Dieser Untersuchung liegt im Wesentlichen die antike Tragödie Die Eumeniden des griechischen Dichters Aischylos zugrunde. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf der Verwandlung der mythologischen Rachegöttinnen, der Erinyen, in die freundlichen und wohlwollenden Eumeniden. Diese Verwandlung ist auch in soziologischer Hinsicht interessant, denn Aischylos’ Werk deutet die gesellschaftspolitische und kulturelle Entwicklung des Landes an, den Wandel vom Kultischen bis zu ersten demokratischen Ansätzen und insbesondere die Stellung der Hauptstadt Athens in eben dieser Entwicklung. Daher wird hier am Beispiel der Erinyen ein Gesamtzusammenhang hergestellt, angefangen bei ihrem mythologischen Ursprung, bis hin zu ihrem Eingang in das Heilsgefüge der athenischen Polis.
Im ersten Abschnitt wird die entstehungsgeschichtliche Rolle der Erinyen im Rahmen der mythologischen „Genesis“ und besonders unter dem Gesichtspunkt der von Zeus konzipierten „neuen Weltordnung“ anhand Hesiods Theogonie dargestellt. Diese Weltordnung soll die Überleitung zum „Hier und Jetzt“ der Rachegöttinnen, zum Zeitpunkt der Niederschrift der Tragödie herstellen. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit den objektiven Merkmalen, dem äußeren Erscheinungsbild und den Assoziationen, die mit den Erinyen verknüpft sind. Dies geschieht zum besseren Verständnisses ihres gesellschaftlichen Images, welches die Grundlage der im vierten Abschnitt behandelten Notwendigkeit ihrer Verwandlung darstellt. Dort ist ein wichtiger Untersuchungspunkt, wer im Zuge der Gerichtsverhandlung um Orestes die Gewinner und wer die Verlierer sind und ob im Verlauf dieser Verhandlung tatsächlich eine Verwandlung, eine Überzeugung oder vielmehr eine Verführung der Erinyen stattfindet.
Anders als Aischylos haben sich dessen Nachfolger Sophokles und Euripides der Blutschuld des Orestes literarisch angenommen. Welche Rolle bei ihnen die Erinyen spielen, steht im Mittelpunkt des vierten Abschnitts, welcher wiederum dazu gedacht, die Beweggründe Aischylos’ herzuleiten und seine Tragödie in einem Lobgesang auf seine Vaterstadt Athen gipfeln zu lassen, denen sich der letzte Punkt der Betrachtung widmen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Platz der Erinyen in der mythologischen Weltordnung
- 2. Die Aufgabe der Erinyen
- 3. Die objektiven und assoziativen Merkmale der Erinyen
- 4. Die Verführung der Erinyen
- 5. Vergleich der Erinyen bei Euripides und Sophokles
- 6. Aischylos' Loblied auf Athen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwandlung der Erinyen in Eumeniden in Aischylos' Eumeniden. Der Fokus liegt auf der soziologischen Bedeutung dieser Verwandlung im Kontext der gesellschaftspolitischen Entwicklung des antiken Griechenlands. Die Arbeit beleuchtet den Wandel von einer kultischen zu einer demokratischeren Gesellschaft und die Rolle Athens in diesem Prozess.
- Die Rolle der Erinyen in der mythologischen Weltordnung
- Die Aufgabe und die Merkmale der Erinyen
- Die Verwandlung der Erinyen und die Gerichtsverhandlung um Orestes
- Vergleich der Darstellung der Erinyen bei Aischylos, Euripides und Sophokles
- Aischylos' Loblied auf Athen als Ausdruck der gesellschaftlichen Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Fokus der Untersuchung: die Verwandlung der Erinyen in Eumeniden in Aischylos' Eumeniden und deren soziologische Bedeutung im antiken Griechenland. Es wird die gesellschaftspolitische und kulturelle Entwicklung des Landes thematisiert, vom Kultischen bis zu den ersten demokratischen Ansätzen, und die Bedeutung Athens in diesem Wandel. Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen Gesamtzusammenhang von den mythologischen Ursprüngen der Erinyen bis zu ihrem Platz in der athenischen Polis herzustellen.
1. Der Platz der Erinyen in der mythologischen Weltordnung: Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der Erinyen im Rahmen der mythologischen „Genesis“ und deren Rolle in der von Zeus konzipierten „neuen Weltordnung“, basierend auf Hesiods Theogonie. Es beleuchtet den Zusammenhang zwischen der Funktion der Erinyen und der damaligen Rechtspraxis und stellt den Übergang von der alten zur neuen Weltordnung dar, die durch den Generationswechsel der Götter repräsentiert wird. Die Parallelen zwischen dem Wandel des Weltzustandes bei Aischylos und Hesiods Theogonie werden herausgearbeitet.
2. Die Aufgabe der Erinyen: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, hier müsste eine Zusammenfassung hinzugefügt werden, die mindestens 75 Wörter umfasst und die Aufgabe der Erinyen im Kontext der griechischen Mythologie und Gesellschaft beschreibt. Dies könnte z.B. ihren Bezug zur Rache, zum Recht und zur Ordnung umfassen.)
