Der Braunkohletagebau hat das Landschaftsbild und das Leben der Menschen in Deutschland grundlegend geprägt. Zugunsten der Braunkohleförderung wurde die „in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft“ (PFLUG 1998, S. 1) abgetragen und zerstört. Dabei ging nicht nur das geologische Erbe verloren, sondern auch der Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Während die Braunkohleförderung einerseits als Arbeitergeber und Energielieferant die Existenzgrundlage der Menschen darstellte, zerstörte sie andererseits auch ihre Lebensgrundlage. Ihre Heimat muss der Rohstoffgewinnung weichen. Mit dem Ende des Tagebaubetriebs verbleibt nicht nur kilometerweite Leere in der Landschaft, sondern auch Leere in der Zukunft der betroffenen Region. Es bleibt die Frage, was nach dem Tagebau mit der Region geschieht. Die vorliegende Arbeit konkretisiert diese Frage. Soll die Bergbaufolgelandschaft des Braunkohletagebaus als Mondlandschaft erhalten bleiben, oder soll eine neue Seenplatte entstehen? Diese grundsätzliche Frage wird am Beispiel der Lausitz und eines Tagebaus in Mitteldeutschland analysiert. Es werden verschiedenen Möglichkeiten, das Erbe des Braunkohletagebaus in eine neue Kulturlandschaft zu integrieren, vorgestellt. Die Thematik des Braunkohletagebaus ist umfangreich. Sie reicht über humane Aspekte, geologische Folgen, Umweltbelastungen bis hin zu juristischen Fragestellungen. Diese Arbeit kann aufgrund ihres Umfangs nicht auf alle Faktoren des Themas eingehen und konzentriert sich auf die Zeit nach dem eigentlichen Braunkohletagebau. Dabei werden die touristischen und wirtschaftlichen Aspekte in den Vordergrund gestellt und die Umweltbelastungen nur oberflächlich angesprochen. Nach einer allgemeinen Einführung in den Braunkohletagebau in Deutschland, notwendigen Begriffsklärungen und Folgen der Braunkohleförderung, werden in den Gliederungspunkten drei und vier, bestehende Konzepte zur Integration der Bergbaufolgelandschaften analysiert. Die Arbeit bezieht sich auf die Veröffentlichungen der jeweiligen Planer. Daher sind die im Hauptteil dargestellten Fakten kritisch zu betrachten. Können diese Konzepte wirklich überzeugen? Oder sind sie nur unrealistische Versuche, einer totgesagten Landschaft ein neues Image zu geben? Und welches Konzept ist eigentlich das sinnvollste? Diese Fragen werden im Fazit aufgegriffen und damit die zugrundeliegende Frage „Bergbaufolgelandschaft- Mondlandschaft oder neue Seenplatte?“versucht zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Braunkohle in Deutschland
- Vorkommen und Nutzung
- Rekultivierung
- Golpa - Nord
- Golpa Nord als Beispiel einer Erfahrungslandschaft
- Ferropolis
- Lausitzer Revier
- Braunkohletagebau in der Lausitz
- Geschichte des Braunkohletagebaus
- Folgen
- IBA - Fürst – Pückler – Land 2000-1010
- Geschichte
- Projekte
- Landschaftsinsel 1
- Landschaftsinsel 2
- Landschaftsinsel 3
- Landschaftsinsel 4
- Landschaftsinsel 5
- Das Lausitzer Seenland
- Kritik an den Konzepten
- Braunkohletagebau in der Lausitz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Integration von Bergbaufolgelandschaften in eine neue Kulturlandschaft. Sie fokussiert sich auf die Frage, ob diese Landschaften als "Mondlandschaften" erhalten bleiben sollen oder ob die Entstehung von Seenplatten anzustreben ist. Als konkrete Beispiele werden die Lausitz und ein Tagebau in Mitteldeutschland herangezogen.
- Analyse der Folgen des Braunkohletagebaus auf die Landschaft und die Menschen
- Bewertung verschiedener Konzepte zur Integration von Bergbaufolgelandschaften
- Untersuchung der touristischen und wirtschaftlichen Potenziale der Region nach dem Tagebau
- Kritik an den bestehenden Konzepten und deren Realisierung
- Diskussion der Frage, welches Konzept für die Zukunft der Region am sinnvollsten ist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Braunkohletagebaus dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Das zweite Kapitel behandelt die Braunkohle in Deutschland, ihre Nutzung und die Folgen der Rekultivierung. Kapitel drei und vier befassen sich mit konkreten Beispielen: Golpa - Nord als Erfahrungslandschaft mit Ferropolis und der Lausitz mit dem Braunkohletagebau, den Projekten der IBA Fürst-Pückler-Land und dem Lausitzer Seenland. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die zentralen Ergebnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Braunkohletagebau, Bergbaufolgelandschaft, Rekultivierung, Landschaftsplanung, Tourismus, Wirtschaft, Lausitz, Golpa - Nord, Ferropolis, IBA Fürst-Pückler-Land, Lausitzer Seenland, Mondlandschaft, Seenplatte
- Quote paper
- Stefanie Rampe (Author), 2005, Bergbaufolgelandschaft des Braunkohletagebaus - Mondlandschaft oder neue Seenplatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56587