegungsformen mit Geräten wie Ball (Lehrplanheft 1982, S. 79).

Der Unterrichtsinhalt ist eng mit dem Bereich „Feste, Feiern und Veranstaltungen“ verknüpft. Hier findet sich beispielsweise der Inhalt Zirkus wieder (Lehrplanheft 1982, S. 82). Die spielerische Umsetzung der Bewegungsförderung durch das Thema motiviert die Schüler und trägt zum Aufbau der Kreativität bei.

Fachliche Ausführungen zum Unterrichtsinhalt

Bewegung ist ein grundlegendes Bedürfnis eines jeden Menschen. „Bewegungsfähigkeit ist Grundlage der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung“ (Lehrplanheft 1982, S. 79).

Den Bewegungseinschränkungen der Schüler, welche in der Begründung des Themas und in der Lernausgangslage beschrieben wurden, soll durch diesen Sportunterricht entgegengewirkt werden.

Die Schüler führen grundlegende Bewegungsformen mit dem Ball aus. Der Ball ist ein Sportgerät, welches Kinder zur Bewegungsaktivität motiviert. „Neben den taktilen, kinästhetischen, akustischen und vestibulären Empfindungen, werden vor allem die visuelle Wahrnehmung und die Augen- Hand- bzw. Auge- Körperkoordination gefördert“ (Herm S., 1996, S.143).

Das gemeinsame Spiel mit dem Schwungtuch stimmt die Schüler auf das Kommende ein und macht sie mit dem Gerät Ball vertraut. Das exemplarische Vorführen der Kunststücke durch den Lehrer soll ihnen neue Möglichkeiten aufzeigen, wie sie mit dem Ball umgehen können. An den einzelnen Stationen können die Schüler frei agieren und haben Auswahl- und Differenzierungsmöglichkeiten. So ist das freie und kreative Tun mit dem Ball gegeben. Unterstützt werden die Schüler in ihrem Handeln durch den Lehrer und die Fotografien als Ideenmöglichkeit.

In dieser Stunde werden sechs Gymnastikbälle, ein Schwungtuch, Cd Spieler mit Musik, ein Becken und die Zirkustruhe eingesetzt. Hinzu kommen, der Aufbau der Manege mit Softbausteinen und einem Schwungtuch als Zirkuszelt. Für die differenzierte Übungsphase befinden sich in der Manege Stationen mit Fotos, an der Decke aufgehängte Reifen, Gummiringe zum Balancieren der Bälle, eine Rutsche in der Sprossenwand um die Bälle hinunterrollen zu lassen, die Langbank mit Joghurtbechern zum Zielwerfen, ein Tuch um den Ball hochzuwerfen und ein Pezziball im kleinen Kasten. Für die abschließende Massage werden vier Matten und vier Tennisbälle eingesetzt. Für die genauerer Beschreibung siehe Methodische Entscheidungen.

In der folgenden Materialanalyse soll untersucht werden, welche Erfahrungen die Schüler beim Turnen mit den Bällen machen können.

Im Vordergrund stehen die motorischen Fähigkeiten, in Verbindung mit der Wahrnehmung. Die Schüler müssen zu Beginn der Stunde das Schwungtuch mit beiden Händen halten und den Ball darauf durch Zug am Tuch hin und her bewegen Bei diesem Ursache Wirkung Prinzip ist die Augen-Hand Koordination (Visuomotorik) von großer Bedeutung. Die Schüler müssen visuell erkennen, wo sich der Ball befindet und mit der entsprechenden Zugbewegung darauf reagieren. Bei dieser sozialen Interaktion ist es erforderlich, dass die Schüler miteinander kommunizieren.

Das Einüben der Kunststücke mit dem Ball setzt eine Analyse – und Planungsfähigkeit voraus, beziehungsweise werden die vorhandenen Fähigkeiten weiter verbessert. Die Schüler müssen bei der Vorführung des Lehrers konzentriert zuschauen und die Handlung analysieren, um diese Kunststücke selbst auszuführen, wird von ihnen Handlungsplanung und Umsetzung ihrer Handlung verlangt. Die einzelnen Stationen mit Materialen lassen den Schülern Raum für Kreativität. Die Fotos mit möglichen Handlungsanleitungen sollen Unterstützung sein. Das Einüben der Kunststücke mit dem Ball kann sprachfrei vonstatten gehen, allerdings hilft es den Schülern, wenn sie über die verbalen Begriffe für die Einzelelemente verfügen. Die sprachlichen Hilfen des Lehrers werden mit diesen Kenntnissen besser verstanden. Aus diesem Grund muss der Lehrer im Unterricht immer wieder die Begriffe verwenden und die Schüler zu aktionsbegleitendem Sprechen anregen.

Bei den meisten Stationen, wie z.B. bei dem an der Decke hängenden Reifen, wird gleichfalls wieder die Augen- Hand Koordination gefordert. Das Balancieren des Balls mit dem Gummiring auf dem Kopf schult das vestibuläre System.

O. sowie natürlich alle anderen Schüler können während der gesamten Stunde vom nachahmenden Lernen profitieren.

Bei der abschließenden Massage müssen die Schüler ihre Mitschüler vorsichtig massieren. Auch hier erweist es sich als sinnvoll, wenn sie miteinander kommunizieren. Ist die Massage zu stark, zu schwach?

Im emotionalen Bereich erfahren die Schüler Anerkennung für ihre Leistung bei der Vorführung und können so Freude, Stolz und Selbstbewusstsein entwickeln.

Bei dem üben kann es zur sozialen Interaktion der Schüler kommen. Sie können schauen was ihre Mitschüler machen und dies auch probieren. Zudem ist es z.B. bei der Station mit dem Hochwerfen des Balls mit dem Tuch erforderlich, dass dies zwei Schüler machen. Die Massage mit den Tennisbällen können sie genießen.

Zusätzlich können die Schüler die Rahmenhandlung Zirkus mit den vorhergehenden Stunden verknüpfen und so Sicherheit empfinden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Unterrichtseinheit: Wir turnen mit Bällen (Mittelstufe)
Note
1,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V55700
ISBN (eBook)
9783638505864
ISBN (Buch)
9783656786009
Dateigröße
426 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unterrichtseinheit, Bällen
Arbeit zitieren
Evelyn Felicitas Jaksch (Autor:in), 2006, Unterrichtseinheit: Wir turnen mit Bällen (Mittelstufe), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55700

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