„Kein anderer Krieg ist von den Franken mit ähnlicher Ausdauer, Erbitterung und Mühe geführt worden wie dieser“ schrieb Einhard in seiner bedeutenden Karlsvita. Die Sachsenkriege, die Karl der Große im Jahre 772 wohl nur mit dem Ziel der Grenzsicherung begann, erstreckten sich über einen Zeitraum von 33 Jah¬ren. Der Konflikt verwandelte sich schnell zu einem Eroberungs- und Missions¬krieg, der seinen schrecklichen Höhepunkt in der Massenhinrichtung in Verden an der Aller fand. Ein „Prediger mit eiserner Zunge“ wurde Karl von einem Zeitgenos¬sen genannt, da er die Befriedung und Integration mit großer Härte durchzusetzen versuchte.
Dabei entwickelte sich Paderborn aufgrund seiner hervorragenden geografi¬schen Lage schnell zu einem wichtigen Stützpunkt, sowohl für militärische Akti¬onen, als auch für die Politik und die Mission in Sachsen. Karl ließ hier früh eine erste Pfalz und eine Kirche errichten. Das in diesem Zusammenhang stehende Lied über die Bekehrung der Sachsen (Carmen de Conversione Saxonum) lässt erkennen, dass die Franken nicht mit einer derart langen Auseinandersetzung ge¬rechnet hatten. Reichsversammlungen, die Einteilung Sachsens in Missionsspren¬gel, die Bistumsgründung und nicht zuletzt das Treffen Karls des Großen mit Papst Leo III. sind weitere Anzeichen dafür, welch große Bedeutung Paderborn im Zusammenhang mit der Sachsenmission inne hatte.
In dieser Arbeit sollen in den ersten beiden Kapiteln zunächst das Volk der Sachsen und die Sachsenkriege beschrieben werden, da dieser Hintergrund für die Missionstätigkeit von Bedeutung ist. Die Schwerpunkte liegen dabei vor allem bei den Gründen für diese außergewöhnlich lange Kriegszeit und in der Betrachtung des „Carmen de Conversione Saxonum“. Im Anschluss steht die Entwicklung und die Rolle Paderborns im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- DIE SACHSEN.
- DIE SACHSENKRIEGE.
- Die erste Kriegsphase von 772-777.....
- Carmen de Conversione Saxonum...
- Der Sachsenkrieg unter Widukind, 778 – 785 ..
- Die Kriegsphase von 792 - 804............
- MISSION..
- Paderborn, Bau der Pfalz und der Salvatorkirche ........
- Zwangschristianisierung…………………………………
- Treffen Karls des Großen mit Papst Leo III.
- Bistumsgründungen.
- FAZIT.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle Paderborns als Stützpunkt der Sachsenmission während der Herrschaft Karls des Großen. Sie untersucht die Sachsenkriege, die Bedeutung des ,,Carmen de Conversione Saxonum“ für die fränkische Sicht auf die Mission, und die Entwicklung Paderborns als Zentrum der Mission und der Integration der Sachsen ins Frankenreich.
- Die Sachsenkriege als Eroberungs- und Missionskrieg.
- Die Rolle des ,,Carmen de Conversione Saxonum“ für die fränkische Mission.
- Die strategische Bedeutung Paderborns für die Mission.
- Die Zwangschristianisierung der Sachsen.
- Die Integration Sachsens ins Frankenreich.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über das Volk der Sachsen, ihre Lebensweise, ihre politische Struktur und ihre religiösen Praktiken. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Sachsenkriegen, ihrer Auslösung, ihrer Entwicklung und ihren Folgen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der ersten Kriegsphase, dem ,,Carmen de Conversione Saxonum“ und der Rolle Widukinds.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Rolle Paderborns als Stützpunkt der Sachsenmission. Es untersucht die Errichtung der Pfalz und der Salvatorkirche, die Bedeutung der Zwangschristianisierung und die Begegnung Karls des Großen mit Papst Leo III.
Schlüsselwörter
Sachsenkriege, Sachsenmission, Paderborn, Karl der Große, ,,Carmen de Conversione Saxonum“, Zwangschristianisierung, Integration, Frankenreich, Pfalz, Salvatorkirche, Bistumsgründungen.
- Arbeit zitieren
- Simon Speck (Autor:in), 2006, Paderborn als Stützpunkt der Sachsenmission, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58242