Das Buch Micha zählt zu dem Dodekapropheton und ist in die Phase der klassischen Prophetie einzuordnen. Micha (Michael: „Wer ist wie Gott“), ein Prophet aus Moreschet-Gad südwestlich von Jerusalem, der augenscheinlich zur dortigen Bauernschaft gehörte, wirkte ca. 740-705, zeitgleich mit Jesaja, in Jerusalem. Über die historische Person Micha ist weiter nichts bekannt, seiner Herkunft nach ist er aber mit Amos zu vergleichen.
Das Buch wird formal in einen „dreifachen Rhythmus von Gerichts- und Heilsankündigungen“ unterteilt. In der Forschung ist auch ein Doppelschema bekannt, die Neueinsätze in 3,1 und 6,1 sprechen jedoch für den Dreier-Rhythmus. Dieses Schema ist nicht natürlich entstanden, auch wird ganzen Teilen die Echtheit abgestritten, so gelten Teile der Kapitel 4-7 als später eingefügt und auch in Kapitel 1-3 werden deuteronomistische Überarbeitungen gesehen.
Inhaltlich prangert das Michabuch die sozialen Missstände an und geht gegen die herrschende Oberschicht vor. Diese hatte zuvor den kleinen Bauern deren Boden weggenommen; zwar mit juristisch einwandfreien Mitteln, aber die Tatsache ignorierend, dass den Bauern der Boden als von Gott her zustehender Erbteil gehört. Micha erwartet daher das Gericht Gottes, wobei er sich das Kommen JHWHs als zerstörerisches Werk vorstellt. Weiterhin ist die Bedeutung der Zionsvorstellung besonders wichtig, welche sich in den Kapiteln 4 und 5 deutlich zeigt. Hier wird der Zion als Heilsgarant in den Mittelpunkt gestellt, die Völker müssen zum Zion wallfahren, von wo das Friedensreich ausgehen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Exegese des Einzeltextes
- Literarkritik
- Abgrenzung und Stellung des Textes zum Kontext
- Gliederung des Textes
- Einheitlichkeit des Textes
- Sprachliche Analyse
- Gattungskritik
- Überlieferungskritik/ Überlieferungsgeschichte
- Redaktionskritik/ Redaktionsgeschichte
- Traditionskritik
- Bestimmung des historischen Ortes
- Datierung und Lokalisierung des Textstückes
- Das historische Umfeld
- Verfasser und Adressat
- Wirkungsgeschichte
- Abschließende Gesamtinterpretation
- Sozialkritik
- JHWHS Forderung
- Strafandrohung
- Heilshoffnung
- Auseinandersetzung mit falschen Propheten
- Hermeneutische Überlegung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der exegetischen Analyse des Textes Micha 3,5-8. Ziel ist es, den Text in seinen literarischen, sprachlichen, historischen und gattungsgeschichtlichen Kontext einzuordnen und seine Aussage zu erschließen. Dabei werden die wichtigsten exegetischen Methoden angewendet, um die Bedeutung und Relevanz des Textes für die heutige Zeit zu erforschen.
- Kritik an den falschen Propheten und Priestern
- Die Rolle des Propheten Micha als Vermittler des göttlichen Wortes
- Die soziale und politische Situation im Judentum zur Zeit des Propheten Micha
- Die Bedeutung der Gerichts- und Heilsankündigungen in der prophetischen Literatur
- Der Einfluss der Zionsvorstellung auf die Botschaft des Propheten Micha
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einem Vorwort, in dem der Autor den Kontext des Buches Micha und die Bedeutung der Zionsvorstellung erläutert. Anschließend wird der Text Micha 3,5-8 einer ausführlichen literarkritischen Analyse unterzogen. Die Autorin untersucht die Abgrenzung und Stellung des Textes zum Kontext, analysiert seine Gliederung und beleuchtet die Frage der Einheitlichkeit des Textes. Auch eine sprachliche Analyse sowie eine Auseinandersetzung mit der Gattungskritik, Überlieferungskritik und Redaktionsgeschichte sind Teil der Ausführungen.
Des Weiteren widmet sich die Arbeit der Bestimmung des historischen Ortes und untersucht die Datierung und Lokalisierung des Textstücks, das historische Umfeld sowie Verfasser und Adressat. Die Autorin untersucht auch die Wirkungsgeschichte des Textes und bietet eine abschließende Gesamtinterpretation, die sich mit der Sozialkritik, JHWHS Forderung, der Strafandrohung, Heilshoffnung und der Auseinandersetzung mit falschen Propheten auseinandersetzt. Die Arbeit schließt mit einer hermeneutischen Überlegung.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt zentrale Themen und Begriffe der alttestamentlichen Prophetie, darunter die Kritik an falschen Propheten, die soziale und politische Situation im Judentum zur Zeit des Propheten Micha, die Bedeutung der Gerichts- und Heilsankündigungen, die Zionsvorstellung, die Rolle des Propheten als Vermittler des göttlichen Wortes sowie die Anwendung exegetischer Methoden.
- Quote paper
- Ute Wetterauer (Author), 2005, Exegese Micha 3, 5-8, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56457