Kommunikation – sie erscheint uns so selbstverständlich, dass die Frage nach ihrer Funktionsweise oft als akademische Spielerei abgetan wird. Dass unter renommierten Wissenschaftlern auch noch Uneinigkeit über diesen scheinbar doch so einfachen und alltäglich zu beobachtenden Prozess herrscht, scheint vor diesem Hintergrund umso unverständlicher. Fragt man sich dann aber selbst: „Was ist Kommunikation eigentlich?“, „Was macht Kommunikation aus?“, „Wie funktioniert Kommunikation?“ wird schnell klar, dass mit den Mitteln des Alltagsverstandes ein tiefergehendes Verständnis von Kommunikation nicht erreicht werden kann.
Die wissenschaftliche Behandlung publizistischer Themen beginnt bereits in der Antike. Heute ist die Kommunikationswissenschaft ein Fachgebiet mit vielen Forschungsaktivitäten und einer Fülle von unterschiedlichsten Publikationen. Im Zentrum des Fachgebietes steht „die indirekte, durch Massenmedien vermittelte Kommunikation und damit verbundene Produktions- und Verarbeitungsprozesse; ebenso aber auch die Kommunikation in und durch Organisationen, die versuchen in die Öffentlichkeit zu wirken“. Die Kommunikationswissenschaft zeichnet sich immer mehr durch einen Theorien- und Medienpluralismus aus. Die Entwicklung von Kommunikationstheorien ist nötig, um das weite Feld der Kommunikationswissenschaften interpretieren und deuten zu können.
Diese Seminararbeit im Zuge des Proseminars „Grundlagen der Kommunikationswissenschaften“ soll einen Überblick über verschiedene kommunikationstheoretische Ansätze geben. Zunächst erklärt der Autor, was eine Theorie überhaupt ist. Im Anschluss daran stellt er mit den drei Dimensionen eine Möglichkeit der Kategorisierung von Kommunikationstheorien dar. Im zweiten Teil der Arbeit kommt der Autor dann auf das eigentliche Thema, die Kommunikationstheorien, zu sprechen. Dabei geht er auf einige der kommunikationstheoretischen Ansätze genauer ein. Der Autor beschränkt sich dabei auf die wichtigsten Ansätze, da ein Überblick aller Theorien den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Theorie?
- Drei Dimensionen kommunikationstheoretischer Ansätze
- Die grundlegende oder universale Dimension
- Die zweckorientierte oder funktionale Dimension
- Die konkrete oder gegenständliche Dimension
- Kommunikationstheorien
- Der symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead
- Der radikale Konstruktivismus
- Der systemtheoretische Ansatz nach Manfred Rühl
- Die normative Publizistik nach Emil Dovifat
- Die systematische Publizistik nach Walter Hagemann
- Die funktionale Publizistik nach Henk Prakke
- Die neo-marxistische Publizistik
- Massenkommunikativer Ansatz nach Gerhard Maletzke
- Elektronisch mediatisierte Gemeinschaftskommunikation nach Roland Burkart und Walter Hömberg
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit verschiedenen theoretischen Ansätzen der Kommunikationswissenschaft. Sie soll einen Überblick über die Entwicklung und Anwendung dieser Ansätze geben, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Massenmedien in der Gesellschaft.
- Definition und Bedeutung von Kommunikationstheorien
- Kategorisierung und Einordnung von Theorien anhand verschiedener Dimensionen
- Vorstellung ausgewählter Kommunikationstheorien und ihrer Kernaussagen
- Analyse der Relevanz von Theorien für die Interpretation und Analyse von Kommunikationsprozessen
- Diskussion des Einflusses von Kommunikationstheorien auf die Praxis der Publizistik und Medienforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Kommunikation in der heutigen Gesellschaft und verdeutlicht die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.
- Was ist eine Theorie?: In diesem Kapitel wird der Begriff der Theorie definiert und erläutert, wie Theorien in der Wissenschaft zum Verständnis von Zusammenhängen und Tatsachen beitragen. Es werden verschiedene Ebenen der Theoriebildung vorgestellt: Makro-, Meso- und Mikroebene.
- Drei Dimensionen kommunikationstheoretischer Ansätze: Dieses Kapitel stellt drei Dimensionen vor, anhand derer sich verschiedene Kommunikationstheorien kategorisieren lassen: Die grundlegende oder universale Dimension, die zweckorientierte oder funktionale Dimension und die konkrete oder gegenständliche Dimension.
- Der symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead: Der symbolische Interaktionismus legt den Fokus auf die Interaktion zwischen Menschen und betont die Bedeutung von Symbolen und Zeichen im Kommunikationsprozess.
- Der radikale Konstruktivismus: Der radikale Konstruktivismus betont die Rolle der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation in der Konstruktion von Wirklichkeit.
- Der systemtheoretische Ansatz nach Manfred Rühl: Der systemtheoretische Ansatz betrachtet Kommunikation als ein komplexes System, das aus verschiedenen Elementen und Beziehungen besteht.
- Die normative Publizistik nach Emil Dovifat: Die normative Publizistik stellt ethische und moralische Ansprüche an die Medien und deren Rolle in der Gesellschaft.
- Die systematische Publizistik nach Walter Hagemann: Die systematische Publizistik untersucht die strukturellen und funktionalen Aspekte des Zeitungswesens.
- Die funktionale Publizistik nach Henk Prakke: Die funktionale Publizistik analysiert die Funktionen der Medien in der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf die öffentliche Meinung und die demokratischen Prozesse.
- Die neo-marxistische Publizistik: Die neo-marxistische Publizistik untersucht die Medien aus der Perspektive der Klassenverhältnisse und der Machtstrukturen in der Gesellschaft.
- Massenkommunikativer Ansatz nach Gerhard Maletzke: Der Massenkommunikative Ansatz betrachtet die Kommunikation von Massenmedien und ihre Auswirkungen auf die Rezipienten.
- Elektronisch mediatisierte Gemeinschaftskommunikation nach Roland Burkart und Walter Hömberg: Dieser Ansatz untersucht die spezifischen Kommunikationsformen in der digitalen Welt und die Auswirkungen neuer Medien auf soziale Interaktion.
Schlüsselwörter
Kommunikationstheorie, Massenkommunikation, Publizistik, Symbolischer Interaktionismus, Konstruktivismus, Systemtheorie, Normative Publizistik, Systematische Publizistik, Funktionale Publizistik, Neo-marxistische Publizistik, Massenkommunikativer Ansatz, Elektronisch mediatisierte Gemeinschaftskommunikation, Medienforschung, Medienwirkungsforschung, Gesellschaftliche Funktionen der Medien, Medienethik, Medienökonomie, Politische Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Annika Hoya (Autor:in), 2005, Theoretische Ansätze der Kommunikationswissenschaft - Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57829