Die Geschichte der Schönheit
1.Einführung
Die vorliegende Hausarbeit resultiert aus dem Seminar „Das Schöne und das Argu-ment“, welches im vergangenen Wintersemester stattgefunden und einen Überblick über die Geschichte der Ästhetik gegeben hat. Diskutiert wurden in diesem Seminar vor allem Fragestellungen wie: „Was ist schön?“ -„Was ist Kunst?“.
Diese zu beantworten fiel in den meisten Fällen schwer, denn zum einen wird das Wort „schön“ vielfach völlig gedankenlos verwendet, sobald uns ein Gegenstand, etwas Lebendiges, Gesagtes oder Geschriebenes als ansprechend erscheint, zum anderen gründet sich das heutige Verständnis von Kunst zumeist auf persönliche Präferenzen, wodurch die Diskussion häufig zu einem bloßen Meinungsaustausch degradiert wird.
In dieser Arbeit sollen die eingangs gestellten Fragen unter Berücksichtigung der historischen Betrachtungsweisen von Schönheit im Mittelpunkt stehen. Anhand eines chronologisch geschichtlichen Abrisses werden die jeweiligen Schönheitsideale und -begriffe vorgestellt. Die bedeutendsten Aussagen und Ansichten von Zeitzeugen sollen aufgezeigt und erläutert werden. Das Hauptaugenmerk soll hierbei sicherlich auf die Philosophie gerichtet werden, aber auch die Kunstgeschichte und einige der wichtigsten Vertreter werden einbezogen.
Durch die immense Komplexität des Themas können bestimmte Aspekte nur am Rande erwähnt werden; Die Schwerpunktsetzung orientiert sich vielmehr an den persönlichen Vorlieben der Verfasserin. Mit besonderer Ausführlichkeit werden daher in dieser Arbeit der Schönheitsbegriff und das Verständnis vom Schönen im Mittelalter behandelt. Hierbei reichen die Ausführungen von einer einführenden Erklärung bis hin zu einzeln erläuterten Beispielen.
In der Hauptsache orientiere ich mich an Umberto Ecos „Die Geschichte der Schön-heit“, ausführlichere Betrachtungen stützen sich dabei aber auch auf weitere Litera-turhilfen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Geschichte der Schönheit
- Antike - Der Schönheitsbegriff der Künstler und Philosophen
- Mittelalter
- Der Schönheitsbegriff im Mittelalter
- Proportion
- Vollständigkeit, Glanz und Farbe
- Monster
- Renaissance — Die Idee der gesteigerten Wirklichkeit
- Barock - Die Suche nach neuen Ausdrucksformen
- Vom Klassizismus bis zur Gegenwart
- Die dramatische Schönheit
- Die andere Seite des Schönen
- Das Zeitalter der Bourgeoisie
- Vorboten des neuen Geschmacks — der Art Nouveau
- Das 20. Jahrhundert
- Resümee
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit, entstanden im Rahmen des Seminars „Das Schöne und das Argument", befasst sich mit der Geschichte der Schönheit und betrachtet die jeweiligen Schönheitsideale und -begriffe verschiedener Epochen. Die Arbeit soll einen chronologischen Überblick über die Entwicklung des Schönheitsverständnisses geben und die bedeutendsten Aussagen und Ansichten von Zeitzeugen aufzeigen. Der Fokus liegt dabei auf der Philosophie, aber auch die Kunstgeschichte und wichtige Vertreter werden einbezogen.
- Die Entwicklung des Schönheitsbegriffs von der Antike bis zur Gegenwart
- Die Bedeutung von Proportion, Vollständigkeit, Glanz und Farbe im mittelalterlichen Schönheitsverständnis
- Die Rolle von Monstern und Fabelwesen in der Geschichte der Schönheit
- Die Verbindung von Kunst und Schönheit in verschiedenen Epochen
- Die Veränderung des Kunstbegriffs im Laufe der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Fragestellungen „Was ist schön?" und „Was ist Kunst?" in den Mittelpunkt. Der Text verdeutlicht die Komplexität des Themas und die Schwierigkeit, eine allgemeingültige Definition von Schönheit zu finden. Die Arbeit soll anhand eines historischen Abrisses die verschiedenen Schönheitsideale und -begriffe vorstellen und die bedeutendsten Aussagen und Ansichten von Zeitzeugen erläutern.