3. Die objektiven und assoziativen Merkmale der Erinyen: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, hier müsste eine Zusammenfassung hinzugefügt werden, die mindestens 75 Wörter umfasst und die objektiven Merkmale (äußeres Erscheinungsbild) und assoziativen Merkmale (gesellschaftliches Image) der Erinyen bei Aischylos, seinen Nachfolgern und Homer beschreibt. Die Bedeutung dieses Images für das Verständnis ihrer Verwandlung sollte erläutert werden.)
4. Die Verführung der Erinyen: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, hier müsste eine Zusammenfassung hinzugefügt werden, die mindestens 75 Wörter umfasst und die Gerichtsverhandlung um Orestes analysiert. Es sollte untersucht werden, wer die Gewinner und Verlierer sind und ob eine tatsächliche Verwandlung, Überzeugung oder Verführung der Erinyen stattfindet. Der Fokus sollte auf der Bedeutung dieses Ereignisses für den gesellschaftlichen Wandel liegen.)
5. Vergleich der Erinyen bei Euripides und Sophokles: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, hier müsste eine Zusammenfassung hinzugefügt werden, die mindestens 75 Wörter umfasst und die Darstellung der Erinyen bei Euripides und Sophokles im Vergleich zu Aischylos analysiert. Der kulturhistorische und gesellschaftspolitische Hintergrund ihrer Zeit sollte berücksichtigt und die Unterschiede in der Darstellung erklärt werden. Die Relevanz dieser Vergleiche für das Verständnis von Aischylos' Werk sollte hervorgehoben werden.)
6. Aischylos' Loblied auf Athen: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, hier müsste eine Zusammenfassung hinzugefügt werden, die mindestens 75 Wörter umfasst und Aischylos' Lobgesang auf Athen analysiert. Die Gründe für dieses Loblied sollten im Kontext der vorherigen Kapitel und der gesellschaftlichen Entwicklung Athens erörtert werden. Die Bedeutung des Werkes als Ausdruck des athenischen Selbstverständnisses sollte erläutert werden.)
Schlüsselwörter
Erinyen, Eumeniden, Aischylos, Eumeniden, griechische Tragödie, Mythologie, gesellschaftspolitische Entwicklung, antikes Griechenland, Athen, Zeus, Hesiod, Theogonie, Rechtsprechung, Rache, Verwandlung, Orestes, Klytaimestra.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Verwandlung der Erinyen in Eumeniden bei Aischylos
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verwandlung der Erinyen in Eumeniden in Aischylos' Tragödie "Die Eumeniden" und deren soziologische Bedeutung im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung des antiken Griechenlands. Der Fokus liegt auf dem Wandel von einer kultischen zu einer demokratischeren Gesellschaft und der Rolle Athens in diesem Prozess.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Erinyen in der mythologischen Weltordnung, ihre Aufgaben und Merkmale, die Gerichtsverhandlung um Orestes, einen Vergleich der Darstellung der Erinyen bei Aischylos, Euripides und Sophokles, und schließlich Aischylos' Loblied auf Athen als Ausdruck der gesellschaftlichen Entwicklung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, sechs Hauptkapitel (Der Platz der Erinyen in der mythologischen Weltordnung; Die Aufgabe der Erinyen; Die objektiven und assoziativen Merkmale der Erinyen; Die Verführung der Erinyen; Vergleich der Erinyen bei Euripides und Sophokles; Aischylos' Loblied auf Athen) und eine Schlussbemerkung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich explizit auf Hesiods Theogonie und vergleicht die Darstellung der Erinyen bei Aischylos mit denen bei Euripides und Sophokles. Weitere Quellen werden im Text nicht explizit genannt, sind aber implizit durch die Analyse der Tragödie "Die Eumeniden" gegeben.
Was ist die zentrale These der Arbeit?
Die zentrale These ist, dass die Verwandlung der Erinyen in Eumeniden in Aischylos' Werk einen symbolischen Ausdruck des gesellschaftlichen Wandels im antiken Griechenland darstellt, vom kultischen Recht hin zu einer demokratischeren Ordnung, wobei Athen eine zentrale Rolle spielt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Erinyen, Eumeniden, Aischylos, griechische Tragödie, Mythologie, gesellschaftspolitische Entwicklung, antikes Griechenland, Athen, Zeus, Hesiod, Theogonie, Rechtsprechung, Rache, Verwandlung, Orestes, Klytaimestra.
Wie wird die Verwandlung der Erinyen dargestellt?
Die Verwandlung wird im Kontext der Gerichtsverhandlung um Orestes analysiert. Es wird untersucht, ob eine tatsächliche Verwandlung, Überzeugung oder Verführung stattfindet und welche Bedeutung dieses Ereignis für den gesellschaftlichen Wandel hat. Die Arbeit vergleicht auch die Darstellungen der Erinyen bei anderen Tragikern, um ein umfassenderes Bild zu gewinnen.
Welche Rolle spielt Athen in der Arbeit?
Athen spielt eine zentrale Rolle als Symbol des gesellschaftlichen Wandels und der Entwicklung hin zu einer demokratischeren Ordnung. Aischylos' Loblied auf Athen wird als Ausdruck dieses athenischen Selbstverständnisses interpretiert und im Kontext der Verwandlung der Erinyen analysiert.
- Quote paper
- Marijke Lichte (Author), 2002, Die Verführung der Erinyen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58192