Das folgende Kapitel stellt den ökonomischen Kontext von Wissensmanagement dar und thematisiert die Notwendigkeit der vorliegenden Untersuchung. Weiterhin werden die Problemstellung, die Ziele und der Aufbau der Diplomarbeit erklärt.
Die Präsenz neuer, internationaler und aggressiver Wettbewerber am Markt sowie ein schneller und stetiger Technologiewandel beeinflussen den globalen Markt und das Wettbewerbsumfeld. Im heutigen Wirtschaftsgeschehen wird das Geschäft von einer dynamischen Marktsituation und extrem intensivem Wettbewerb dominiert. Charakteristisch für diese drastische Entwicklung sind Faktoren wie kürzere Produktlebenszyklen, kürzere Produkteinführungsintervalle, zunehmende Einführung komplexer Produkte, verstärkter Einfluss der Kapitalmärkte, Zunahme des multinationalen Wettbewerbs und dynamischere organisatorische Strukturen auf Grund von Fusionen und Übernahmen [Rohm98, S. 2; Remu02, S. 1; ScSe01, S. 2]. Kunden verlangen heute umfassende Lösungen, die ihren Problemen gerecht werden. Die bloße Bereitstellung von Produkten genügt den gestiegenen Kundenbedürfnissen nicht mehr [SvLl87, S. 30]. Unternehmen müssen sich daraufhin mehr zu so genannten wissensintensiven Unternehmungen hinentwickeln. Die Bedeutung von Wissen ist den meisten Entscheidungsträgern bekannt, trotzdem ist der Anteil der Unternehmen, die sich aktiv an der Entwicklung von Wissenskonzepten sowie deren Umsetzung beteiligen, sehr gering. Eine weltweite Studie des Cambridge Information Network hat ergeben, dass obwohl 85 % der CIOs (Chief Information Officers) davon überzeugt sind, Wissensmanagement könne Wettbewerbsvorteile verschaffen, trotzdem nur 8 % an der Umsetzung beteiligt sind. Nur für 7 % der CEOs (Chief Executive Officers) hat Wissensmanagement Priorität [ZuSc00, S. 7]. Anfang 2001 wurde von KPMG Consulting eine Studie zum Thema Wissensmanagement durchgeführt, die zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt. Demnach gaben über 80 % der 1.300 in Deutschland, Österreich und Schweiz befragten Unternehmen an, dass Wissensmanagement für sie ein relevantes Thema sei. Aber nur 21 % der Unternehmen verfügen schon explizit über Wissensmanagement [KPMG05].
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Kurzzusammenfassung
- 1 Einführung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Wissenstheoretischer Bezugsrahmen
- 2.1 Wissen
- 2.1.1 Definition: Daten, Information und Wissen
- 2.1.2 Arten von Wissen
- 2.1.3 Wissensträger
- 2.2 Theoretische Grundlagen des Wissensmanagements
- 2.2.1 Definition von Wissensmanagement
- 2.2.2 Dimensionen des Wissensmanagements
- 2.2.3 Bausteine des Wissensmanagement
- 2.2.3.1 Wissensidentifikation
- 2.2.3.2 Wissens(ver)teilung / Wissenstransfer
- 2.2.4 Instrumente und Methoden des Wissensmanagements
- 3 Der Kulturbegriff im Überblick
- 3.1 Charakterisierung von Kultur
- 3.2 Existenz von Kulturunterschieden in multinationalen Unternehmen
- 3.3 Gegenüberstellung zweier Kulturkreise – China und Deutschland
- 3.3.1 Grundlagen der chinesischen Kultur
- 3.3.2 Grundlagen der deutschen Kultur
- 3.3.3 Die Kulturdimensionen anhand des Ansatzes von Geert Hofstede
- 3.4 Vergleich der Kulturdimensionen zwischen China und Deutschland anhand des Ansatzes von Geert Hofstede
- 3.4.1 Machtdistanz
- 3.4.2 Unsicherheitsvermeidung
- 3.4.3 Individualismus versus Kollektivismus
- 3.4.4 Maskulinität versus Femininität
- 3.4.5 Langfristige versus kurzfristige Orientierung
- 3.4.6 Kritik des Ansatzes von Geert Hofstede
- 3.5 Gemeinsamkeiten und Unterschiede des chinesischen und deutschen Kulturkreises
- 4 Wissensmanagement im Spannungsfeld interkultureller Einflüsse
- 4.1 Wissen und Kultur
- 4.2 Wissen im Einflussbereich philosophischer Strömungen
- 4.3 Auswirkungen der Kulturdimensionen von Hofstede auf das Wissensmanagement
- 4.4 Wissensmanagement und Motivation
- 5 Modell zur Implementierung von Wissensmanagement im Unternehmen
- 5.1 Wissensmanagement und Projektmanagement
- 5.2 Phasenmodell zur Implementierung von Wissensmanagement
- 5.2.1 1. Phase: Zielfindung und Initiierung
- 5.2.1.1 Wissensziele von Wissensmanagementprojekten
- 5.2.1.2 Kick-off-Meeting
- 5.2.2 2. Phase: Analyse der Wissens- und Kommunikationsstrukturen
- 5.2.3 3. Phase: Entwicklung eines Wissensmanagementkonzeptes
