Liberty Media Corporation


Seminararbeit, 2006

25 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichte

3. Philosophie
3.1 Grundsätze
3.2 Corporate Behavior und Mitarbeiterintegration

4. Geschäftsfelder

Fernsehsender und Programmgestalter

Interaktiv-Gruppe

Corporate und andere

5. Unternehmensverflechtungen

6. Wirtschaftliche Entwicklung
6.1 Wirtschaftliche Entwicklung anhand von Bilanzgrößen Seite
6.2 Entwicklung des Aktienkurses

7. Zusammenfassung

I. Literaturverzeichnis

II. Abkürzungsverzeichnis

III. Darstellungsverzeichnis

1. Einleitung

Die „Liberty Media Corporation“ ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochterunternehmen in vielfältigen Bereichen der Medienindustrie engagiert ist. Sie investiert derzeit besonders stark in den elektronischen Handel, in Fernsehsender, die Technologie der Breitbandübertragungen, sowie in inter-aktive Technologien, die Telekommunikations- und Unterhaltungsbranche.[1]

Im folgenden wird darauf eingegangen, wie die „Liberty Media Corporation“ von einer Tochtergesellschaft mit dem vorrangigen Zweck die Muttergesell-schaft „Tele-Communications, Inc.“ (TCI) von den Fesseln der Regulierungs-behörde zu befreien[2], zu einem bedeutenden Medienkonglomerat geworden ist. Es wird erläutert, welche Philosophien und Grundsätze auf dem Weg dort-hin unverändert beibehalten wurden und welche Kurskorrekturen notwendig gewesen sind, um in der wirtschaftlich schweren Zeit nach dem Jahrtausend-wechsel konkurrenzfähig zu bleiben. Darüber hinaus werden die Geschäfts-felder und Geschäftseinheiten, wie sie in der derzeitigen Momentaufnahme, im Frühling des Jahres 2006, zusammengestellt sind, dargestellt und ihre Funktion im Unternehmensumfeld, sowie ihr Aufgabengebiet beschrieben.

Zum Abschluss wird näher auf die wirtschaftliche Entwicklung in der interessanten Phase vor, während und nach dem Boom in der Medienbran-che, der durch die Einführung des Internets ermöglicht wurde, eingegangen.

2. Geschichte

Im März 1991 wurde „Liberty Media“ von den Verantwortlichen von „TCI“ gegründet. Die vertikale und horizontale Integration des Investmentpakets von „TCI“ hatte Ausprägungen angenommen, die Untersuchungen über eine Monopolstellung des Kabelmarktes im Kongress zur Folge hatten.[3]

Um weitere Prüfungen der Regierung und einem Einschreiten der Kartell-behörde zuvorzukommen, wurden „Liberty Media“ Vermögenswerte in Höhe von $600 Millionen übertragen – zur einen Hälfte bestehend aus Kabelnetzen mit insgesamt 650.000 Kunden, zur anderen aus größtenteils passiven Anteilen an kleinen und großen Fernsehkanälen und -Programmen.

Es handelte sich dabei um spekulative Anlagen mit geringem Risiko, so dass „Liberty Media“ auch als Sicherheit dienen würde, falls das hochverschuldete „TCI“ handlungsunfähig werden sollte.[4]

In den folgenden drei Jahren erweiterte „Liberty Media“ das Angebot an Fernsehsendern und investierte in Firmen die Programminhalte produzier-ten.[5] Im Dezember 1992 erwarb „Liberty Media“ zum Beispiel zusammen mit dem Kabelanbieter „Comcast“ die Mehrheit des Homeshopping Senders „QVC“. Zusätzlich wurde die Kontrolle bei „QVC’s“ größtem Konkurrenten „HSN“ (Home Shopping Network) erkauft und somit im aufstrebenden, profita-blen Markt des Homeshoppings eine dominierende Rolle eingenommen.

