Im Rahmen unseres Seminars „Geschlechterdifferenzierung im Grundschulalter“ behandelten wir die verschiedensten Studien über die Sozialisation von Jungen und Mädchen innerhalb und außerhalb der Schule. Im Folgenden möchte ich speziell auf das Thema der zwischengeschlechtlichen Interaktion eingehen, mit der sich Monika Stürzer (2003) beschäftigt. Sie setzt sich auf Grundlage von Forschungen insbesondere mit dem Zusammenhang zwischen Unterrichtsformen und Interaktionsprozessen auseinander. Hierbei wäre zu beachten, dass Lernen in unterschiedlichen Konstellationen stattfindet. Als Ursache kommen mehrere Punkte in Betracht: Zum einen die individuellen Lernzugänge des jeweiligen Geschlechts, zum anderen die verschiedenen Unterrichtsformen (Frontalunterricht, fragend-entwickelnder Unterricht, Gruppenarbeit, Freiarbeit, Projektarbeit, etc.), die die Rahmenbedingungen für schulisches Lernen schaffen. Interaktionsprozesse laufen zudem nicht nur zwischen den Schülern untereinander, sondern ebenso auf Schüler-Lehrer-Ebene ab. Gerade die Lehrer-Schüler-Interaktionen sind es, die laut Carmen Keller (1998) asymmetrisch vonstatten gehen, da das Verhalten weitgehend vom Lehrer abhängig ist. Heute ist jedoch die Ansicht weiter verbreitet, die Manfred Hofer (1997) entwickelte. Er sieht die Interaktionen zwischen Lehrer und Schülern als rezibrok an, d.h, dass das jeweilige Verhalten voneinander abhängig ist. Die folgenden Untersuchungen werden belegen, dass sich zwischen Unterrichtsformen, Lernkonstellationen und Interaktionsformen, die verbal als auch nonverbal ablaufen, Zusammenhänge feststellen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 2. Studien zur Interaktion der Geschlechter in der Schule
- 2.1. Studie: Helga Jungwirth (1990/91)
- 2.2. Studie: Astrid Kaiser (1992)
- 2.3. Studie: Thies/ Röhner (2000)
- 2.4. Studie: Albert Ziegler u.a. (1995 und 1996)
- 2.5. Studie: Heidi Frasch und Angelika Wagner (1976)
- 2.6. Studie: Dale Spender (80er Jahre)
- 2.7. Studie: Uta Enders-Dragässer (1989)
- 2.8. Studie: Uta Enders-Dragässer und Claudia Fuchs (1985-87)
- 2.9. Studie: Lothar Krappmann und Hans Oswald (1980-1985)
- 3. Eigene Erfahrungen aus dem Schulpraktikum
- 3.1. Fragestellungen im Kontext des Beobachtungsschwerpunktes
- 3.2. Methoden und Durchführung
- 3.3. Ergebnisse der eigenen Beobachtungen und Vergleich
- 4. Konsequenzen für den Schulalltag
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Interaktion der Geschlechter in der Schule. Sie analysiert verschiedene Studien, die sich mit dem Einfluss von Unterrichtsformen und Lernkonstellationen auf die Interaktionsprozesse zwischen Jungen und Mädchen auseinandersetzen. Die Arbeit untersucht, ob sich geschlechtsspezifische Handlungsmuster in verschiedenen Unterrichtsformen feststellen lassen und welche Auswirkungen diese auf das Lernen haben.
- Untersuchung des Einflusses von Unterrichtsformen auf die Interaktion der Geschlechter in der Schule
- Analyse von geschlechtsspezifischen Handlungsmustern in verschiedenen Lernkonstellationen
- Bewertung der Rolle von Lehrkräften in der Interaktion zwischen Jungen und Mädchen
- Diskussion von möglichen Konsequenzen für den Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Hausarbeit beleuchtet die Fragestellung und erläutert den Kontext der Arbeit. Es stellt den Bezug zu den Studien von Monika Stürzer (2003) und Carmen Keller (1998) her, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Unterrichtsformen und Interaktionsprozessen beschäftigen. Das zweite Kapitel bietet eine Zusammenstellung von verschiedenen Studien zur Interaktion der Geschlechter in der Schule. Dabei werden die Studien von Helga Jungwirth (1990/91), Astrid Kaiser (1992) und Thies/ Röhner (2000) analysiert und ihre wichtigsten Ergebnisse dargestellt. Die Kapitel 3 und 4 befassen sich mit den eigenen Erfahrungen der Autorin aus dem Schulpraktikum und leiten daraus Konsequenzen für den Schulalltag ab. Die Hausarbeit beschränkt sich dabei auf die ersten drei Kapitel, um die zentralen Themen und Studien vorzustellen, ohne den Verlauf der Argumentation oder die Ergebnisse vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Geschlechterinteraktion, Unterrichtsformen, Lernkonstellationen, geschlechtsspezifische Handlungsmuster und Schüler-Lehrer-Interaktion. Die Arbeit analysiert verschiedene Studien, die sich mit dem Einfluss von Unterrichtsformen auf das Kommunikationsverhalten von Jungen und Mädchen in der Schule auseinandersetzen. Die Ergebnisse der Studien werden in Bezug auf die Gestaltung des Schulunterrichts und die Förderung einer gleichberechtigten Bildung für alle Schüler diskutiert.
- Quote paper
- Sandra Schweiker (Author), 2004, Interaktion der Geschlechter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56611