Der Staat Israel würde im vorderen Orient mit Sicherheit keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen. Fast zur Tradition ist es geworden, daß ein frischgewähltes (oder geputschtes) arabisches Staatsoberhaupt schon in seiner Antrittsrede die Frevelhaftigkeit seiner Existenz anprangert und ankündigt, es mit Bomben zuzuschütten und Panzert zu überrollen, am besten morgen noch.
Das kleine Land zwischen Jordan und Mittelmeer schwebt ständig ob seiner mißgünstigen Nachbarn in Gefahr, doch es hat schon so manchen Aufstand erlebt und so manchen Krieg überlebt. Was sich da im Nahen Osten abspielt, ist - so viel sei dieser Arbeit vorgegriffenist die Realität nationalistischer Ideologien in ihrer Essenz. Bis heute haben sich diese im Nahen Osten erfolgreich gegen alle Institutionalisierung und Supranationalisierung ihres Konflikts widersetzt, am Ende stand und steht immer das Überleben, Ausweiten oder Herstellen der eigenen Nation. Der Nahostkonflikt ist also ein Paradebeispiel für die Einflußnahme von Nationalismen auf das Geschehen der Welt und der Staaten. Die Bevölkerung einer ganzen Region definiert sich tagtäglich und in fast perversem Maße über das Vorhandensein und die Verwirklichung ihrer nationalen Identität. Diese Arbeit stellt sich die Frage, wo die Ursachen dafür liegen, was die Kraft dafür ist, das die Menschen und Nationen dort so bewegt oder so erstarren läßt, daß sie sich in einem seit 60 Jahren andauernden Krieg befinden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- DIE GENESE VON NATIONALISMEN IM OSMANISCHEN REICH:
- ENDOGENE FAKTOREN
- DAS, MILLET'-SYSTEM UND DIE RELIGIÖSEN MINDERHEITEN IM OSMANISCHEN REICH
- REGIONALISMUS
- DIE TÜRKISIERUNG.
- EXOGENE FAKTOREN.
- KOLONIALISIERUNG...
- DER ARABISCHE NATIONALISMUS UND DIE ALLIERTEN IM ERSTEN WELTKRIEG.……………………………………………………..\n
- DER ZIONISMUS, DIE BALFOUR-ERKLÄRUNG UND DIE BRITEN IN PALÄSTINA
- ZWISCHENFAZIT…...\n
- DER ZERFALL DES OSMANISCHEN REICHES UND DIE KONSEQUENZEN FÜR DAS REGIONALE STAATENSYSTEM..\n
- DAS OSMANISCHE REICH UND DIE ALLIIERTEN IM ERSTEN WELTKRIEG........
- DAS SYKES-PICOT-ABKOMMEN
- DAS FEISAL-WEIZMANN-ABKOMMEN UND DIE KONFERENZ VON SAN REMO.
- DIE ENTWICKLUNG VON ZIONISMUS UND PALÄSTINENSISCHEM NATIONALISMUS NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG..\n
- DER ALTE JISCHUW UND DIE ZIONISTEN IN PALÄSTINA
- DIE ENTWICKLUNG DER PALÄSTINENSISCHEN NATIONALBEWEGUNG..........\n
- DIE BRITISCHE MANDATSPOLITIK.
- DAS AUFKOMMEN DER BÜRGERLICHEN ZIONISTEN UND DER ANTIJÜDISCHE TERROR AB 1928.
- PALÄSTINA UNTER DEM EINDRUCK DES NATIONALSOZIALISMUS.
- DIE FÜNFTE ALIJA.
- DIE RADIKALISIERUNG UND PANISLAMISIERUNG DER PALÄSTINENSISCHEN NATIONALBEWEGUNG.
- DIE BRITISCHE NAHOSTPOLITIK VOR UND WÄHREND DES ZWEITEN WELTKRIEGES
- DER ZIONISTISCHE KAMPF GEGEN DIE MANDATSMACHT BIS ZUR PROKLAMATION ISRAELS.
- FAZIT UND AUSBLICK.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung Israels im Kontext des Zerfalls des Osmanischen Reiches. Sie untersucht die Ursachen für den Aufstieg von Nationalismen in dieser Region und analysiert die Rolle, die der Zionismus und der palästinensische Nationalismus dabei spielten.
- Die Entstehung von Nationalismen im Osmanischen Reich.
- Der Einfluss des „Millet“-Systems auf religiöse Minderheiten.
- Die Rolle von Regionalismus und Türkisierung.
- Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und der Kolonialisierung.
- Die Entwicklung von Zionismus und palästinensischem Nationalismus nach dem Krieg.
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel der Arbeit konzentrieren sich auf die Entstehung von Nationalismen im Osmanischen Reich. Sie analysieren die Rolle des „Millet“-Systems, die Bedeutung von Regionalismus und die Auswirkungen der Türkisierung auf die Entstehung von separatistischen Bewegungen. Außerdem werden die exogenen Faktoren betrachtet, die zum Aufstieg von Nationalismen beitrugen, darunter die Kolonialisierung, der Arabische Nationalismus und der Zionismus.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches und den Folgen für die Region. Sie beschreiben die Abkommen von Sykes-Picot und Feisal-Weizmann sowie die Rolle der Konferenz von San Remo in der Entstehung neuer Staatsgebilde.
Die letzten Kapitel untersuchen die Entwicklung von Zionismus und palästinensischem Nationalismus nach dem Ersten Weltkrieg. Die Arbeit analysiert die politische Entwicklung des Mandatsgebiets Palästina und die Rolle der Briten in der Region. Sie beleuchtet außerdem die Auswirkungen des Nationalsozialismus und die Radikalisierung der palästinensischen Nationalbewegung.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen Nationalismus, Staatsbildung, Zionismus, Palästinensischer Nationalismus, Osmanisches Reich, „Millet“-System, Kolonialismus, Britisches Mandat und der Nahostkonflikt.
- Arbeit zitieren
- Tobias Senzig (Autor:in), 2006, Staatsbildung nach der Auflösung des Osmanischen Reiches - Die jüdische Besiedlung Palästinas und die Entstehung Israels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58359