Handlungsorientierung als didaktisches und theoretisches Leitprinzip im Deutschunterricht

Handlungsorientierter Unterricht am Bischöflichen Gymnasium St. X.


Praktikumsbericht / -arbeit, 2006

29 Seiten


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung
1.1 Pädagogischer und Fachdidaktischer Nutzen des OSP
1.2 Kurzportrait der Praktikumsschule: Schulprofil und Schulprogramm des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula
1.3 Mein schulpraktisches Arbeitsfeld während der Hospitation 7 1.4 Beschreibung und Begründung der gewählten Beobachtungsaufgabe: Persönliche Präferenz des Handlungsorientierten Unterrichts

2 Das KONZept des Handlungsorientierten Unterrichts: Historische Entwicklung und konstitutive Merkmale

3. Handlungsorientierung als didaktisches und theoretisches Leitprinzip im Deutschunterricht
3.1 Die Handlungsorientierte Methode am Fallbeispiel einer Unterrichtseinheit 14 3.1.1 Die sechs Phasen des Handlungsorientierten Unterrichts am Beispiel der projektbezogenen Unterrichtseinheit 'Entwurf einer eigenen Werbekampagne'
3.1.2 Stufen und Formen der Handlungsorientierung in der Unterrichtssequenz des Fallbeispiels 18 3.2 Die positiven Komponenten des Handlungsorientierten Lernens
3.3 Kritische Betrachtung des Handlungsorientierten Unterrichts 24 3.4 Die didaktische Konzeption des Deutschunterrichts von Herrn Schoenen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

„Sag es mir

Und ich werde es vergessen.

Zeige es mir

Und ich werde mich daran erinnern.

Beteilige mich

Und ich werde es verstehen.“

LAO TSE

„Mir ist alles verhasst, was

mich bloß belehrt, ohne

meine Tätigkeit zu

vermehren oder unmittelbar

zu beleben.“

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

1 Einleitung

1.1 Pädagogischer und fachdidaktischer Nutzen des OSP

Im Rahmen des Erziehungswissenschaftlichen Studiums meiner Lehramtsausbildung an der RWTH Aachen habe ich im Zeitraum vom 01. bis zum 29. März 2006 am Bischöflichen Gymnasium St. Ursula in Geilenkirchen das Orientierende Schulpraktikum (OSP) absolviert.

In Verbindung mit dem bereits im SS 2005 belegten Vorbereitungsseminar habe ich das OSP zunächst lediglich als einen obligatorischen Ausbildungsbestandteil des Grundstudiums begriffen, der in erster Linie der Berufsorientierung dienen und meine ganz persönliche Kompetenz und Eignung für eine Tätigkeit in der Lehre kontrollieren und kritisch hinterfragen sollte.

Da ich bereits vor dem Antritt meines vierwöchigen Blockpraktikums in unterschiedlichen Institutionen (Lehrkraft bei den Nachhilfeorganisationen 'Schülerförderung' und 'Schülerhilfe', Tutorin am Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft der RWTH Aachen, Norwegisch- und Linguistik-Dozentin bei der VHS Heinsberg) eigenverantwortlich als Dozentin gearbeitet habe und auch zur Zeit noch in der Lehre beschäftigt bin, konnte ich meine didaktischen Vorerfahrungen in der Unterrichtspraxis gewinnbringend einsetzen und darüber hinaus noch eine Reihe von wichtigen pädagogischen und fachdidaktischen Erkenntnissen gewinnen.

Im Rahmen des OSPs konnte ich mir einen Einblick in die ganz spezielle Unterrichts- und Berufspraxis des Gymnasiallehrers verschaffen und die unterschiedlichen Berufsanforderungen dieser Arbeitswelt aus nächster Nähe kennen lernen.

