Das Interesse E.T.A. Hoffmanns am Magnetismus ist unbestritten. Die auf Suggestion und hypnotischen Schlaf beruhende Methode, entdeckt von dem Arzt Franz Anton Meßmer, die sich generell großem Interesse in der europäischen Romantik erfreute, spielt in fast allen seinen Erzählungen eine Rolle.
Die Erzählung, "Der Magnetiseur", die kein gutes Ende nimmt, handelt von dem Magnetiseur Alban, der sich durch besondere Fähigkeiten auszeichnet und etwa Träume für sich nutzbar macht um Macht über eine Familie zu erhalten. Der knappe Inhalt der Erzählung, die 1814 in der Erzählsammlung "Phantasiestücke in Callots Manier" erschien, und dessen Sinn Hoffmann verschleierte, wie Jaques Callot seine Zeichnungen, verweist bereits auf eine kritische Einstellung gegenüber hypnotischen Methoden seinerseits. Doch Hoffmann, der gern die Tiefen des Unbewussten erforscht, hat Bedeutungsvielfalt geschaffen und die Thematik des Magnetismus genutzt um einen breiteren Interpretations- Spielraum zu schaffen. So versucht die Analyse die Schichten zu entblättern und in die Tiefen der Erzählung zu blicken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Magnetismus in der Romantik
- „Der Magnetiseur"
- Der Handlungsablauf
- „Der „Magnetiseur " in Callots Manier
- Verschleierung der Wirklichkeit
- Bedeutungsvielfalt
- Hoffinann und der Magnetismus
- Der Blick der Magnetiseure
- Magnetismus als Herrschaftsinstrument
- Instrumentalisierung des Traumzustandes
- Das Okkulte als Füllmasse einer Leerstelle
- „Der Magnetiseur", Spiegelbild einer Epoche
- Romantik und Aufklärung
- Eine brüchige Gesellschaft
- Schlussbemerkung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Magnetiseur" und untersucht, wie der Autor den Magnetismus als psychisches Prinzip und Spiegelbild seiner Epoche darstellt.
- Der Einfluss des Magnetismus auf die Romantik
- Die Kritik Hoffmanns am Magnetismus als Herrschaftsinstrument
- Die Bedeutung des somnambulen Zustands und die Gefahr seiner Instrumentalisierung
- Die Vermischung von Realität und Traum in Hoffmanns Werk
- Der „Magnetiseur" als Spiegelbild der brüchigen Gesellschaft der Romantik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Magnetismus in Hoffmanns Werk und stellt die Struktur der Arbeit vor. Das erste Kapitel beleuchtet die vorherrschende Magnetismus-Strömung, den Puységur-Magnetismus, der die Romantiker in Deutschland interessierte.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Handlungsablauf des „Magnetiseurs", der als Grundlage für die Analyse der Struktur in Kapitel drei dient. In Kapitel drei wird untersucht, inwieweit sich Hoffmann in die Tradition des Malers Jaques Callot stellte und welche Bedeutungen er damit erschloss.
Kapitel vier thematisiert Hoffmanns kritische Haltung gegenüber dem Magnetismus und erklärt, warum der Romantiker sich gegen dieses psychische Prinzip wandte. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die postulierten Fähigkeiten der Magnetiseure, die sie zu Herrschern über das Somnambule machen.
In Kapitel fünf werden weitere Lesarten des „Magnetiseurs" untersucht. Der Aspekt der Herrschaft wird auf die Gesellschaft übertragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Magnetismus, die Romantik, E.T.A. Hoffmann, „Der Magnetiseur", somnambuler Zustand, Traum, Realität, Herrschaft, Kritik, Gesellschaft, Aufklärung, brüchig.
- Quote paper
- Kirsten Rackow (Author), 2005, Zu "Der Magnetiseur" - E.T.A. Hoffmanns Warnung vor dem Magnetismus und ein Spiegelbild seiner Epoche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55975
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