Die deutschen Handwerksbetriebe bilden als zweitgrößter Wirtschaftszweig neben dem Industrie- und Dienstleistungssektor die Basis unseres Wirtschaftsraumes. Das Handwerk übt mit über 700.000 Betrieben und 6,2 Millionen Beschäftigten sowie über 500.000 Lehrlingen und seinen über 120 verschiedenen Gewerken eine große Prägekraft auf das nationale und europäische Wirtschafts- und Arbeitsleben aus .In den letzten Jahren zeichnen sich deutlich verschiedene Entwicklungen ab, auf die das Handwerk reagieren muß, will es seine Stellung als einer der wichtigsten Faktoren des Wirtschafts- und Beschäftigungssystem der Bundesrepublik Deutschland behaupten. Dazu gehört, daß sich das Kundenverhalten verändert hat. "Leistungen aus einer Hand" ist eine wichtige Forderung der Kunden und Auftraggeber an das Handwerk. Fortschreitende Entwicklungen in der Gebäudesystemtechnologie (GST) bis hin zum Facility Management, eröffnen dabei neue Verdienst- und Beschäftigungsfelder. Die Facharbeiter im Handwerk müssen hierzu aber über die notwendigen Qualifikationen, wie z.B. gewerkeübergreifende Kenntnisse und Fertigkeiten, technisches und kaufmännisches Wissen, Fähigkeiten zu Kundengespräche und mehr, verfügen.
Für diese anspruchsvollen Anforderungen fehlt es dem Handwerk aber an lernstarkem Nachwuchs. Um Jugendliche für die komplexen Aufgaben im Bereich der Gebäudesystemtechnik zu gewinnen, müssen die Ausbildung und das Berufsbild attraktiver gestaltet werden. An diesem Punkt entstand die Idee des Entwurfes eines Ausbildungsberufes IT-Gebäudesystemtechniker. Die IT-Berufe sind in aller Munde. Wenn es möglich ist, die bestehenden Anforderungen und notwendigen Qualifizierungen im Handwerk in der Gebäudesystemtechnik in die Ausbildung der 4 IT-Berufe mit zu integrieren, so wäre ein lukrativer Anreiz auch für Abiturienten und lernstarke Jugendliche geschaffen, eine Ausbildung im Handwerk zu absolvieren (s.Abb.1).
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Anforderungen für die Ausbildung zum Gebäudesystemtechniker
- Entstehung der Gebäudesystemtechnik
- Definition Gebäudesystemtechnik bzw. Gebäudeleittechnik
- Normen zur Errichtung und Installation von Gebäudetechnischen Anlagen
- Definition Gebäudesystemtechnik nach DIN VDE 0829
- Überblick der jetzigen Gebäudetechnik und ihre absehbare Entwicklung
- Anwendungsbereich der Gebäudesystemtechnik als Teilbereich des Facility Management
- Aufgaben und Anforderungen des Gebäudesystemtechnikers
- Untersuchung zur betrieblichen Praxis
- Gewerkeübergreifende Aufgaben und Anforderungen an das Handwerk
- Resümee Notwendige Qualifikationen in der Ausbildung zum Gebäudesystemtechniker
- IT-Berufe - Eine Übersicht
- Kurzdarstellung: Ausbildungsprofile der neuen IT-Berufe
- IT-System-Kaufmann/Kauffrau
- Informatikkaufmann/Informatikkauffrau
- Vergleich der IT-Berufe hinsichtlich den Anforderungen und Aufgaben zur Ausbildung des IT-Gebäudesystemtechnikers
- Übersicht der Lernfelder und Zeitrichtwerte aller IT-Berufe
- Übersicht der thematisch identischen Lernfelder
- Diskussion um neue Ausbildungsberufe
- Inkraftsetzung der IT-Berufe
- Die Entwicklung der IT-Berufe in Zahlen
- Strukturmerkmale der Berufe
- IT-System-Elektroniker
- Fachinformatiker
- Entwurf eines Konzeptes für den handwerklichen Ausbildungsberuf IT-Gebäudesystemtechniker
- Prinzipielle Struktur der Qualifikationsvermittlung
- Die Fachqualifikationen des System- Elektronikers
- Die Qualifikationen des IT-System- Elektronikers
- Systemtechnik
- Installation
- Serviceleistungen
- Instandhaltung
- Fachaufgaben im Einsatzgebiet
- Inhaltliche und zeitliche Gliederung der schulischen Ausbildung
- Planung der betrieblichen Ausbildung
- Handlungsorientierung und Praxisbezug
- Prozeßorientierung in der betrieblichen Praxis
- Beispiel einer Lernarbeitsaufgabe
- Schlußfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit setzt sich zum Ziel, ein Konzept für einen neuen handwerklichen Ausbildungsberuf "IT-Gebäudesystemtechniker" zu entwickeln. Das Konzept soll die notwendigen Qualifikationen für die Arbeit im Bereich der Gebäudesystemtechnik (GST) und der Informationstechnologie (IT) miteinander vereinen.
