Das Interesse E.T.A. Hoffmanns am Magnetismus ist unbestritten. Die auf Suggestion und hypnotischen Schlaf beruhende Methode, entdeckt von dem Arzt Franz Anton Meßmer, die sich generell großem Interesse in der europäischen Romantik erfreute, spielt in fast allen seinen Erzählungen eine Rolle.
Die Erzählung, "Der Magnetiseur", die kein gutes Ende nimmt, handelt von dem Magnetiseur Alban, der sich durch besondere Fähigkeiten auszeichnet und etwa Träume für sich nutzbar macht um Macht über eine Familie zu erhalten. Der knappe Inhalt der Erzählung, die 1814 in der Erzählsammlung "Phantasiestücke in Callots Manier" erschien, und dessen Sinn Hoffmann verschleierte, wie Jaques Callot seine Zeichnungen, verweist bereits auf eine kritische Einstellung gegenüber hypnotischen Methoden seinerseits. Doch Hoffmann, der gern die Tiefen des Unbewussten erforscht, hat Bedeutungsvielfalt geschaffen und die Thematik des Magnetismus genutzt um einen breiteren Interpretations- Spielraum zu schaffen. So versucht die Analyse die Schichten zu entblättern und in die Tiefen der Erzählung zu blicken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Magnetismus in der Romantik
- 2. „Der Magnetiseur“
- 2.1. Der Handlungsablauf
- 3. „Der „Magnetiseur\" in Callots Manier“
- 3.1. Verschleierung der Wirklichkeit
- 3.2. Bedeutungsvielfalt
- 4. Hoffmann und der Magnetismus
- 4. 1. Der Blick der Magnetiseure
- 4. 2. Magnetismus als Herrschaftsinstrument
- 4. 3. Instrumentalisierung des Traumzustandes
- 4. 4. Das Okkulte als Füllmasse einer Leerstelle
- 5. „Der Magnetiseur“, Spiegelbild einer Epoche
- 5. 1. Romantik und Aufklärung
- 5. 2. Eine brüchige Gesellschaft
- 6. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Magnetiseur“ und untersucht dessen kritische Haltung zum Magnetismus als psychisches Prinzip. Die Analyse fokussiert auf die Darstellung des Magnetismus in der Romantik und beleuchtet die Frage, inwieweit Hoffmann den Handlungsablauf der Erzählung in die Tradition des Malers Jaques Callot stellt.
- Magnetismus und seine Rolle in der Romantik
- Die Kritik Hoffmanns am Magnetismus als Herrschaftsinstrument
- Die Verbindung von Traumzustand und Okkultismus in der Erzählung
- „Der Magnetiseur“ als Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse der Epoche
- Die Bedeutung von Callots Manier für die Struktur und Darstellung der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Magnetismus“ in E.T.A. Hoffmanns Werk dar. Sie führt in die Forschungsfrage ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Im ersten Kapitel wird der Einfluss des Magnetismus in der Romantik beleuchtet, wobei insbesondere die Strömung des Puységur-Magnetismus im Fokus steht. Das zweite Kapitel widmet sich dem Handlungsablauf der Erzählung „Der Magnetiseur“. Im dritten Kapitel erfolgt eine Analyse der Struktur der Erzählung, wobei der Bezug zu Jaques Callot und dessen Manier im Vordergrund steht. Das vierte Kapitel analysiert Hoffmanns kritische Haltung zum Magnetismus und stellt dessen postulierte Fähigkeiten als Herrschaftsinstrument in den Mittelpunkt. Das fünfte Kapitel betrachtet die Erzählung „Der Magnetiseur“ als Spiegelbild der Gesellschaft der Romantik und beleuchtet die brüchige Struktur der damaligen Zeit.
Schlüsselwörter
E.T.A. Hoffmann, Romantik, Magnetismus, Puységur-Magnetismus, „Der Magnetiseur“, Jaques Callot, Callots Manier, Traumzustand, Herrschaft, Gesellschaft, Epoche.
- Quote paper
- Kirsten Rackow (Author), 2005, Zu "Der Magnetiseur" - E.T.A. Hoffmanns Warnung vor dem Magnetismus und ein Spiegelbild seiner Epoche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55975