Ich habe versucht, die vier Wochen meiner schulpraktischen Studien in pädagogischer und fachdidaktischer Hinsicht so optimal wie möglich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund war ich bemüht, neben den Studien und Auswertungen zu meiner eigentlichen Beobachtungsaufgabe auch sehr schnell Assistenzaufgaben wahrzunehmen und nach Absprache mit dem jeweiligen Fachlehrer auch eigene Unterrichtsprojekte (mindestens drei Unterrichtseinheiten pro Woche) selbständig zu planen und durchzuführen. Besonders interessant war in diesem Kontext der dynamische Wechsel von der Beobachter- in die Lehrerrolle, der von den Schülern erfreulicherweise angenommen und konstruktiv begleitet worden ist.

1.2 Kurzportrait der Praktikumsschule: Schulprofil und Schulprogramm des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula

Schulprofil

Das Bischöfliche Gymnasium St. Ursula ist ein privates Gymnasium für Mädchen und Jungen, das seit dem 1. August 1978 unter der Trägerschaft des Bistums Aachen steht und vom Land Nordrhein-Westfalen als 'Ersatzschule' akkreditiert worden ist.

Im Vergleich zu den meisten 'öffentlichen' bzw. staatlichen Schulen ist das Gymnasium St. Ursula traditionsreich und weist eine facettenreiche Historie auf. Das Gymnasium wurde 1856 von der Gemeinschaft der Ursulinen als eine „Höhere Töchterschule“ in Geilenkirchen gegründet.

Zurzeit unterrichten und betreuen 78 Lehrer und Lehrerinnen eine Schülerschaft von insgesamt 1000 jungen Heranwachsenden in Unter-, Mittel- und Oberstufe.

Schulprogramm

Das Bischöfliche Gymnasium St. Ursula ist in erster Linie dem christlichen Erziehungsziel verpflichtet, was sich in unterschiedlicher Weise in der Unterrichtspraxis manifestiert. So sind der wöchentliche Besuch der Schulmesse, das morgendliche Gebet als Unterrichtseinstieg, die Beibehaltung des Fachs Religion bis zum 13. Schuljahr, die so genannten 'Besinnungstage' und Exerzitien sowie die jährliche Wallfahrt nach Trier zentrale und obligatorische Komponenten der Unterrichtswirklichkeit, die wesentlich zur Gestaltung des Schullebens auf St. Ursula beitragen.

Die Unterrichts- und Erziehungsarbeit und der Bildungsauftrag dieser Schule erfolgen auf der Grundlage des christlichen Welt- und Menschenbildes, das einem Fehlverhalten von Lehrer und Schüler grundsätzlich mit dem Prinzip der Nächstenliebe begegnet.

Die Erziehungsarbeit und das stark leistungsorientierte Lernangebot von St. Ursula richten sich darauf aus, die Schüler und Schülerinnen zu staatbürgerlicher Verantwortung zu motivieren und zu verpflichten.

Im Fokus des Erziehungsauftrages stehen dabei die Kultivierung von Rechtsgefühl, von Selbstbeherrschung und Disziplin, von Frustrationstoleranz und Empathie und die Vermittlung von Toleranz, Solidarität und Verantwortlichkeit. Diese fundamentalen Leitgedanken sind integrale Bestandteile der Erziehungsarbeit, die an den Kindern und Jugendlichen auf St. Ursula geleistet wird.

1.3 Mein schulpraktisches Arbeitsfeld während der Hospitation

Während meiner Praktikumszeit habe ich schwerpunktmäßig die Fachlehrer meiner eigenen Studienfächer begleitet und unterstützt, wobei ich insgesamt 18 Unterrichtseinheiten (UE) Deutsch und 12 Geschichtsstunden absolviert habe.

Darüber hinaus konnte ich das Praktikum aber auch dazu nutzen, einen Einblick in die Unterrichtspraxis anderer sprachwissenschaftlicher Fächer wie Griechisch (1 UE), Latein (9 UE) und Französisch (2 UE) zu gewinnen. Weiterhin habe ich die pädagogische Praxis in den für den Erziehungsauftrag des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula sehr bedeutenden Fächern wie Katholische Religion (7 UE) und Pädagogik (5 UE) kennen gelernt und den Unterricht in den naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik (1 UE), Chemie (1UE) und Bio-Chemie (1 UE) verfolgt.

