Das Traktat „De libertate christiana“ handelt von Luthers Freiheitsverständnis und der Lossagung von den Vorstellungen der Katholischen Kirche. Diese besagt, dass man sich durch gute Werke und vor allem durch Geld vom Fegefeuer freikaufen kann. Luthers revolutionäre Erkenntnis, dass der Mensch allein aus Glauben vor Gott gerechtfertigt ist, stößt auf heftige Gegenkritik. Damit jeder, und historisch betrachtet nicht nur Luthers Gegner, also die Ablasseintreiber der Katholischen Kirche, sondern auch das gemeine Volk seine Auffassung von Rechtfertigung verstehen konnten, erläutert Luther in 30 ausführlichen Paragraphen den Weg eines Christen zur Rechtfertigung sowohl auf Latein als auch auf Deutsch. Luther unterscheidet zwischen dem inneren und dem äußeren Menschen, dem freien Herrn und dem dienstbaren Knecht.
In dieser Proseminararbeit soll die Unterteilung des Christenmenschen in zwei Naturen bzw. in einen inneren und einen äußeren Menschen im Vordergrund stehen. Vor allem die Fragen, warum Luther den Menschen unterteilt und er trotzdem für ihn eine Einheit darstellt und was diese Unterscheidung für eine grundlegende Bedeutung für Luther, seine Anhänger, seine Gegner und für den Einzelnen heute hat möchte ich hier beleuchten.
Ich beginne mit der Erläuterung der Doppelthese, stelle anschließend den von Luther in zwei Naturen eingeteilten Menschen vor, indem ich mit dem inneren Menschen beginne und mit der Beschreibung des äußeren fortfahre, um anschließend auf die sprachliche und inhaltliche Trennung des inneren und äußeren Menschen einzugehen und sie in einer Gegenüberstellung zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der Doppel- und Ausgangsthese (1+2)
- Der innere Mensch (3-18)
- Einleitung (3-5)
- Gesetz und Evangelium und die Rolle des Wort Gottes (6-9)
- Der Glaube (10+11)
- Der fröhliche Wechsel (12+13)
- Königtum und Priestertum (14-17)
- Das Predigen (18)
- Der äußere Mensch (19-29)
- Einleitung (19)
- Werke gegenüber dem eigenen Leib (20-25)
- Werke gegenüber dem Nächsten (26-29)
- Schlussfolgerung (30)
- Zusammenfassung des inneren und äußeren Menschen
- Vergleich innerer und äußerer Mensch
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Proseminararbeit widmet sich der Erforschung von Luthers Freiheitsverständnis im Traktat "De libertate christiana" und konzentriert sich dabei auf die Unterscheidung zwischen dem inneren und dem äußeren Menschen. Die Arbeit beleuchtet die Gründe für diese Unterteilung, analysiert ihre Bedeutung für Luthers Theologie sowie die Auswirkungen auf seine Anhänger und Gegner, und betrachtet schließlich die Relevanz dieser Unterscheidung für den Einzelnen in der heutigen Zeit.
- Luthers Freiheitsverständnis im Kontext des "De libertate christiana"
- Die Unterscheidung zwischen dem inneren und äußeren Menschen
- Die Bedeutung des Wortes Gottes für die Rechtfertigung des Menschen
- Die Rolle von Werken und Gesetzen im Leben des Christenmenschen
- Die Relevanz von Luthers Freiheitskonzeption für den Einzelnen in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Doppelthese, mit der Luther seine Freiheitsauffassung einführt. Sie beschreibt die Trennung zwischen dem inneren und äußeren Menschen, die zentrale Rolle des Wortes Gottes und die Bedeutung dieser Unterscheidung für Luthers Theologie. Kapitel 2 analysiert den inneren Menschen, beleuchtet die Rolle des Wortes Gottes, des Glaubens und der Rechtfertigung, die Beziehung von Gesetz und Evangelium sowie die Aspekte des Königtums und Priestertums. Kapitel 3 hingegen befasst sich mit dem äußeren Menschen, untersucht Werke gegenüber dem eigenen Leib und dem Nächsten, und untersucht die Auswirkungen dieser Werke auf die Rechtfertigung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der lutherischen Theologie, wie Rechtfertigung durch Glauben, Wort Gottes, innerer und äußerer Mensch, Freiheit und Unfreiheit, Gesetz und Evangelium. Sie analysiert die Rolle von Werken im christlichen Leben sowie die Bedeutung der Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Natur des Menschen. Schließlich untersucht sie die Relevanz dieser Konzepte für den Einzelnen in der heutigen Zeit.
- Arbeit zitieren
- Barbara Gugel (Autor:in), 2005, Freiheit und Unfreiheit in Luthers Theologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56359