Der Amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 stellte für die noch junge amerikanische Nation eine folgenreiche Zäsur dar. Innerhalb der Vereinigten Staaten hatte sich über Jahrzehnte hinweg ein Nebeneinander zweier verschiedener Lebensweisen und Kulturen entwickelt. Der zuletzt unüberwindbar wirkende ideelle Gegensatz zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten der USA gipfelte schließlich in einem politischen Antagonismus, der zum Krieg führte. Nach vier Jahren erbitterter Feindschaft und über 600.000 Toten war der Süden geschlagen und die Teilung des Landes überwunden. Die Einheit war gerettet, doch die Nation eine andere als zuvor. Mit Gewalt wurde der Eigenheit des Südens getrotzt und dessen Kultur verändert. Die nachfolgende jahrelang andauernde Besatzung durch nordstaatliche Truppen unterstrich dies deutlich.
Eine dieser Eigenheiten und kulturellen Elemente des „Alten Süden“ vor dem Bürgerkrieg war die Sklaverei. An ihr war der Konflikt gebunden, der die Nation zunehmend entzweite. Zerbrach die Einheit des Landes zwar grundsätzlich an der Verteidigung bundesstaatlicher Souveränität seitens des Süden und somit an verfassungsrechtlichen Fragen, so ist die Sklavenfrage doch auslösendes Moment und vorherrschender Streitpunkt gewesen.
Die sich im 19. Jahrhundert stark etablierende publizistische Kultur verhalf der Antisklaverei-Bewegung im Norden der USA zu neuer Stärke und vermochte es die Öffentlichkeit mehr denn je zu politisieren und gegen Sklaverei zu mobilisieren. Ihren Ursprung findet sie bereits in der die menschliche Individualität betonenden Philosophie des 18. Jahrhunderts und den damit einhergehenden Antisklaverei-Gesetzen in England. Bereits 1772 verbot der oberste Richter hier den Rechtsstatus des Sklaven. Bis 1833 wurden dann der Sklavenimport und schließlich die Sklavenhaltung selbst im gesamten Empire verboten. Während ebenso die Nordstaaten der USA bis 1804 mit der schrittweisen Freilassung ihrer Sklaven begannen, erhöhte sich die Anzahl der unter Zwang arbeitenden Schwarzen im Süden immer mehr. Der lukrative Baumwollanbau als wichtigster Wirtschaftsfaktor des Südens ließ sich nur mit der Institution der Sklaverei aufrechterhalten, welche nun zum festen Bestandteil der südstaatlichen Gesellschaft geworden war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- William Lloyd Garrison
- ,,No Compromise With Slavery”
- Die Aussagen der Unabhängigkeitserklärung der USA und ihre Widersprüchlichkeit gegenüber der Sklaverei
- Die Rolle und Mitschuld von Regierung, Parteien und Kirche
- Die freiheitliche Ordnung in Europa und besonders in England
- Gleichheit und Freiheit aller Menschen als Kinder Gottes
- Der Sklave als Mensch
- Die Dominanz des Südens und die Unterordnung des Nordens
- Die Ausbreitung der Sklaverei und die Unvereinbarkeit derselben mit der Freiheit jedes Menschen
- Der Kompromiss des Nordens zur Erhaltung der Union – Ein Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung analysiert William Lloyd Garrisons Rede „No Compromise With Slavery“ vom 4. Juli 1854, um sein Engagement im Kampf gegen die Sklaverei zu beleuchten. Die Arbeit strebt danach, Garrisons Beweggründe und Überzeugungen im Kontext der abolitionistischen Bewegung des 19. Jahrhunderts zu verstehen.
- Die Widersprüchlichkeit zwischen den Idealen der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der Praxis der Sklaverei.
- Die Rolle von Regierung, Parteien und Kirche im Umgang mit der Sklaverei.
- Die Bedeutung von Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde in Garrisons Argumentation.
- Die politische und wirtschaftliche Dynamik zwischen Nord- und Südstaaten, die durch die Sklaverei geprägt wurde.
- Die Bedeutung des Abolitionismus als gesellschaftliche und politische Bewegung in der amerikanischen Geschichte.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Amerikanischen Bürgerkrieg als Zäsur in der amerikanischen Geschichte dar, die durch den Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten ausgelöst wurde. Die Sklaverei wird als ein zentrales Element dieses Konflikts hervorgehoben.
Kapitel 2 widmet sich William Lloyd Garrison, einer der wichtigsten Persönlichkeiten der abolitionistischen Bewegung. Es beschreibt seine Biografie, seine frühen Erfahrungen mit Sklaverei und seine Entstehung als abolitionistischer Publizist.
Kapitel 3 befasst sich mit Garrisons Rede „No Compromise With Slavery". Es analysiert die zentralen Argumente der Rede, die sich mit der Unvereinbarkeit von Sklaverei und den Idealen der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, der Rolle von Regierung und Kirche, der Freiheit und Gleichheit aller Menschen sowie der Ausbreitung der Sklaverei auseinandersetzen.
Schlüsselwörter
Sklaverei, Abolitionismus, William Lloyd Garrison, „No Compromise With Slavery”, Amerikanischer Bürgerkrieg, Unabhängigkeitserklärung, Nordstaaten, Südstaaten, Freiheit, Gleichheit, Menschenwürde, politische Kultur, öffentliche Meinung, Druckwesen, Verfassungsrecht, Kompromiss, Union, Freiheitliche Ordnung, Europäische Geschichte, England.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2006, No Compromise With Slavery - William Lloyd Garrisons Rede vom 4. Juli 1854, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56385