- 5.2.4 4. Phase: Implementierung der Wissensinstrumente
- 5.2.5 5. Phase: Evaluation der Instrumente und der Vorgehensweise
- 5.3 Kritische Erfolgsfaktoren bei der Einführung von Wissensmanagement
- 6 Implementierung von Wissensmanagement am Beispiel des Siemens AMC AA
- 6.1 Kurzportrait des Siemens AMC AA
- 6.2 Das Wissensmanagementprojekt bei Siemens AMC AA
- 6.3 Zielsetzung und Initiierung des Projektes – Phase 1
- 6.4 Methodik der Untersuchung - Phase 2
- 6.4.1 Auswahl des Untersuchungsinstruments
- 6.4.2 Zentrale Fragestellungen
- 6.5 Darstellung der Untersuchungsergebnisse
- 6.5.1 Siemens Unternehmenskultur
- 6.5.2 Wissens- und Kommunikationsstrukturen
- 6.5.2.1 Die Wissensstruktur des AMC AA
- 6.5.2.2 Die Kommunikationsstrukturen des AMC AA
- 6.5.3 IT-Infrastruktur
- 6.5.4 Kommunikations- und Kooperationskultur
- 6.5.5 Kulturelle Aspekte
- 6.6 Entwicklung eines Wissensmanagementkonzeptes für das AMC AA – Phase 3
- 6.6.1 Organisation
- 6.6.2 Human Resources
- 6.6.3 IT-Infrastruktur
- 6.6.4 Interkulturelles Wissensmanagement als Synthese von Kultur und Wissen
- 6.6.4.1 Das Verhältnis von Unternehmenskultur und nationaler Kultur
- 6.6.4.2 Handlungsempfehlungen für ein kulturbewusstes Wissensmanagement
- 6.7 Kritische Würdigung des Wissensmanagementprojektes im AMC AA
- 7 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Herausforderungen der Implementierung von Wissensmanagement im internationalen Kontext, speziell unter Berücksichtigung der interkulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und China. Die Arbeit fokussiert auf das Siemens Application Management Center Asia/Australia (AMC AA) in Beijing und verfolgt das Ziel, ein Konzept für die erfolgreiche Einführung von Wissensmanagement zu entwickeln.
- Die Bedeutung von Wissen als strategischem Asset im Unternehmenskontext
- Die Herausforderungen der Wissensmanagement-Implementierung in multinationalen Unternehmen
- Die Rolle von Kultur und interkulturellen Unterschieden im Wissensmanagement
- Die Entwicklung eines maßgeschneiderten Wissensmanagementkonzepts für das Siemens AMC AA
- Die Berücksichtigung von Best Practices und bewährten Methoden zur erfolgreichen Implementierung von Wissensmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 bietet eine Einleitung in die Problemstellung der Diplomarbeit und definiert die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2 beleuchtet den wissenstheoretischen Bezugsrahmen und analysiert die Bedeutung von Wissen im Unternehmenskontext. Es werden verschiedene Wissensarten und Wissensträger vorgestellt, sowie die theoretischen Grundlagen des Wissensmanagements erläutert.
- Kapitel 3 untersucht den Kulturbegriff und stellt die Bedeutung von Kulturunterschieden in multinationalen Unternehmen heraus. Im Fokus steht ein Vergleich der chinesischen und deutschen Kultur anhand des Ansatzes von Geert Hofstede, um die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu beleuchten.
- Kapitel 4 untersucht die Interaktion zwischen Wissen und Kultur und beleuchtet die Auswirkungen der Kulturdimensionen von Hofstede auf das Wissensmanagement. Die Motivation der Mitarbeiter in einem interkulturellen Umfeld spielt eine wichtige Rolle.
- Kapitel 5 entwickelt ein Modell zur Implementierung von Wissensmanagement im Unternehmen. Dieses Modell beinhaltet verschiedene Phasen, die von der Zielfindung und Initiierung bis hin zur Evaluation der Instrumente reichen.
- Kapitel 6 stellt die Implementierung von Wissensmanagement am Beispiel des Siemens AMC AA dar. Es werden die Unternehmenskultur, die Wissens- und Kommunikationsstrukturen sowie die IT-Infrastruktur des Unternehmens analysiert. Des Weiteren werden die kulturellen Aspekte des Projekts untersucht und Handlungsempfehlungen für ein kulturbewusstes Wissensmanagement gegeben.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit behandelt Themen wie Wissensmanagement, interkulturelle Unterschiede, China, Deutschland, Siemens, AMC AA, Unternehmenskultur, Wissenstransfer, Motivation, Projektmanagement, IT-Infrastruktur und Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Uwe Baumgart (Author), 2005, Die Implementierung von Wissensmanagement im Spannungsfeld interkultureller Einflüsse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56122