Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Beantwortung der Frage, ob und wenn ja in welcher Quantität die Wahl der Mundart vom weiblichen bzw. männlichen Geschlecht abhängig ist. Das `Geschlecht´ soll primär nicht als rein biologischer Faktor betrachtet werden, sondern steht für eine soziale Gruppe, welche unterschiedliche Auffassungen, Einstellungen und Verhaltensweisen dem Dialekt gegenüber hat. Die beiden Gruppen – Männer und Frauen – werden im Verlauf der Arbeit in weitere Untergruppen unterteilt. Diese Unterteilung ist notwendig, da die Wahl des jeweiligen Sprachgebrauchs weiteren Einflussfaktoren unterliegt, welche unter anderem das Alter, der soziale Status, die Berufsausbildung, der Schulabschluss und die jeweiligen Haltungen dem Dialekt gegenüber sind.
Die Arbeit ist in zwei Teilbereiche gegliedert. Der Erste ist der theoretische Teil; dieser widmet sich der Klärung wichtiger Begriffe, wie `Varietät´ und `Dialekt´ und gibt Einblick in unterschiedliche Theorien zur geschlechtsspezifischen Verwendung des Dialekts. In diesem Teil wird ebenfalls auf das Instrument, das der Studie zugrundeliegt, eingegangen. Es werden ebenfalls die unterschiedlichen Fragestellungen und Thesen untersucht und theoretische Vorüberlegungen zum zweiten Teil getroffen. Dieser stellt den praktischen Teil der Arbeit dar und befasst sich mit den Ergebnissen der Untersuchung; unter anderem beinhaltet er die Verwendung des Dialekts in unterschiedlichen Situationen und die Haltung diesem gegenüber. Desweiteren werden Informationen über das jeweilige Geschlecht und den sozialen Status der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Studie gegeben.
Für die Überprüfung der Forschungsfragen wurde die Stadt Heidelberg mit ihrer Umgebung bestimmt; für die Datenerhebung wurden Befragungen mit Personen durchgeführt, die ausschließlich in diesem Bereich wohnen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Untersuchung und sprachwissenschaftliche Überlegungen
- 1.1 Hintergrund der Untersuchungen
- 1.2 Formulierung der Thesen
- 1.3 Fragebogen und Durchführung der Befragung
- 1.3.1 Theoretische Überlegungen zu den Fragestellungen des Fragebogens
- 1.4 Ergebnisse der Untersuchung
- 1.4.1 Dialektkompetenz
- 1.4.2 Verwendung des Dialekts im normalen Tagesablauf
- 1.4.3 Verwendung des Dialekts in bestimmten Situationen
- 1.4.3.1 Verwendung des Dialekts im Familienkreis
- 1.4.3.2 Verwendung des Dialekts im Bekanntenkreis
- 1.4.3.3 Verwendung des Dialekts im öffentlichen Bereich
- 1.4.4 Haltung gegenüber dem Dialekt
- 1.4.5 sozialer Status
- 2. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Geschlechts auf die Wahl der Mundart. Das Geschlecht wird dabei nicht nur als biologischer Faktor, sondern als soziale Gruppe mit unterschiedlichen Einstellungen und Verhaltensweisen zum Dialekt betrachtet. Die Studie analysiert die Dialektverwendung in verschiedenen Situationen und die damit verbundenen Haltungen, unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren wie Alter und sozialer Status.
- Einfluss des Geschlechts auf die Dialektwahl
- Dialektverwendung in verschiedenen sozialen Kontexten (Familie, Freizeit, öffentlicher Raum)
- Haltung gegenüber dem Dialekt in Abhängigkeit von soziodemografischen Faktoren
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Dialekt"
- Empirische Untersuchung der Dialektverwendung in Heidelberg und Umgebung
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Geschlechts auf die Wahl der Mundart vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie erläutert den Ansatz, Geschlecht als sozialen Faktor zu betrachten, und benennt weitere Einflussgrößen wie Alter und sozialen Status. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Der Fokus liegt nicht auf der Analyse der Dialektstrukturen selbst, sondern auf den Regeln der Dialektverwendung in verschiedenen sozialen Gruppen und Situationen.
