„Die Zauberei im Herbste“ wird als die erste vollendete Prosa – Arbeit von Joseph von Eichendorff angesehen. Sie entstand 1808 / 09, wurde jedoch erst 1906 durch Eichendorffs Enkel Karl abgedruckt und veröffentlicht. Obwohl Anzeichen vorhanden sind, die nicht sofort auf Eichendorff als Verfasser schließen lassen, wie die Handschrift, die eindeutig nicht von ihm stammt und auch die Unterzeichnung des Textes mit „Florens“, so können sämtliche Vorbehalte aus wissenschaftlicher Sicht ausgeräumt werden.
Der Name „Florens“ wird als eine Art Pseudonym Eichendorffs angesehen. Er wurde ihm von seinem Freund Otto Heinrich Graf von Loeben verliehen in Anlehnung an den verkannten Kaisersohn Florens, der in Tiecks Lustspiel „Kaiser Octavianus“ eine hohe sprachlich – dichterische Begabung an den Tag legt.
Ein weiteres Indiz sind einige Passagen und Motive, die im weiteren Werk Eichendorffs wieder aufgegriffen wurden.
Friedrich Weschta beschreibt das Prosastück als ein „gültiges dichterisches Zeugnis, mit dem der zwanzigjährige Erzähler Wesenszüge seiner späteren Kunst vorwegnimmt.“ Das Stück habe „den bezwingenden Reiz eines genialen Erstlings und lässt bereits den reifen Künstler Eichendorff in Umrissen erkennen.“
Die Absicht dieser Arbeit soll es nun sein, den Inhalt und die Zusammenhänge des Werkes zu veranschaulichen, die Motive zu deuten und die Aussageabsicht des Autors zu erhellen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das erzählte Geschehen
- Im Text auftretende Figuren
- Raimund
- Ubaldo
- Berta
- Das schöne Zauberfräulein
- Andere erwähnte Figuren
- Der Raum als Schauplatz des Geschehens
- Die Bergwelt und Raimunds Höhle
- Ubaldos Burg
- Raimunds Burg
- Die Welt des Zauberfräuleins
- Die Zeit in „Die Zauberei im Herbste“
- Zeitliche Gliederung des Erzähltextes
- Die historische Zeit, in der sich das Geschehen abspielt
- Die Tages- und Jahreszeit als Interpretationshilfe
- Leitmotive als Ausgangspunkt für die übersteigerte Phantasie
- Verblendung durch Lichtreflexe
- Verlockende Klänge
- Attribute des Herbstes
- Deutung des Wahnsinns
- Zeitsituation bei der Werksentstehung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Geschichte von Joseph von Eichendorffs „Die Zauberei im Herbste“ zu analysieren und die darin enthaltenen Motive und symbolischen Bedeutungen zu beleuchten. Dabei werden verschiedene Aspekte der Erzählung untersucht, um die Aussageabsicht des Autors zu entschlüsseln.
- Die Rolle der Zeit und der Jahreszeiten im Kontext des Geschehens
- Die Bedeutung von Raum und Landschaft als Symbolträger
- Die Darstellung der Figuren und deren Beziehungen zueinander
- Die Analyse der Leitmotive und deren Einfluss auf die Handlung
- Die Interpretation des Wahnsinns und seiner Ursachen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Werk „Die Zauberei im Herbste“ ein und beleuchtet die Entstehung des Textes sowie dessen Bedeutung im Kontext von Eichendorffs Gesamtwerk. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Zusammenfassung der Handlung. Dabei werden die wichtigsten Figuren und Ereignisse der Geschichte dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich einer genaueren Betrachtung der Figuren im Text. Hier werden die einzelnen Charaktere hinsichtlich ihrer Äußerlichkeiten und ihres Verhaltens analysiert. Das vierte Kapitel untersucht die Bedeutung von Raum und Landschaft im Geschehen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Schauplätze gelegt. Im fünften Kapitel werden die verschiedenen Zeitebenen der Geschichte analysiert. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit den Leitmotiven des Textes, die eine wichtige Rolle für das Verständnis der Handlung spielen. Im siebten Kapitel wird die Darstellung des Wahnsinns und dessen Bedeutung im Kontext der Erzählung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit beinhalten: „Die Zauberei im Herbste“, Joseph von Eichendorff, Romantik, Fantastik, Zeit, Raum, Leitmotive, Wahnsinn, Symbolismus, Figuren, Handlungsanalyse, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Andrea Lehner (Autor:in), 2003, Interpretation von Joseph von Eichendorffs "Zauberei im Herbste", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57714