Am 1. September 1939 fielen deutsche Truppen, unterstützt von einem Großaufgebot der Luftwaffe, in Polen ein und lösten damit den Zweiten Weltkrieg aus. Nachdem in einer Blitzaktion der Großteil der polnischen Luftverteidigung kampfunfähig gemacht worden war, richtete man das Hauptaugenmerk der Angriffe auf Warschau, die als erste Großstadt des Zweiten Weltkriegs unter dem Bombenhagel kapitulieren musste. Wie die kommenden Jahre zeigen sollten, gewann der Einsatz von Luftstreitkräften erhebliche Bedeutung und prägte den Kriegsverlauf entscheidend. In der Anfangsphase des Luftkriegs, die bis zum 10. Mai 1940 andauerte, wurden zunächst jedoch fast ausschließlich Angriffe gegen militärische Ziele geflogen, um Provokationen durch die Bombardierung ziviler Ziele zu vermeiden. Der Angriff gegen Warschau, wurde in den ersten Kriegsmonaten immer wieder als „Terrorangriff“ bezeichnet. Obwohl der Überfall als solcher schon eine Verletzung des geltenden Kriegsrechts darstellte, fand er vor der Hager Landkriegsordnung Legitimation, die dies mit der mehrmaligen deutschen Aufforderung zur Kapitulation und der das Heer unterstützenden Tätigkeit der deutschen Luftstreitverbände bei einem Angriff auf eine verteidigte Stadt begründete. Im weiteren Verlauf des Krieges ging die Initiative der anfangs, vor allem durch Blitzkriege, erfolgreichen deutschen Armee auf die Alliierten über. Einen frühen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg stellte die Luftschlacht um England dar, deren Entscheidung zugunsten der Briten Ende des Jahres 1942 zu einer Verlagerung der Kämpfe um die Luftüberlegenheit auf deutsches Gebiet führte. Die deutsche Zivilbevölkerung war nun zunehmend von den Attacken auf deutsche Städte betroffen und litt in hohem Maße unter den immer schlechter werdenden Lebensbedingungen. In der abschließenden Phase des Krieges führte die Wucht mit der, vom 6. Juni 1944 bis Kriegsende, deutsche Städte bombardiert wurden, zu einem enormen Anstieg von Toten und Verletzten. Im letzten Kriegsjahr begann eine amerikanische Einrichtung, das „United States Strategic Bombing Survey“, Untersuchungen über die Folgen des Bombardements deutscher Städte anzustellen und legte die Ergebnisse 1947 in mehreren umfassenden Berichten vor. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Konsequenzen des alliierten Luftbombardements unter Berücksichtigung des „United States Strategic Bombing Survey“
- 1. Entstehung und Ziel der Einrichtung
- 2. Die Auswirkungen des Luftkriegs auf die deutsche Zivilbevölkerung
- 2.1 Offensive gegen die deutsche Moral
- 2.2 Die „Civilian Studies“ des „United States Strategic Bombing Survey“
- 2.3 Deutsche Bevölkerungsverluste im Verlauf des Luftkriegs
- 3. Der Umgang der nationalsozialistischen Regimes mit den Folgen des Luftkriegs
- 3.1 Der zivile Luftschutz in Deutschland in den Kriegsjahren 1939-1945
- 3.2 Moralerhalt durch Propaganda
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Folgen des alliierten Luftkriegs auf die deutsche Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkriegs. Sie untersucht insbesondere, wie sich die Bombardierung deutscher Städte auf die Stimmung und das Verhalten der Bevölkerung auswirkte. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die Studien des „United States Strategic Bombing Survey“, die umfangreiche Informationen über die Auswirkungen des Bombardements liefern.
- Die Entstehung und die Ziele des „United States Strategic Bombing Survey“
- Die Auswirkungen des Luftkriegs auf die deutsche Zivilbevölkerung, insbesondere auf die Stimmung und das Verhalten der Deutschen
- Die „Civilian Studies“ des „United States Strategic Bombing Survey“ und ihre Relevanz für die historische Forschung
- Der Umgang des nationalsozialistischen Regimes mit den Folgen des Luftkriegs, einschließlich Luftschutzmaßnahmen und Propaganda
- Die Effektivität des alliierten Bombardements und die Auswirkungen auf die Moral der deutschen Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Auswirkungen auf die deutsche Zivilbevölkerung. Sie erläutert die Entwicklung des Luftkriegs von der anfänglichen Fokussierung auf militärische Ziele hin zur Bombardierung deutscher Städte und die steigende Bedeutung der Luftstreitkräfte für den Kriegsverlauf.
Das Kapitel II untersucht die Folgen des alliierten Luftbombardements, unter besonderer Berücksichtigung der Studien des „United States Strategic Bombing Survey“. Es beleuchtet die Entstehung und die Zielsetzung dieser amerikanischen Einrichtung, sowie die Methoden und Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Zudem wird die Reaktion der deutschen Zivilbevölkerung auf die Bombardierung und der Umgang des nationalsozialistischen Regimes mit den Folgen des Luftkriegs analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Luftkriegs auf die deutsche Zivilbevölkerung, insbesondere mit dem „United States Strategic Bombing Survey“, der deutschen Bevölkerungsverluste, den Luftschutzmaßnahmen, der Propaganda und der moralischen Betroffenheit der Bevölkerung. Weitere relevante Themen sind die Entwicklung des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg, die militärische Strategie, die Kriegsführung und die Folgen des Bombardements für die deutsche Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2002, Die Auswirkungen des Luftkriegs auf die deutsche Zivilbevölkerung unter Auswertung des 'United States Strategic Bombing Survey' , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58026