1. Untersuchung und sprachwissenschaftliche Überlegungen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der empirischen Untersuchung dar. Es beleuchtet verschiedene Positionen in der Dialektsoziologie bezüglich geschlechtsspezifischer Dialektverwendung, wobei die konträren Ansichten - Frauen verwenden eher konservative Sprachformen, Frauen sind stärker standardorientiert - herausgestellt werden. Der Begriff "Dialekt" wird anhand verschiedener Definitionen aus der Literatur umfassend diskutiert und seine Vielschichtigkeit hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt den Aufbau des Fragebogens und die Methodik der Datenerhebung in Heidelberg und Umgebung. Es werden die Altersgruppen der Befragten definiert und die Forschungsfragen sowie die Vorgehensweise zur Analyse der Daten skizziert.
Schlüsselwörter
Dialekt, Mundart, Geschlecht, Sprachvariation, Soziolinguistik, empirische Untersuchung, Heidelberg, Sprachverwendung, soziale Gruppen, Standardsprache, Varietät, Altersgruppen, sozialer Status, Einstellungen zum Dialekt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Einfluss des Geschlechts auf die Dialektwahl
Was ist der Gegenstand dieser sprachwissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Geschlechts auf die Wahl der Mundart. Dabei wird Geschlecht nicht nur als biologischer Faktor, sondern als soziale Gruppe mit unterschiedlichen Einstellungen und Verhaltensweisen zum Dialekt betrachtet. Die Studie analysiert die Dialektverwendung in verschiedenen Situationen und die damit verbundenen Haltungen, unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren wie Alter und sozialer Status.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: den Einfluss des Geschlechts auf die Dialektwahl; die Dialektverwendung in verschiedenen sozialen Kontexten (Familie, Freizeit, öffentlicher Raum); die Haltung gegenüber dem Dialekt in Abhängigkeit von soziodemografischen Faktoren; die Definition und Abgrenzung des Begriffs "Dialekt"; und eine empirische Untersuchung der Dialektverwendung in Heidelberg und Umgebung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit der Darstellung der Untersuchung und sprachwissenschaftlicher Überlegungen, und eine Schlussbetrachtung. Der Hauptteil umfasst die theoretischen Grundlagen, die Methodik (Fragebogen, Befragung in Heidelberg und Umgebung), die Ergebnisse der Untersuchung (Dialektkompetenz, Dialektverwendung in verschiedenen Situationen, Haltung zum Dialekt, sozialer Status) und deren Auswertung.
Welche Methodik wurde angewendet?
Es wurde eine empirische Untersuchung mittels Fragebogen durchgeführt. Die Befragung fand in Heidelberg und Umgebung statt. Der Fragebogen erfasste Aspekte der Dialektkompetenz, der Dialektverwendung in verschiedenen Situationen (Familie, Bekannte, Öffentlichkeit) und die Haltung der Befragten zum Dialekt. Die Altersgruppen der Befragten wurden definiert und die Daten entsprechend analysiert.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zu folgenden Aspekten: Dialektkompetenz der Befragten; Verwendung des Dialekts im normalen Tagesablauf; Verwendung des Dialekts in verschiedenen Situationen (Familie, Bekanntenkreis, öffentlicher Bereich); Haltung der Befragten gegenüber dem Dialekt; und der Einfluss des sozialen Status.
Welche theoretischen Überlegungen wurden angestellt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Positionen in der Dialektsoziologie bezüglich geschlechtsspezifischer Dialektverwendung, insbesondere die konträren Ansichten, dass Frauen entweder eher konservative Sprachformen verwenden oder stärker standardorientiert sind. Der Begriff "Dialekt" wird umfassend diskutiert und seine Vielschichtigkeit anhand verschiedener Definitionen aus der Literatur hervorgehoben.
Wo wurde die empirische Untersuchung durchgeführt?
Die empirische Untersuchung fand in Heidelberg und Umgebung statt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Dialekt, Mundart, Geschlecht, Sprachvariation, Soziolinguistik, empirische Untersuchung, Heidelberg, Sprachverwendung, soziale Gruppen, Standardsprache, Varietät, Altersgruppen, sozialer Status, Einstellungen zum Dialekt.
Wie wird der Begriff "Dialekt" definiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Definitionen von "Dialekt" aus der Literatur und hebt die Vielschichtigkeit des Begriffs hervor.
Welche Rolle spielt der soziale Status in der Untersuchung?
Der soziale Status wird als Einflussfaktor auf die Dialektwahl und die Haltung zum Dialekt berücksichtigt und in der empirischen Untersuchung analysiert.
- Arbeit zitieren
- Manuela Kistner (Autor:in), 2006, Die geschlechtsspezifische Verwendung des (Heidelberger) Dialekts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57940