Da Flechtheim sowohl die Weimarer Republik als auch den Nationalsozialismus hautnah erlebt hatte, scheint er als aufmerksamer Zeitgenosse und Wissenschaftler prädestiniert gewesen zu sein, diese beiden deutschen Epochen und die darauffolgende, der Bundesrepublik Deutschland genauer zu analysieren. In seiner Aufsatzsammlung „Vergangenheit im Zeugenstand der Zukunft“ befindet sich auch der Beitrag zum Thema „Partei, Bewegung, Pressure Group“ aus dem Jahre 1962. In diesem Jahr regierte noch der „Alte“ und erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, mit einer christlich-liberalen Regierung in Bonn. Dies im Hintergrund lässt vielleicht manches leichter verstehen. Der Beitrag gliedert sich in fünf Kapitel mit 46 Absätzen, von denen hier nach einer inhaltlichen Zusammenfassung einzelne herausgegriffen und genauer untersucht werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Inhalt
- Flechtheims Beschreibung und Definition von Partei, Bewegung, Pressure Group
- Diskussionsansätze aus der Betrachtung fast 40 Jahre später
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht Flechtheims Analyse der deutschen Innenpolitik mit besonderem Fokus auf die Rollen von Parteien, Bewegungen und Pressure Groups. Die Analyse zielt darauf ab, die wichtigsten Argumente und Thesen Flechtheims zu beleuchten und sie im Kontext der damaligen Zeit und der heutigen politischen Landschaft zu bewerten.
- Die Entwicklung von Parteien im 19. und 20. Jahrhundert
- Der Einfluss von Parteisystemen auf die politische Landschaft
- Die Rolle von Bewegungen und Pressure Groups in der deutschen Politik
- Flechtheims Kritik an der deutschen Politik der 1960er Jahre
- Die Relevanz von Flechtheims Analysen für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel untersucht den engen Zusammenhang zwischen Parteien, Bewegungen und Pressure Groups, und hebt die fließenden Grenzen zwischen diesen Gruppierungen hervor. Flechtheim argumentiert, dass der moderne Mensch in der industrialisierten Welt Politik nicht mehr ohne Parteien denken kann, obwohl die „moderne Partei“ erst seit 100 Jahren existiert. Er kritisiert, dass die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend an Einfluss verlieren und eine „Senilität“ aufweisen.
Das zweite Kapitel beleuchtet verschiedene Parteisysteme, von Einparteien- bis zu Mehrparteiensystemen, und erörtert die politischen Strömungen im Europa des 19. Jahrhunderts. Flechtheim kritisiert das deutsche Mehrparteiensystem, das nach seiner Ansicht zu einer „Kombination von umfassender Weltanschauung mit der Vertretung gegensätzlicher Interessen“ geführt hat, ohne die „Kunst der parlamentarischen Kompromisspolitik“ zu ermöglichen.
Das dritte Kapitel analysiert die Parteisysteme im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Flechtheim kritisiert die Parteien der Bundesrepublik als „Organisationsgeflecht konservativer Bewahrung“ in einem „Zeitalter restaurativer Erstarrung“.
Schlüsselwörter
Dieser Aufsatz befasst sich mit den zentralen Themen der deutschen Innenpolitik im 20. Jahrhundert, insbesondere den Rollen von Parteien, Bewegungen und Pressure Groups. Wichtige Schlüsselbegriffe sind Parteisysteme, politische Strömungen, Ideologie, Kompromisspolitik, und die Analyse der politischen Landschaft in der Bundesrepublik Deutschland der 1960er Jahre.
- Quote paper
- Dipl. Pol. Tobias Raschke (Author), 2001, Flechtheims Beiträge zur deutschen Innenpolitik:, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57118