Ende der 60er und in den 70er Jahren formierte sich eine neue erziehungswissenschaftliche Richtung: die Kritische Erziehungswissenschaft. Sie entstand vor dem Hintergrund neuer staatlicher Bildungsreformversuche, Studentenbewegung, antiautoritären Bestrebungen und Kapitalismuskritik. Auf der Grundlage einer Auseinandersetzung mit der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule und mit marxistischen Denktraditionen wurden für das Bildungswesen Emanzipation, Chancengleichheit und Demokratisierung gefordert. Autoritäre Strukturen in der Gesellschaft sollten zugunsten der Emanzipation und Selbstbestimmung der Individuen in der Gesellschaft abgebaut werden. Durch den Einfluß der Frankfurter Schule kam es zur Kritik am herkömmlichen Verständnis der Pädagogik, zu einer erziehungswissenschaftlichen Grundlagendiskussion und zu Forderungen nach Neugestaltung der pädagogischen Praxis. In dieser Ausarbeitung eines Referates sollen im Folgenden zwei Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft und ihre zentralen Aussagen vorgestellt werden: Herwig Blankertz und Klaus Mollenhauer. Einführend soll jedoch sowohl bei Blankertz als auch bei Mollenhauer biographische Grundzüge dargestellt werden, da bei beiden Erziehungswissenschaftlern der biographische Werdegang entscheidend für die jeweiligen erziehungswissenschaftlichen Konzepte ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herwig Blankertz
- Biographische Daten
- Blankertz' Vorstellung einer Kritischen Erziehungswissenschaft
- Die Menschlichkeit der Technik
- Zum Verhältnis von Berufs- und Allgemeinbildung
- Klaus Mollenhauer
- Biographische Daten
- Emanzipation als zentraler Begriff
- Pädagogik und Rationalität
- Konzeption einer politischen Bildung
- Kulturwissenschaftliche Beschäftigung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung beleuchtet die zentralen Aussagen von Herwig Blankertz und Klaus Mollenhauer, zwei bedeutenden Vertretern der Kritischen Erziehungswissenschaft. Die Arbeit untersucht, wie ihre biographischen Erfahrungen ihre erziehungswissenschaftlichen Konzepte prägten und welche zentralen Argumente sie im Kontext der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule entwickelten. Sie beleuchtet ihre Ansätze zur Emanzipation, Selbstbestimmung und Kritik an bestehenden Bildungsstrukturen.
- Die Bedeutung der Kritischen Theorie für die Erziehungswissenschaft
- Der Einfluss von Blankertz und Mollenhauer auf die Entwicklung der Kritischen Erziehungswissenschaft
- Die Rolle von Emanzipation und Selbstbestimmung in den Konzepten von Blankertz und Mollenhauer
- Die Kritik an autoritären Strukturen in der Gesellschaft und im Bildungssystem
- Die Verbindung von pädagogischer Theorie und Praxis in den Ansätzen von Blankertz und Mollenhauer
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Kritische Erziehungswissenschaft im Kontext der 1960er und 1970er Jahre vor und beleuchtet ihre Entstehung im Spannungsfeld zwischen Bildungsreform, Studentenbewegung und Kapitalismuskritik. Sie betont die Forderungen nach Emanzipation, Chancengleichheit und Demokratisierung im Bildungswesen. Die Einleitung kündigt die Schwerpunkte der Arbeit an: die Vorstellung der Konzepte von Herwig Blankertz und Klaus Mollenhauer.
Herwig Blankertz
Biographische Daten
Dieses Kapitel zeichnet ein Bild von Blankertz' Biografie, das seinen Werdegang im Nationalsozialismus, seine Erfahrungen als Soldat und seine spätere Entwicklung als Arbeiter und Ingenieur beleuchtet. Es zeigt, wie Blankertz über den zweiten Bildungsweg zum Studium der Erziehungswissenschaft kam und seine akademische Laufbahn durchlief.
Blankertz' Vorstellung einer Kritischen Erziehungswissenschaft
Dieser Abschnitt analysiert Blankertz' Verständnis einer Kritischen Erziehungswissenschaft, die er sowohl mit der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule als auch mit dem Kantischen Kritizismus verbindet. Die Analyse beleuchtet Blankertz' Forderung nach einer Pädagogik, die die Herrschaft von Autoritäten ablehnt und den Menschen zu Selbstbestimmung und Vernunft führt. Die kritische Erziehungswissenschaft soll nach Blankertz den Menschen zur Mündigkeit führen und eine lebenswerte Welt schaffen.
Die Menschlichkeit der Technik
Dieses Kapitel untersucht Blankertz' Auseinandersetzung mit dem Bereich der Technik, der Berufsbildung und dem Verhältnis zwischen Bildung und Arbeit. Es stellt heraus, wie Blankertz die Kritische Theorie zur Analyse dieser Felder einsetzte und die Bedeutung der Selbstbestimmung und Humanisierung der Arbeit hervorhob.
Klaus Mollenhauer
Biographische Daten
Analog zum Kapitel über Blankertz präsentiert dieser Abschnitt Mollenhauers Lebensweg, der seine frühen Erfahrungen in der NS-Zeit, seine politische Aktivität in der Nachkriegszeit und seine Entwicklung als Erziehungswissenschaftler beleuchtet.
Emanzipation als zentraler Begriff
In diesem Kapitel wird Mollenhauers Verständnis von Emanzipation als zentralem Begriff der Erziehungswissenschaft erörtert. Es zeigt, wie Mollenhauer die Emanzipation als Prozess der Selbstbefreiung von Herrschaft und Unterdrückung begreift und wie er diesen Prozess in der Erziehung fördern möchte.
Pädagogik und Rationalität
Dieser Abschnitt untersucht Mollenhauers Verhältnis von Pädagogik und Rationalität. Er beleuchtet Mollenhauers Argumentation, dass Erziehung nicht nur die Entwicklung von Vernunft, sondern auch die Entwicklung von Selbstbestimmung und Handlungskompetenz fördern muss.
Konzeption einer politischen Bildung
Hier wird Mollenhauers Konzept einer politischen Bildung dargestellt, die er als Instrument der Emanzipation und Demokratisierung versteht. Es beleuchtet Mollenhauers Ansatz, die Fähigkeiten zur kritischen Reflexion und zur aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft in der politischen Bildung zu fördern.
Kulturwissenschaftliche Beschäftigung
Dieses Kapitel zeigt Mollenhauers Interesse an der Kulturwissenschaft und wie er diese Perspektive in seine erziehungswissenschaftlichen Arbeiten einbringt. Es beleuchtet, wie Mollenhauer die kulturellen und sozialen Bedingungen von Bildungsprozessen berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Kritischen Erziehungswissenschaft und ihren zentralen Vertretern, Herwig Blankertz und Klaus Mollenhauer. Die Arbeit analysiert ihre Konzepte, die sich auf Emanzipation, Selbstbestimmung und Kritik an bestehenden Bildungsstrukturen konzentrieren. Die Arbeit beleuchtet auch die Verbindung von pädagogischer Theorie und Praxis in ihren Ansätzen sowie die Rolle der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule für ihre Konzeptionen. Weitere wichtige Schlagworte sind: Berufsbildung, Technik, politische Bildung, Kulturwissenschaft und Bildungsphilosophie.
- Arbeit zitieren
- Bettina Dettendorfer (Autor:in), 2000, Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft: Herwig Blankertz und Klaus Mollenhauer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58348