Der Begriff der Globalisierung ist heute in aller Munde und löst höchst unterschiedliche Reaktionen aus. Einerseits werden mit diesem Modewort geradezu euphorische Erwartungen verbunden, was weltweite Zusammenarbeit und Solidarität, globalen Wohlstand und Weltfrieden angeht, andererseits aber auch Ungewissheit und Angst. Im Prozess der Globalisierung wird die größte Chance der nächsten Jahre gesehen, die Fortschritte der Menschheit bis in die entlegensten Teile der Erde zu transportieren und allen Menschen zugute kommen zu lassen. Wie aber ist Globalisierung eigentlich möglich? Ohne Verbreitung von Informationen durch die Medien gäbe es keine Globalisierung. Selbst unsere alltäglichen Nachrichten aus aller Welt mit passendem Bild- und Videomaterial würde es Medien nicht in dieser Form geben. Aber auch die Medienkommunikation an sich durchläuft im Zuge der Globalisierung einen Wandel, der dahingehend geschieht, dass sie neue Formen annimmt und global ausgeweitet wird. Andreas Hepp, Juniorprofessor der Kommunikationswissenschaft für das Fachgebiet Kulturelle Bedeutung digitaler Medien an der Universität Bremen, begreift die Globalisierung der Medienkommunikation als Zunahme einer komplexen, kommunikativen Konnektivität, die sich nicht nur auf Netzkommunikation beschränkt sondern beispielsweise auch auf Fernseh- oder Filmkommunikation ausweitet. Medien sind nach Hepp Instanzen, die kommunikative Konnektivitäten über territoriale Grenzen hinweg herstellen. Demgemäß vollzieht sich mit der Globalisierung der Medienkommunikation ein, durch jene kommunikative Deterritorialisierung hervorgerufener, kultureller Wandel, der sich nicht nur auf große Medienereignisse beschränkt, sondern auch auf alltäglicher Ebene in den verschiedenen lokalen, regionalen und nationalen Kontexten zu beobachten ist.
Im Zuge dieser Seminararbeit möchte ich Andreas Hepps Modelle zur Betrachtung der sich wandelnden Medienkommunikation und deren Folgen beschreiben, indem ich mich hauptsächlich auf seine letzten Arbeiten Netzwerke der Medien, Medienkultur und Globalisierungsowie seinen Artikel Konnektivität, Netzwerk und Fluss: Perspektiven einer an den Cultural Studies orientierten Medien- und Kommunikationsforschungstütze. Zunächst erfolgt ein kurzer Überblick über die Cultural Studies und deren Wandel im Zuge des Kommunikationszeitalters bzw. der Globalisierung, da diese einen erheblichen Beitrag für die Medien-und
Kommunikationswissenschaft leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Cultural Studies
- Konnektivitätstheoretische Konzepte
- Konnektivität
- Netzwerk
- Fluss
- Circle of Culture
- Konnektivität
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Andreas Hepps Modelle zur Betrachtung der sich wandelnden Medienkommunikation und deren Folgen im Kontext der Globalisierung. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf Hepps Konzepte der Konnektivität, des Netzwerks und des Flusses sowie auf sein Modell des Kreislaufs der Medienkultur.
- Der Einfluss der Globalisierung auf die Medienkommunikation
- Die Rolle der Cultural Studies in der Medien- und Kommunikationsforschung
- Konnektivitätstheoretische Konzepte: Netzwerk, Fluss und Verdichtung
- Der Kreislauf der Medienkultur: Produktion, Repräsentation, Aneignung, Identifikation und Regulation
- Die Analysekategorie der Translokalität im Kontext der Globalisierung der Medienkommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Globalisierung der Medienkommunikation ein und erläutert die Bedeutung der Medien für diesen Prozess. Es wird auch auf Andreas Hepps Ansatz zur Analyse der sich wandelnden Medienkommunikation hingewiesen.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Cultural Studies, ihre Entstehung und Entwicklung sowie ihren Beitrag zur Medien- und Kommunikationsforschung. Es wird betont, dass die Cultural Studies den Fokus auf die Analyse von symbolischen Formen und Elementen der Populärkultur legen und dabei die Bedeutung von Kultur für die Medienkommunikation hervorheben.
Kapitel 3 stellt Hepps konnektivitätstheoretische Konzepte vor, die auf der Annahme einer zunehmenden, multidimensionalen weltweiten Konnektivität basieren. Es werden die Begriffe Netzwerk und Fluss als zwei Perspektiven zur Analyse der sich wandelnden Medienkommunikation erläutert. Der Begriff des Netzwerks wird mit den Arbeiten von Manuel Castells in Verbindung gebracht, während der Begriff des Flusses in Bezug auf Boyd-Barrett, Thussu und Pries diskutiert wird. Hepp betont, dass Netzwerke offene Strukturen mit unscharfen Grenzen sind und dass Flüsse entlang bestimmter Netzwerkstrukturen operieren.
Kapitel 4 präsentiert Hepps Modell des Kreislaufs der Medienkultur, das auf den Arbeiten von John Fiske und Richard Johnsons basiert. Dieses Modell umfasst fünf Artikulationsebenen (Produktion, Repräsentation, Aneignung, Identifikation und Regulation) und zwei Querebenen (Regulation und Identifikation). Hepp argumentiert, dass Medienkultur als translokale Medienkultur zu betrachten ist, die sich durch mediale Kommunikation über verschiedene Lokalitäten hinweg begründen lässt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Globalisierung der Medienkommunikation, die Cultural Studies, Konnektivitätstheorie, Netzwerk, Fluss, Verdichtung, Kreislauf der Medienkultur, Translokalität, Mediatisierung, Deteritorialisierung, Medienkapitalismus und kultureller Wandel.
- Quote paper
- Catherine Oster (Author), 2006, Modelle zur Analyse des Wandels der Medienkommunikation im Zuge der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55961
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