Durch sinkende Kundenzuwächse im Kabelgeschäft und wegen geringer Finanzkraft für die kommende Umrüstung auf die neuen Technologien, wie interaktives und digitales Fernsehen, drohte „TCI“ hinter zahlungskräftigeren Konkurrenten, zu denen auch bald die reichen Telefongesellschaften zählen sollten, zurückzubleiben. Daher erwog man den Verkauf von „TCI“ und „Liberty Media“ und wurde sich mit der Telefongesellschaft „Bell Atlantic“ im Oktober 1993 einig.

Wegen kartellrechtlicher Prüfungen verzögerte sich die Fusion, bis sie im Februar 1994 einen Tag nach der Verkündung von Gebührenkürzungen für Kabelanbieter, ergänzend zum „Cable & Consumer Protection Act von 1992“, wegen verschlechterter Rahmenbedingungen abgesagt wurde.[6]

Nach weiteren Gesetzesänderungen, die die horizontale und vertikale Integra-tion begünstigten, und zur Vorbereitung der geplanten, aber dann doch fehlge-schlagenen Fusion faltete „TCI“ die Tochter „Liberty Media“ im Sommer 1994 zurück in das Unternehmen, ehe Ende 1994 eine Neuordnung vorgenommen wurde: „TCI“ wurde in eine Holding umgewandelt; mit zwei Hauptbereichen, der „Liberty Media Group“ (vorher „Liberty Media“) und der „TCI Group“ (vorher „TCI“). Die „Liberty Media Group“ bekam dabei die Geschäftsteile der Fernsehsender und Kabelprogramme zugeordnet und wurde mit der Heraus-gabe einer Geschäftsbereichsaktie gesondert bewertet.

In den folgenden Jahren expandierte „Liberty Media Group“ die Anteile an Fernsehkanälen und begann diese gegen Anteile in großen Medienfirmen wie „Time Warner“ und „Turner Broadcasting“ einzutauschen.[7]

Mit einem Investment vom Softwarehersteller „Microsoft“ in den Kabelanbieter „Comcast“ im Jahr 1997 bahnte sich der Internet-Boom, mit dem Kabel als geeignetstem Übertragungsmedium, an. Die Vorzeichen für einen Verkauf von „TCI“ und somit der „Liberty Media Group“ verbesserten sich durch den An-stieg des eigenen Aktienkurses.[8] Am 9.März 1999 kaufte schließlich der Telefonkonzern „AT&T“ „TCI“ für 48,3Mrd.$. „AT&T“ hatte das nötige Kapital für die Aufrüstung der veralteten Kabelsysteme und „TCI“ bot dem auf langen Distanzen operierenden Telefonkonzern kostengünstigen Zugang zu dem Markt „der letzen Meile“ bis zum Kunden, sowie Vertriebsmöglichkeiten der Internetservices.

Die „Liberty Media Group“ fusionierte unmittelbar vor dem Verkauf mit der „TCI Ventures Group“, einer weiteren Tochter von „TCI“, in der die internatio-nalen Kabelnetze- und Programme, sowie nationale Interessen in Technolo-gien und dem Internet gebündelt waren. Einen Teil der Anlagen verkaufte „Li-berty“ für $5,5Mrd. an „AT&T“. „Liberty Media“ konnte neben den finanziellen Einnahmen günstige Konditionen heraushandeln und wurde weitgehend unab-hängig von dem Telefonkonzern.

Unmittelbar nach dem Verkauf tätigte die „Liberty Media Group“ sehr lukrative Deals: Die erfolgreichen Internet- und Interaktiv-Investitionen wurden erweitert und unter dem Label „Liberty Digital“ abgespalten. Durch verschiedene Aktientauschgeschäfte besaß die „Liberty Media Group“ Ende 1999 Anteile in den führenden Medienunternehmen, wie der „News Corporation“, „AOL Time Warner“ und den „Discovery Communications“.[9] Mitte 2000 mit Ende des Internet-Booms und dem Beginn einer Baisse in der Medienbranche begann „Liberty Media“ in vielen Investments Geld zu verlieren.[10] Am 10.August 2001 teilte die „Liberty Media Group“ sich von „AT&T“ und firmierte von da an unter dem Namen „Liberty Media Corporation“ (LMC.A, LMC.B). Neben Interessen-konflikten zwang die Aufsichtsbehörde „AT&T“ mindestens eine seiner drei beträchtlichen Medienbeteiligungen abzustoßen. Wegen der hohen zu erwartenden Kosten für den Ausbau der Kabelnetze fiel die Wahl auf die „Liberty Media“.[11]

