Seit Anfang der Neunziger Jahre warnen die USA vor einer neuen Bedrohung: Den so genannten „Rogue States,“ in deutsch, „Schurkenstaaten“. Wenngleich dieser Begriff in den Medien vieler Länder auftaucht, wird er aber lediglich von den USA, sowie dem Vereinigten Königreich und der Ukraine offiziell angewandt.
Mit Hilfe einer analytischen Hinterfragungsmethode von Jacques Derrida, der Dekonstruktion, wird der Begriff des „Schurken“ ausgewertet und analysiert, um so zu überprüfen, ob es sich hierbei nur um ein Konstrukt der amerikanischen Regierung, zur Rechtfertigung unilateraler Vorgehensweisen gegen diese Staaten, in politischer und Völkerrechtlicher Hinsicht handelt, oder ob zwischenstaatliches Einvernehmen über die rechtliche Existenz von Schurkenstaaten existiert. Also lediglich die Handhabung des Begriffs, im Verkehr der Staaten, Unterschiede aufweist. Die Dekonstruktion nimmt das Behauptete zur Kenntnis, um sich dann sogleich darauf zu konzentrieren, was dieses Behauptete alles nicht behauptet, auslässt und verneint.
Woher dabei der Begriff des „Schurken“ bzw. der „Schurkenstaaten“ kommt und weshalb seine Existenz politisch immer für Furore sorgt, wird in dieser Seminararbeit, mit Hilfe der Dekonstruktion, überprüft. Dadurch soll Klarheit in diese Kontroverse gebracht werden, welche nicht zu Letzt, zwischenstaatlich zu politischen Meinungsverschiedenheiten führte. Existiert ein Souveränitäts- und Machtmissbrauch der USA oder ist diese Theorie von Jacques Derrida haltlos? Diese Fragen sollen nun in der vorliegenden Arbeit geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- I.) Einleitung
- II.) Definitionsansatz
- 2.1) Was ist Dekonstruktion?
- III.) Jacques Derrida – Die Dekonstruktion von „Schurke“.
- 3.1) Der Begriff „Schurke“
- 3.2) „Schurkenstaaten“
- 3.3) Souveränität als Problem
- 3.4) Völkerrechtsbruch
- 3.5) Mehr Schurkenstaaten, keine Schurkenstaaten mehr
- VI.) Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Begriff "Schurkenstaat" mithilfe der Dekonstruktion von Jacques Derrida. Ziel ist es, zu überprüfen, ob der Begriff ein Konstrukt der US-amerikanischen Regierung ist, um unilaterale Vorgehensweisen gegen bestimmte Staaten zu rechtfertigen. Die Arbeit untersucht dabei die rechtliche Existenz von Schurkenstaaten und den Umgang mit dem Begriff im internationalen Kontext.
- Dekonstruktion als Analyseverfahren
- Der Begriff „Schurke“ und seine Bedeutung im Kontext von „Schurkenstaaten“
- Die Rolle der USA in der Definition und Anwendung des Begriffs
- Souveränität und Völkerrechtliche Implikationen
- Politische Meinungsverschiedenheiten und Machtmissbrauch
Zusammenfassung der Kapitel
I.) Einleitung: Die Arbeit stellt den Begriff "Schurkenstaat" und seine Entstehung in den Fokus. Sie erläutert die Kritik an der Verwendung des Begriffs und die Notwendigkeit einer Dekonstruktion.
II.) Definitionsansatz: Dieses Kapitel erklärt das Verfahren der Dekonstruktion und unterscheidet es von der hermeneutischen Textbefragung. Es verdeutlicht, wie die Dekonstruktion Widersprüche im Text aufzeigt und neue Bedeutungen generiert.
III.) Jacques Derrida – Die Dekonstruktion von „Schurke“.: Derrida analysiert den Begriff „Schurke“ in seiner ursprünglichen Bedeutung und zeigt die Verbindung zu „Voyou“, dem Weg und dem städtischen Raum. Die Analyse betrachtet die Merkmale, die einen „Schurken“ ausmachen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Dekonstruktion, den Begriff „Schurke“, „Schurkenstaaten“, Souveränität, Völkerrecht, politische Meinungsverschiedenheiten, Machtmissbrauch und die Rolle der USA im internationalen Kontext.
- Quote paper
- Slavjan Vujacic (Author), 2005, Die Dekonstruktion des Begriffes "Schurke" anhand der anaylstischen Methode von Jacques Derrida, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57272