Leseprobe
Inhaltsübersicht
I. Formaler Teil
1. Thema der Unterweisung
2. Sachanalyse
3. Groblernziel
4. Feinlernziel
4.1. Kognitives Lernziel
4.2. Psychomotorisches Lernziel
4.3. Affektives Lernziel
5. Begründung
6. Ausgangssituation
6.1 Angaben zum Auszubildenden
6.2 Schulische Vorbildung
6.3 Vorkenntnisse und Fertigkeiten im Hinblick auf Feinlernziele
7. Lernort
8. Lernmittel
9. Geplante Dauer der Unterweisung / Zeitansatz
10. Methodenwahl
II. Inhaltlicher Teil
1. Motivation
2. Erarbeitungsphase
3. Übungsphase
4. Kontrollphase
I. Formaler Teil
1. Thema der Unterweisung
Modelle nach mittleren Werten lagerichtig in ein Kiefersimulationsgerät/ Artikulator einsetzen.
2. Sachanalyse
Der Auszubildenden wird zu der anatomischen auch die prothetische Bedeutung
der einzelnen Punkte nahe gebracht. (Bild 1)
Das Kiefersimulationsgerät (Bild 2), in der Fachsprache Artikulator genannt, simuliert neben den Öffnungs- und Schließbewegungen sämtliche Bewegungen des natürlichen Kiefers, wie z.B. Seitwärtsbewegungen, Vor- oder Rückschub/ Rotations- und Translationsbewegungen.
Ein Ober- und ein Unterkiefer- Gipsmodell werden passend zueinander fixiert, mit z.B. Heißkleber. (Bild 3)
Auf diesen einartikulierten Modellen wird dann entweder definitiver oder herausnehmbarer Zahnersatz unter Berücksichtigung dieser Bewegungsaspekte hergestellt, sowie der richtigen Bisshöhe und der Bisslage.
Somit kann der Ersatz störungsfrei am Patienten übertragen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 1
Artikulator im Bezug auf den Schädel
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 2
Kiefersimulationsgerät/ Artikulator (Modell: SAM)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 3
Einartikulierte Modelle nach mittleren Werten
3. Groblernlernziel
Das Groblernziel ist das Anfertigen von Biss- und Registrierhilfen und das Umsetzen in ein Kiefersimulationsgerät, auch Artikulator genannt, gemäß § 3 Nr. 10c nach Ausbildungsrahmenplan für Zahntechniker/innen.
Zu vermitteln ist dies im 1. Ausbildungsjahr.
4. Feinlernziel
Die Auszubildende soll ein Ober- und ein Unterkiefermodell nach mittleren Werten lagerichtig in ein Kiefersimulationsgerät/Artikulator übertragen und einsetzen.
4.1. Kognitives Lernziel
Die Auszubildende soll die Bedeutung des lagerichtigen Einsetzens in den Artikulator als wichtige Grundlage für jedes weiterführende Arbeiten und Herstellen von Zahnersatz erkennen und kennen lernen.
Sie soll korrekt und unter Berücksichtigung der anatomischen und funktionellen Gesichtspunkte handeln lernen, sie verstehen und auch beschreiben können.
Außerdem soll sie Fakten und Zusammenhänge beurteilen und bewerten können.
Um zum besseren Verständnis der Arbeitsweise mit dem Artikulator zu gelangen, ist es der Auszubildenden anzuraten, sich bestimmte Begriffe und Bedingungen in der Artikulatortechnik anzueignen. Dies bedeutet, dass sie somit Fehler bei der praktischen Arbeit vermeiden oder Fehlerquellen analysieren kann.
Das Lernziel ist erreicht, wenn sie erklärt, dass der Artikulator die Bewegungen des Kiefergelenkes nachahmt und sie die Bewegungsmöglichkeiten wie Vorschub, Rück- und Seitwärtsbewegung und deren Funktionen, sowie den Bezug der Schädelanatomie zum Artikulator beschreiben kann.
