Kapitel 1 beschäftigt sich zu allererst mit dem Sintflutgemälde von Wtewael. Es widmet sich der Bildbeschreibung, Datierung, der Rezeptionsgeschichte, sowie der Biographie Wtewaels. Da sich der Inhalt des Gemäldes aufgrund der fehlenden Sintflut-Attribute wie z.B. einer Arche, Wassermassen oder ertrinkende Menschen dem ungeübten Betrachter zunächst nur über den Titel eröffnet, habe ich in Kapitel 2 versucht, mich dem Bild über die mythologische Vorlage zu nähern. Es geht in diesem Kapitel somit um eine kurze Einführung in den Mythos der Sintflut und dessen Überlieferungen, mit Schwerpunkt auf die alttestamentliche Überlieferung (Genesis 6,9-8,22)) sowie jener aus Ovids Metamorphosen. In Kapitel 3 werde ich eine kurze, auszugsweise Ikonographie der Sintflut bis zum 16. Jahrhundert bringen, um dem Leser die Einordnung des Gemäldes zu erleichtern, aber auch um mögliche Vorbilder zu zeigen. In Kapitel 4 zeige ich Vorbilder und Zeitgenossen Wtewaels. Außerhalb seines Oeuvres suche ich nach Vorbildern zu seinem Sintflutgemälde und versuche der Frage nachzugehen, welche Werke ihn zu seiner Komposition oder zu einzelnen Motiven und Szenen inspiriert haben könnten.Kapitel 5 widmet sich dem Thema des Manierismus und jener Elemente in Wtewaels Sintflutgemälde, welche als „typisch“ manieristisch zu identifizieren sind. Um tiefer in das Werk Wtewaels und seine Bedeutung einzudringen, ist es notwendig in die geistige Atmosphäre, in der das Gemälde entstanden ist, vorzudringen.Kapitel 6 berichtet über das politische, wirtschaftliche, religiöse sowie das künstlerische Zeitgeschehen. Kapitel 7 widmet sich der Form, dem Inhalt und der Aussage des Gemäldes. Die Grundintention dieser Arbeit war es, eine Fallstudie zum Thema der manieristischen Menschendarstellung zu erarbeiten. Im Verlauf der Recherchen hat sich mir eine weitere Problemstellung aufgedrängt, die es ebenfalls in der Arbeit zu lösen galt, nämlich, wie dieses Gemälde für den heutigen Betrachter inhaltlich sowie formal verständlich zu machen ist. Wie die formale Spezialität der manieristischen Darstellung in diesem Fall zu erklären ist, und was Joachim Wtewael veranlasst hat, sein Sintflutgemälde in dieser Form zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KAPITEL 1
- WTEWAELS SINTFLUTBILD
- BILDBESCHREIBUNG
- Datierung
- Gezeichnete Vorlage?
- Rezeptionsgeschichte
- Biographie
- KAPITEL 2
- LITERARISCHE VORLAGE
- DIE SINTFLUT - GENESIS 6,9-8,22
- WEITERE ÜBERLIEFERUNGEN DES SINTFLUTMYTHOS
- Ovids Metamorphosen
- KAPITEL 3
- DIE SINTFLUT IN DER BILDENDEN KUNST
- IKONOGRAPHIE DER SINTFLUT
- Frühe christliche Darstellungen der Sintflut
- Darstellung der Sintflut im Mittelalter
- Sintflutdarstellungen der Renaissance und des Manierismus
- KAPITEL 4
- VORBILDER UND ZEITGENOSSEN
- NIEDERLÄNDISCHE ZEITGENOSSEN UND VORBILDER
- Sintflut von Gerrit Pietersz. Sweelinck
- Apollo und Daphne von Abraham Bloemaert
- Sintflut von Abraham Bloemaert
- Sintflut von Cornelis Cornelisz. van Haarlem
- Hendrick Goltzius
- Die Hochzeit der Psyche überliefert durch Hendrick Goltzius
- Das Jüngste Gericht von Frans Floris
- ITALIENISCHE VORBILDER
- Michelangelos Sintflutfresko
- Alessandro Alloris Perlen-Fischer
- Pontormos Lünettenfresko im Poggio a Caiano
- Korallenfischer von Jacopo Zucchi
- ZUSAMMENFASSUNG
- KAPITEL 5
- DER MANIERISMUS
- EINE EINFÜHRUNG
- BETONUNG DER LINIE
- PLASTISCHE MALEREI
- STRECKUNG DER FIGUREN UND SPIEL MIT DER PERSPEKTIVE
- FIGURA SERPENTINATA
- GEBÄRDEN UND POSEN
- GLIEDERUNG DES RAUMES
- FARBGEBUNG
- KAPITEL 6
- ZEITGESCHICHTE
- POLITIK
- WIRTSCHAFT
- RELIGION
- KUNST
- KAPITEL 7
- FORM - INHALT - AUSSAGE
- HISTORIENMALEREI UND HUMANISTISCHE BILDUNG
- FORM UND INHALT
- DIE SINTFLUT UND DIE MENSCHHEIT VOR DER FLUT - DIE MORALISCHE AUSSAGE
- RESUMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Sintflutbild von Joachim Anthonisz Wtewael im Kontext des Manierismus des 16. Jahrhunderts. Sie untersucht den künstlerischen Stil, die ikonografischen Elemente sowie die literarischen und künstlerischen Vorbilder des Gemäldes.
- Analyse des Sintflutbildes von Wtewael im Hinblick auf seine ikonografischen Elemente und seine künstlerische Gestaltung.
- Untersuchung der literarischen Vorlagen, insbesondere der Genesis-Erzählung und Ovids Metamorphosen.
- Einordnung des Gemäldes in den Kontext der Sintflutdarstellungen in der Kunstgeschichte.
- Rekonstruktion der künstlerischen Einflüsse auf Wtewael, insbesondere aus dem niederländischen und italienischen Manierismus.
- Interpretation der Aussage des Gemäldes im Hinblick auf die zeitgenössische Moral und Weltanschauung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung und Aussage des Sintflutbildes von Wtewael. Kapitel 1 analysiert das Gemälde anhand seiner formalen und ikonografischen Elemente. Kapitel 2 beleuchtet die literarischen Vorlagen des Gemäldes, insbesondere die Genesis-Erzählung und Ovids Metamorphosen. Kapitel 3 untersucht die Darstellung der Sintflut in der Kunstgeschichte, von frühen christlichen Darstellungen bis hin zu den Sintflutdarstellungen der Renaissance und des Manierismus. Kapitel 4 beleuchtet die künstlerischen Vorbilder und Zeitgenossen von Wtewael, sowohl aus dem niederländischen als auch aus dem italienischen Raum. Kapitel 5 widmet sich dem Manierismus als künstlerischer Stil und erläutert seine wesentlichen Merkmale. Kapitel 6 liefert einen Überblick über die politische, wirtschaftliche, religiöse und künstlerische Situation im 16. Jahrhundert. Schließlich analysiert Kapitel 7 die Form, den Inhalt und die Aussage des Sintflutbildes von Wtewael im Kontext der damaligen Zeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Manierismus, Sintflut, Ikonografie, Genesis, Ovid, Michelangelos Sintflutfresko, niederländischer Manierismus, italienischer Manierismus, Kunstgeschichte, Kunstinterpretation, formaler Analyse, inhaltlicher Interpretation, Moral, Zeitgeschichte, Renaissance.
- Quote paper
- Martina Traxler (Author), 2006, DAS BILD DER SINTFLUT von Joachim Anthonisz Wtewael im Kontext des Manierismus des sechzehnten Jahrhunderts , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56685