- Analyse der Anforderungen an den Beruf des Gebäudesystemtechnikers
- Untersuchung der bestehenden IT-Berufe und deren Relevanz für die GST
- Entwicklung eines Ausbildungskonzeptes, welches die spezifischen Anforderungen der GST im Handwerk mit den Kompetenzen der IT-Berufe verbindet
- Bewertung der Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Einführung eines neuen Ausbildungsberufes im Handwerk
- Diskussion über die Bedeutung von gewerkeübergreifendem Wissen und Fertigkeiten in der GST
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Handwerk als einen wichtigen Wirtschaftszweig vor und beschreibt die Herausforderungen, denen es sich im Kontext der fortschreitenden Entwicklung der Gebäudesystemtechnik (GST) gegenübersieht. Die Diplomarbeit soll ein Konzept für einen neuen Ausbildungsberuf "IT-Gebäudesystemtechniker" entwickeln, um dem Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken und dem Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der GST gerecht zu werden.
- Entwicklung der Anforderungen für die Ausbildung zum Gebäudesystemtechniker: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Gebäudesystemtechnik, definiert den Begriff und analysiert die Normen und Anforderungen, die an die Errichtung und Installation von Gebäudetechnischen Anlagen gestellt werden. Es untersucht den Anwendungsbereich der GST im Kontext des Facility Managements und beschreibt die Aufgaben und Anforderungen, die an einen Gebäudesystemtechniker gestellt werden.
- Diskussion um neue Ausbildungsberufe: Dieses Kapitel befasst sich mit den neu eingeführten IT-Berufen, beleuchtet die Entwicklung dieser Berufe und analysiert die Strukturmerkmale der Ausbildungen.
- Entwurf eines Konzeptes für den handwerklichen Ausbildungsberuf IT-Gebäudesystemtechniker: Dieses Kapitel skizziert die prinzipielle Struktur der Qualifikationsvermittlung im neuen Ausbildungsberuf "IT-Gebäudesystemtechniker". Es geht dabei auf die Fachqualifikationen des System-Elektronikers und die spezifischen Qualifikationen des IT-System-Elektronikers im Bereich der Systemtechnik, Installation, Serviceleistungen und Instandhaltung ein. Außerdem wird die inhaltliche und zeitliche Gliederung der schulischen Ausbildung sowie die Planung der betrieblichen Ausbildung mit Fokus auf Handlungsorientierung und Praxisbezug dargestellt.
Schlüsselwörter
Gebäudesystemtechnik, IT-Berufe, Handwerk, Ausbildungsberuf, IT-Gebäudesystemtechniker, Facility Management, gewerkeübergreifende Kompetenzen, duales System, Qualifikationsvermittlung, Handlungsorientierung, Praxisbezug
- Quote paper
- Michael Bech (Author), Andreas Mehwald-Hoffmann (Author), 2000, Entwurf eines Konzeptes für einen handwerklichen Ausbildungsberuf IT-Gebäudesystemtechniker, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5774