Der Begriff Globalisierung löst unterschiedliche Reaktionen aus. Von euphorischen Visionen der Wirtschaft über einen barrierefreien, neoliberalen Welthandel bis zu strikter Ablehnung und Angst vor dem Untergang der Demokratie und der unwiederbringlichen Zerstörung der Natur, sind alle Ansichten vertreten. Es gibt nahezu keinen Bereich, der nicht von dieser Bewegung betroffen ist, vor allem nicht die Betriebs- und Volkswirtschaft, aber auch nicht die Soziologie, Psychologie und natürlich auch nicht die Politik. Die Zahl der sich neu stellenden Fragen ist unüberschaubar, und eine davon soll in der vorliegend Arbeit behandelt werden, nämlich die zukünftige Rolle des Nationalstaates vor dem Hintergrund der Globalisierung. Zuerst weisen unterschiedliche theoretische Sichtweisen in die Zukunft, bevor dann über den sich unumstritten wandelnden Begriff der Souveränität auf die genauen Herausforderungen des Nationalstaates der Zukunft eingegangen wird. Es wird herausgearbeitet, welche Aufgaben des ehemaligen Staates sich auf die neue postnationale Konstellation übertragen lassen, und was sich verändern muss, um weiterhin Frieden und Wohlstand für die Bevölkerung garantieren zu können. Anschließend sollen vier verschiedene Sichtweisen über die Zukunft des Staates diese Ebene abschließen.
Auf der nächsten Stufe wird der Nationalstaat dann im internationalen Gefüge gesehen und es werden unterschiedliche Modelle der globalen Regierung vorgestellt. Das Modell, das für die Zukunft am meisten Erfolg verspricht wird abschließend noch auf seine Grenzen und Schwächen untersucht. Eine Diskussion über die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten für die sich stellenden Probleme, besonders das des Demokratiedefizites, würde allerdings den Rahmen dieser Arbeit überziehen und ein eigenes Thema darstellen
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- B. Die Rolle der Nationalstaaten vor dem Hintergrund der Globalisierung
- I. Ebene der Nationalstaatlichkeit
- 1. Theoretische Gegenüberstellung
- a) Realismus
- b) Interdependenztheorie, Institutionalismus
- c) Regimetheorie
- 2. Veränderung des Souveränitätsbegriffes
- 3. Herausforderungen des Staates in seiner neuen Rolle
- 4. Vier Sichtweisen über die Zukunft des Nationalstaates
- 1. Theoretische Gegenüberstellung
- II. Blick in die Zukunft: Global Governance als die viel versprechende Weltregierung ohne Weltstaat?
- 1. Global Governance und die Abgrenzung zu anderen Modellen
- 2. Governance without government und seine Grenzen
- I. Ebene der Nationalstaatlichkeit
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die veränderte Rolle des Nationalstaates im Kontext der Globalisierung. Sie analysiert die unterschiedlichen theoretischen Perspektiven auf die Beziehung zwischen Globalisierung und Nationalstaatlichkeit, insbesondere den Realismus, die Interdependenztheorie und den Institutionalismus. Die Arbeit befasst sich mit der Veränderung des Souveränitätsbegriffes und den Herausforderungen, denen der Nationalstaat in seiner neuen Rolle gegenübersieht. Schließlich werden verschiedene Sichtweisen auf die Zukunft des Nationalstaates vorgestellt und das Modell der Global Governance als möglicher Ansatz für die Gestaltung einer Weltregierung ohne Weltstaat diskutiert.
- Die Rolle des Nationalstaates im Kontext der Globalisierung
- Theoretische Perspektiven auf Nationalstaatlichkeit und Globalisierung
- Veränderung des Souveränitätsbegriffes
- Herausforderungen des Nationalstaates in der neuen Rolle
- Zukunftsperspektiven des Nationalstaates und das Modell der Global Governance
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einführung und Vorstellung der Thematik
Die Einführung beleuchtet die unterschiedlichen Reaktionen auf den Begriff der Globalisierung, von Euphorie bis Ablehnung. Die Arbeit stellt die Problematik der zukünftigen Rolle des Nationalstaates im Kontext der Globalisierung vor und gibt einen Überblick über den Aufbau und die Inhalte der Arbeit.
B. Die Rolle der Nationalstaaten
Dieses Kapitel untersucht den Wandel des Status der Nationalstaaten seit dem Westfälischen Frieden. Es beleuchtet die unterschiedlichen theoretischen Perspektiven auf die Rolle des Nationalstaates in der globalisierten Welt. Der Realismus wird vorgestellt und seine Sichtweise auf die Rolle des Nationalstaates im anarchischen Selbsthilfesystem erläutert. Die Interdependenztheorie und der Institutionalismus werden als Gegenpositionen zum Realismus präsentiert, die die Bedeutung transnationaler Beziehungen und internationaler Institutionen hervorheben.
Schlüsselwörter
Nationalstaat, Globalisierung, Realismus, Interdependenztheorie, Institutionalismus, Souveränität, Global Governance, Governance without government, internationale Beziehungen, Weltpolitik.
- Quote paper
- Denise Tennie (Author), 2005, Die veränderte Rolle der Nationalstaaten vor dem Hintergrund der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56808