Das Kapitel „Antike - Der Schönheitsbegriff der Künstler und Philosophen" beschreibt den Schönheitsbegriff der Antike und stellt fest, dass es keine eigene Ästhetik oder Theorie der Schönheit gab. Das griechische Wort „kalön" bezeichnet nicht nur das, was wir heute als „schön" empfinden, sondern auch die Beschaffenheit des Charakters. Im Zeitalter des Perikles entwickelte sich eine klarere Definition von Schönheit, die mit der Förderung der Künste und der technischen Entwicklung der griechischen Künstler einherging. Auch auf philosophischer Ebene wurde eine einheitliche Definition des Schönen angestrebt. Platon beschäftigte sich intensiv mit der Einordnung der künstlerischen Tätigkeiten und unterschied zwischen idealer, geistiger und nützlicher Schönheit.
Das Kapitel „Mittelalter" befasst sich mit dem mittelalterlichen Schönheitsverständnis. Es wird deutlich, dass im Mittelalter zwischen dem metaphysischen Begriff des Schönen und der Kunsttheorie unterschieden wurde. Die mittelalterlichen Vorstellungen vom Schönen unterscheiden sich deutlich von der modernen „Ästhetik", die erst im 18. Jahrhundert entstand. Im Mittelalter war Schönheit eine objektive Eigenschaft des Seins, die der Mensch aufdecken, aber nicht hervorbringen konnte. Kunstwerke wurden im Mittelalter nicht als eigenständige Kategorie betrachtet, sondern als zu einem nützlichen Zweck geschaffene Dinge. Das Kapitel beleuchtet die Unterscheidung zwischen den „freien Künsten" und den „mechanischen Künsten" und zeigt auf, dass im Mittelalter keine Trennung von Kunstschönem und Nützlichem existierte.
Das Kapitel „Proportion" behandelt die Bedeutung von Proportion im mittelalterlichen Schönheitsverständnis. Die Proportion, die auf Zahlenverhältnisse basiert, wurde bereits in der Antike mit dem Schönen assoziiert. Im Mittelalter spielte die Proportion eine entscheidende Rolle in Musik und Architektur, deren Proportionsverhältnisse auf der musikalischen Harmonielehre beruhten. Die platonische Vorstellung der Welt als großes Lebewesen und des Menschen als Abbild dessen wurde in der Theorie des „homo quadratus" wieder aufgegriffen. Die Zahl vier spielte dabei eine maßgebende Rolle, da sie mit den vier Himmelsrichtungen, Windrichtungen, Mondphasen, Jahreszeiten und den Buchstaben des Namens Adam verbunden wurde. Die Zahl fünf symbolisierte die mystische und ästhetische Vollkommenheit.
Das Kapitel „Vollständigkeit, Glanz und Farbe" befasst sich mit den weiteren Aspekten des mittelalterlichen Schönheitsverständnisses. Vollständigkeit und Glanz (claritas) wurden als wichtige Kriterien für Schönheit angesehen. Glanz wurde mit dem göttlichen Licht in Verbindung gebracht, das die Farbe erhellt und dem Betrachtenden die Existenz des Einen, des Gottes, bewusst macht. Farben hatten im Mittelalter auch eine soziale Bedeutung, da sie die einzelnen Stände kennzeichneten. Der Adel trug prächtige, farbige Gewänder, die Ausdruck von Macht und Reichtum waren.
Das Kapitel „Monster" behandelt die Vorstellung von Hässlichkeit im Mittelalter. Monster wurden als Abweichungen vom göttlichen Plan betrachtet und symbolisierten alles Fremdartige und Exotische. Sie wurden in der Kunst dargestellt, um das Hässliche in akzeptabler Weise zu zeigen. Die Schönheit der Nachahmung machte das Hässliche in gewisser Weise anziehend.
Das Kapitel „Renaissance - Die Idee der gesteigerten Wirklichkeit" beschreibt die Renaissance als eine Epoche, in der sich die Künstler wieder auf die Antike besannen. Die Entwicklung der bildenden Künste führte zu einer Abtrennung der Künste von den handwerklichen Tätigkeiten. Schönheit wurde in der Renaissance als Nachahmung der Natur unter wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten und als Kontemplation übernatürlicher Vollkommenheit verstanden. Die Künstler der Renaissance strebten nach einer gesteigerten Wirklichkeit, die vom Künstler selbst geschaffen wurde. Leonardo da Vinci betonte die Möglichkeit, die Natur nachzuahmen, ohne ihr bloßer Spiegel zu sein. Der Manierismus des 16. Jahrhunderts betonte, dass die Vorstellung des Kunstwerkes trotz aller Naturstudien im Inneren des Künstlers begründet liegt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Schönheitsbegriff, die Geschichte der Ästhetik, Schönheitsideale, Kunsttheorie, Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassizismus, Romantik, Dekadenz, Art Nouveau, 20. Jahrhundert, Proportion, Vollständigkeit, Glanz, Farbe, Monster, Fabelwesen, Kunst und Schönheit.
- Quote paper
- Sabine Psykalla (Author), 2005, Die Geschichte der Schönheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56598
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