Im Jahr 2002 erweiterte „Liberty Media“ seine internationalen Kabelsysteme in Europa und versuchte auch, „Casema“ (Holland) und die „deutschen Telekom“ zu erwerben, verwarf die Pläne jedoch wegen Problemen mit den Kartell-behörden.[12] Bereits Ende 2001 konnte die Mehrheit des weltweit größten Kabelbetreibers „United Global Com“ (UGC) erworben werden.[13] Wegen anhaltend geringer Aktienwerte initiierte „Liberty Media“ im Jahr 2003 eine umfangreiche Reorganisation. Minderheitsbeteiligungen wurden ausgedünnt (Verkauf von „Vivendi“ und „AOL Time Warner“ Anteilen, Ausbau des „News Corp.-Anteils“ auf 18%) und es wurde mehr Augenmerk auf das operative Geschäft gelegt. (Kauf von „QVC“, „Ascend Media“) Dazu wurde das Unternehmen in die Bereiche TV-Kanäle, internationale Kabelsysteme und Interaktive Technologien aufgeteilt. Mit diesen Maßnahmen sollte die Kom-plexität verringert werden und für Investoren eine höhere Fokussierung und Transparenz geschaffen werden. Aus demselben Grund spaltete man am 7. Juni 2004 die internationalen Kabelgeschäfte in die neue Firma „Liberty Media International“ ab.[14] Dessen Geschäft wurde Anfang 2005 mit dem von „UGC“ unter dem Label „Liberty Global“ kombiniert, was durch den Kauf der restlichen Anteile von „UGC“ ermöglicht wurde.[15] Im März 2005 spaltete „Liberty Media“ den Kabelsender „Discovery Communications“ ab und gründete eine neue Firma, die „Discovery Holdings“, die fortan als Investor in der Unterhaltungsbranche agieren sollten.[16]

(Anmerkung: die genauen Datumsangaben wurden aus der Geschichte von

Liberty Medias Webside entnommen.[17] )

[...]


[1] Vgl. o.V.: Investments, 2006.

[2] Vgl. o.V.: 1999 Annual Report on Form 10-K, 2000, S. I-1.

[3] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 111f.

[4] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 112ff.

[5] Vgl. o.V.: 1999 Annual Report on form 10-K, 2000, S. I-1.

[6] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 132ff.

[7] Vgl. o.V.: 1999 Annual Report on form 10-K, 2000, S. I-2.

[8] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 214.

[9] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 240f & S.258ff.

[10] Vgl. o.V.: Series of Losing Bets on Stocks, 2000.

[11] Vgl. o.V.: AT&T plant Abspaltung, 2000.

[12] Vgl. o.V. : Liberty stoppt Kabelkauf, 2002.

[13] Vgl. Robichaux, Mark: Cable Cowboy, 2002, S. 274ff.

[14] Vgl. Peers, Martin: To Be Spun Off, 2004.

[15] Vgl. o.V.: Liberty Media kauft United Global Com, 2005.

[16] Vgl. Peers, Martin: Spin Off It’s Discovery Stack, 2005.

[17] Vgl. o.V.: History,2006.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Liberty Media Corporation
Hochschule
Fachhochschule Wedel
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
25
Katalognummer
V55912
ISBN (eBook)
9783638507455
ISBN (Buch)
9783656782407
Dateigröße
532 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Liberty, Media, Corporation
Arbeit zitieren
Daniel Grehn (Autor:in), 2006, Liberty Media Corporation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55912

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