In dieser Arbeit sollen die Ereignisse im Rahmen der Revolution von 1848/49 in Bamberg chronologisch dargelegt werden. Nach einer kurzen Erläuterung der Ausgangssituation wird die Bildung der demokratischen Gruppe, ihre Taten und deren Wirkung auf Stadt, Umland und die Nationalversammlung in Frankfurt geschildert, die reaktionären Maßnahmen der Behörden erläutert und das letztendliche Scheitern des Umsturzes dargestellt.
Unzufriedenheit mit den Lebensverhältnissen, Einflüsse aus den unruhigen Nachbargebieten und weltanschauliche Konflikte mit der katholischen Restauration bildeten in Bamberg den Nährboden für eine radikaldemokratische Gruppierung, die den Sturz der Monarchie anstrebte. Das „Junge Deutschland“, angeführt von Nikolaus Titus und Heinrich Heinkelmann, verstand es, einen großen Teil der Bamberger Bevölkerung für seine Ziele zu begeistern. Die Mehrzahl der Einwohner war allerdings nicht an einem vollständigen Umsturz der Machtverhältnisse interessiert, sondern hing eher der Idee einer konstitutionellen Monarchie an. Um dennoch ins Paulskirchenparlament gewählt zu werden, gab auch Titus sich als Befürworter dieser Staatsform aus. In der Nationalversammlung schloss er sich dann jedoch dem radikaldemokratischen Flügel an.
Die Regierung ergriff einige reaktionäre Maßnahmen, um die Macht der Demokraten einzuschränken. So wurde ein konstitutioneller Volksverein gegründet, eine für die Politik des Königs werbende Zeitschrift veröffentlicht und nicht zuletzt ein ca.800 Soldaten umfassendes Heer in Bamberg stationiert.
Nach der Ablehnung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. und der damit einhergehenden Auflösung der Nationalversammlung wurden die Demokraten mit aller Härte verfolgt.
Vordergründig scheint die Revolution von 1848 gescheitert. Von den zahlreichen Reformen,
welche die Revolution erzwungen hatte, blieben allerdings einige dauerhaft in Geltung. Nicht erfüllte Forderungen blieben im öffentlichen Bewusstsein lebendig. Mit den Vorgängen von 1848/49 war ein Modernisierungsprozess ausgelöst worden, der nicht auf Dauer unterdrückt werden konnte. Rückblickend wird klar, dass die Revolution nicht so sehr gescheitert ist, wie es den Zeitzeugen scheinen mochte. Stattdessen lieferte sie einen unerlässlichen Beitrag zur Demokratisierung unseres Landes. In Form der 14 Artikel wirkten die Bamberger Revolutionäre daran wesentlich mit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Bamberg und die Revolution 1848/49
- 1. Die Entstehung einer demokratischen Bewegung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Titus und Heinkelmann
- 1.3 Aufstand gegen Lola Montez
- 2. Der Verlauf der Revolution 1848/49 in Bamberg
- 2.1 Die erste Volksversammlung
- 2.2 Ludwigs I. Königliche Proklamation
- 2.3 Spaltung der Revolutionsbewegung in zwei Lager
- 2.4 Reaktionäre Maßnahmen
- 2.5 Wahlkampf
- 2.6 Titus Verhalten im Parlament
- 2. 7 Auflehnung der Soldaten gegen ihre Vorgesetzten
- 2.8 Saalschlacht
- 3. Das Scheitern der Revolution
- 1. Die Entstehung einer demokratischen Bewegung
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der Stadt Bamberg während der deutschen Revolution von 1848/49. Die Arbeit analysiert, wie Bamberg den Ruf als "Vorort der Demokratie in Franken" erlangte, indem sie die Entstehung und den Verlauf der demokratischen Bewegung in der Stadt beleuchtet. Sie fokussiert sich auf die zentralen Akteure Nikolaus Titus und Heinrich Heinkelmann und ihre Aktionen, die Auswirkungen auf die Stadt, das Umland und die Nationalversammlung in Frankfurt hatten.
- Die Entstehung einer demokratischen Bewegung in Bamberg
- Die Rolle von Nikolaus Titus und Heinrich Heinkelmann in der Revolution
- Die Auswirkungen der Revolution auf die Stadt Bamberg
- Das Scheitern der Revolution in Bamberg
- Die Bedeutung der Bamberger Revolution für die deutsche Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Revolution von 1848/49 für Bamberg und stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor. Sie gibt außerdem einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema und die verwendeten Quellen. Das zweite Kapitel, "Bamberg und die Revolution 1848/49", wird in drei Abschnitte unterteilt: Die Entstehung einer demokratischen Bewegung, der Verlauf der Revolution in Bamberg und das Scheitern der Revolution. Die Entstehung der demokratischen Bewegung wird mit Blick auf die wirtschaftliche Krise Bambergs und die politischen Einflüsse aus anderen Teilen Deutschlands beleuchtet. Die Akteure Titus und Heinkelmann werden vorgestellt und ihre Rolle bei der Bildung der demokratischen Gruppe dargestellt. Der Verlauf der Revolution umfasst die ersten Volksversammlungen, Ludwigs I. Königliche Proklamation, die Spaltung der Revolutionsbewegung und die Reaktionäre Maßnahmen der Behörden. Abschließend wird das Scheitern der Revolution dargestellt. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und reflektiert die Bedeutung der Revolution für die Geschichte Bambergs.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Bamberg, Revolution von 1848/49, Demokratie, Nikolaus Titus, Heinrich Heinkelmann, Ludwigs I., Nationalversammlung in Frankfurt, wirtschaftliche Krise, politische Unruhen, Reaktionäre Maßnahmen, Scheitern der Revolution.
- Arbeit zitieren
- Felix Brenner (Autor:in), 2005, Bamberg und die Revolution 1848, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56583