Meine Hospitanz absolvierte ich schwerpunktmäßig im Unterricht der Mittel- und Oberstufe, wobei sich meine eigene Lehrtätigkeit auch in diesem Bereich vollzog.

Außerdem habe ich regelmäßig an den außerschulischen Aktivitäten und Initiativen der 'Big Band AG' und der 'Theater AG' teilgenommen und viermal die Schulmesse besucht. Dies trug dazu bei, dass ich das sozial-pädagogische Handeln und die Schüler-Lehrer-Interaktion auch jenseits des Unterrichtsalltags verfolgen und bilanzieren konnte.

In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine exemplarische Übersicht über den Stundenplan meines OSP. Den Stundenplan habe ich mit der Praktikumsbeauftragten der Schule, Frau Luise Sieberichs, abgesprochen und koordiniert. Alternierend habe ich zwischen den 'verschiedenen Angeboten' gewählt und meine Tätigkeiten innerhalb der Hospitanz systematisch darauf ausgerichtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.4 Beschreibung und Begründung der gewählten Beobachtungsaufgabe: Persönliche Präferenz des Handlungsorientierten Unterrichts

Während meines vierwöchigen Blockpraktikums habe ich neben der Realisierung von eigenen Unterrichtseinheiten die pädagogische Praxis auch im Hinblick auf einen spezifischen Beobachtungsschwerpunkt untersucht, über den ich in den einzelnen Unterrichtssituationen protokolliert und reflektiert habe.

Im Fokus meiner Beobachtungen stand die Frage, inwieweit die Unterrichtsmethode des 'Handlungsorientierten Unterrichts' im Deutschunterricht der ausgewählten Praktikumsschule angewendet worden ist und welche konkreten Auswirkungen dies auf das Lehr-Lern-Verhältnis hatte.

Der Handlungsorientierte Unterricht hat mich als Unterrichtsform besonders interessiert, da ich auch während meiner eigenen Lehrtätigkeiten im Unterricht einen starken Praxisbezug präferiere. Ich halte es für sinnvoll und besonders Erfolg versprechend, die Lernenden beim Wissenserwerb zu mehr Initiative, Dynamik und Eigentätigkeit anzutreiben.

Vor diesem Hintergrund möchte ich an das dem Bericht voran gestellte Goethe-Zitat erinnern, das meiner Ansicht nach die Schülerperspektive bei einem klassischen Frontalunterricht sehr gut reflektiert:

„Mir ist alles verhasst, was

mich bloß belehrt, ohne

meine Tätigkeit zu

vermehren oder unmittelbar

zu beleben.“

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass der Dozent mit dem ganzheitlichen und schüleraktiven Unterrichtsmodell des Handlungsorientierten Unterrichts eine ansprechende Ergebnissicherung und einen nachhaltigen Lernerfolg unterstützen und wesentlich zur Schaffung eines positiven Unterrichtsklimas beitragen kann. Aus diesem Grund interessieren mich insbesondere die alternativen Unterrichtsstile, die den Educanden nicht bloß „belehr(en)“, sondern zu einem im Sinne des Lernerfolgs projektorientierten Handeln motivieren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Handlungsorientierung als didaktisches und theoretisches Leitprinzip im Deutschunterricht
Untertitel
Handlungsorientierter Unterricht am Bischöflichen Gymnasium St. X.
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Lehrerbildungszentrum LBZ der RWTH Aachen)
Veranstaltung
Seminar zum OSP
Autor
Jahr
2006
Seiten
29
Katalognummer
V56285
ISBN (eBook)
9783638510103
ISBN (Buch)
9783638664509
Dateigröße
701 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Relevanz, Handlungsorientierten, Unterrichts, Praxis, Bischöflichen, Gymnasium, Handlungsorientierung, Leitprinzip, Deutschunterricht, Seminar
Arbeit zitieren
Andrea Elisabeth Schildgen (Autor:in), 2006, Handlungsorientierung als didaktisches und theoretisches Leitprinzip im Deutschunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56285

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