4.2. Psychomotorisches Lernziel
Die Auszubildende soll die von Herstellern vorgegebenen Verarbeitungsanweisungen beachten und sich im Umgang mit Materialien, Werkzeugen und Geräten/Maschinen festigen. Sie soll den erforderlichen Materialbedarf ermitteln und die Gipsmenge manuell anrühren.
Ein Ober- und ein Unterkiefermodell wird mit Hilfe von diesem Artikulationsgips in den Artikulator eingesetzt. Dafür werden zuvor die beiden Modellhälften im Schlussbiss mit Wachs gegeneinander fixiert.
Das Lernziel ist erreicht, wenn die Modelle genau zur Bissebene mit Gips verschlüsselt sind.
4.3. Affektives Lernziel
Die Auszubildende lernt, dass exaktes, sorgfältiges, sauberes und zügiges Arbeiten gefordert ist. Sie muss gewissenhaft nach anatomischen Gesichtspunkten arbeiten, diese beherrschen und sie umsetzen. Zudem trägt sie eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Material, z.B. in der Art des Verbrauchs und in der Sorgsamkeit gegenüber den Geräten, z.B. Wartung und Pflege.
Das Lernziel ist erreicht, wenn die Auszubildende motiviert ist, ihre Kenntnisse praktisch umzusetzen und dazuzulernen. Sie kann somit eine selbstständige Arbeitsweise und eine wichtige Grundlage für das weitere Arbeiten erschaffen und eine weitere fachliche Qualifikation erwerben.
5. Begründung
Dem Unterweisungsthema kommt in der Ausbildung zum Zahntechniker eine ganz erhebliche Bedeutung zu, da das lagerichtige Einsetzen von Modellhälften die Grundvoraussetzung ist, um einen fehlerfreien Zahnersatz herstellen zu können. Zudem ist es die Basis für das tägliche Arbeiten in der Zahntechnik.
Die im Artikulator schädel- und gelenkbezüglich befestigten Modelle ermöglichen die Herstellung von Zahnersatz, der eine ungestörte Beziehung der Zahnreihen zueinander vorweist. Dies ist das Ziel eines jeden Zahnersatzes.
Daher ist das Einartikulieren ein sehr wichtiger, grundlegender und notwendiger Arbeitsschritt, der der Auszubildenden am Anfang des 1. Ausbildungsjahres beigebracht werden muss.
6. Ausgangssituation
6.1 Angaben zum Auszubildenden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6.2 Schulische Vorbildung
Allgemeine Hochschulreife
6.3 Vorkenntnisse und Fähigkeiten im Hinblick auf Feinlernziele
Die Auszubildende ist lernwillig und aufgeschlossen.
Mit allen Materialien, Werkzeugen und Maschinen ist sie weitgehend vertraut, sowie mit den allgemeinen anatomischen und topographischen Begebenheiten des Schädels und der Mundhöhle.
Der Einsatz von Werks- und Hilfsstoffen wurde in vorangegangenen Unterweisungen unterrichtet und abgefragt.
Die Grundlagen im Arbeits- und Gesundheitsschutz, wie z.B. der gefahrenfreie Umgang mit dem Bunsenbrenner, wurden im Vorfeld besprochen.
7. Lernort
Die Unterweisung erfolgt in dem Gipsraum.
Dies ist ein Raum in einem Dentallabor, der zur Arbeitsvorbereitung vorgesehen ist.
8. Lernmittel
Bezahnte Oberkiefer- und Unterkiefermodelle
Artikulator
2 Sockelplatten
Artikulationsgips
Wasser
Anmischbecher
Anmischspatel
Fixierwachs
Bunsenbrenner
Wachsmesser
Skalpell
Okklusionsfolie
Dampfstrahlreiniger/ Aqua Cleangerät
[...]
- Arbeit zitieren
- Tanja Wendel (Autor), 2006, Einsetzen von Modellen nach mittleren Werten in ein Kiefersimulationsgerät (Unterweisung Zahntechniker / -in), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58337
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