1. Einleitung
„ARD, ZDF, C&A[,] BRD, DDR und USA […] MfG - Mit freundlichen Grüssen [sic] […]“ (Kaiser 2001, s. Anhang).
Wer kennt diesen Song nicht? 1999 feierte die Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier mit ihrem Hit MfG - Mit freundlichen Grüßen einen riesigen Erfolg: Ein Lied, dessen Text fast nur aus Akronymen besteht, wohlgemerkt von einer Gruppe, deren Name selbst auch noch eine Kurzform hat, nämlich FANTA 4.
Dieser Hit dürfte damals nicht nur Begeisterung bei den Jungendlichen ausgelöst haben, sondern auch wissenschaftliches Interesse bei dem einen oder anderen Sprachwissenschaftler geweckt haben. Schließlich ist es nicht nur faszinierend festzustellen, dass es möglich ist einen sich reimenden Text aus beinahe 50 Kurzwörtern zu bilden. Auch die Feststellung, dass es augenscheinlich viele Kurzwortformen gibt, die sich schon fast unauffällig in unserer Alltagssprache eingebürgert haben, ist ernüchternd.
Dennoch gab und gibt es immer noch Gegner der Kurzwortbildung:
„Sprachpfleger aber verurteilen und verurteilten den Gebrauch dieser Wortformen, weil sie in ihnen einen Verfall der deutschen Sprache sehen. Sie verdammen und beklagen immer wieder die Abkürzungsunsitte innerhalb der deutschen Sprache. Dabei übersehen sie, daß [sic] Abkürzungen, Kurzbezeichnungen oder Akronyme Raum und Zeit sparen, damit auch kostensparend [sic] sind.“ (Vieregge 1983, 209)
Man spricht bei diesem Phänomen sogar von ‚Abkürzungsunsitte’, ‚Abkürzungsseuche’ und sogar von ‚Wortverstümmelung’ (vgl. ebd.). Dabei werden jedoch vor allem die Vorteile, die die Kurzwortbildung mit sich bringt, oft übersehen.
Diese Arbeit gibt zunächst kurze Einführungen in Entstehung und Definitionen der Kurzwortbildung. Danach stellt sie Typen der Kurzwortbildung vor und beschäftigt sich danach mit der Frage nach der Funktion der Kurzwortformen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzwortbildung
- Einführungen in die Kurzwortbildung
- Typen der Kurzwortbildung
- Funktionen von Kurzwörtern
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Kurzwortbildung in der deutschen Sprache. Sie analysiert die Entstehung und Definitionen von Kurzwörtern, stellt verschiedene Typen der Kurzwortbildung vor und untersucht deren Funktion im Sprachgebrauch.
- Unterscheidung zwischen Kurzwörtern und Abkürzungen
- Typologien der Kurzwortbildung (z.B. unisegmentale, initiale, multisegmentale)
- Funktion und Bedeutung von Kurzwörtern in der heutigen Sprache
- Entwicklung der Kurzwortbildung im historischen Kontext
- Kritik und Akzeptanz von Kurzwörtern in der Sprachwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Relevanz der Kurzwortbildung am Beispiel des Songs "MfG - Mit freundlichen Grüßen" von Die Fantastischen Vier. Sie beleuchtet die Kontroverse um die Verwendung von Kurzwörtern und führt in die Thematik der Arbeit ein.
Kapitel 2.1 befasst sich mit der Unterscheidung zwischen Kurzwörtern und Abkürzungen. Es werden Definitionen und Entstehungsprozesse von Kurzwörtern erläutert und die historische Entwicklung der Kurzwortbildung betrachtet.
Kapitel 2.2 präsentiert verschiedene Typologien der Kurzwortbildung. Dabei werden verschiedene Kategorien von Kurzwörtern nach ihren Bildungsprozessen und den zugrundeliegenden Wörtern differenziert.
Schlüsselwörter
Kurzwortbildung, Abkürzung, Typologie, Wortbildung, Funktion, Sprache, Sprachwandel, Kritik, Akzeptanz, Historische Entwicklung, Deutsch.
- Arbeit zitieren
- Eva Sammel (Autor:in), 2006, Kurzwortbildung - Entstehung, Typen, Funktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55859