In einer globalisierten Welt reichen staatliche Regulierungen nicht mehr aus, um die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zu bewältigen. Nationalstaaten stoßen an Grenzen, die Reichweite von Politik und Recht ist begrenzt. Daraus entstehen Governance-Lücken und eine Verschiebung der Verantwortungsebene.
Besonders wichtig werden solche Themen, wenn es um multinationale Unternehmen geht. Können solche Unternehmen politische Verantwortung übernehmen? Und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Der Schlüsselbegriff lautet hier Corporate Social Responsibility (CSR). In seiner Publikation zeigt Oliver Hämmerle, wie relevant das Konzept für die Praxis tatsächlich ist.
Dazu erklärt er zunächst, was genau politische CSR bedeutet und wie sie funktioniert. Außerdem geht er darauf ein, inwiefern multinationale Unternehmen auch politische Akteure sind und wie sie Governance-Lücken schließen können. Sein Buch öffnet eine politische Sicht auf die Corporate Social Responsibility.
Aus dem Inhalt:
- Nachhaltigkeit;
- Globalisierung;
- Corporate Citizenship;
- Corporate Political Activity;
- Global Governance
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Konzeptioneller Rahmen
- Das multinationale Unternehmen
- Der politische Begriff
- Konzeptionelle Entwicklung in der CSR-Forschung
- Unternehmerische Nachhaltigkeit
- Corporate Governance
- Corporate Citizenship
- Corporate Social Responsibility
- Corporate Political Activity
- Political Corporate Social Responsibility
- Global Governance
- Zusammenfassung der theoretischen Überlegungen
- Politische Macht und politische Verantwortung multinationaler Unternehmen
- Das multinationale Unternehmen als politischer Akteur
- Die neue Politisierung von multinationalen Unternehmen
- Fallbeispiel: The Coca-Cola Company AIDS Kampagne in Afrika
- Der Begriff der Verantwortung
- Die Machtverhältnisse zwischen nationalen Regierungen und multinationalen Unternehmen
- Der Begriff der Macht
- Der Machtwandel im Globalisierungsprozess
- Fallbeispiel: Lobbyismus in Europa
- Macht und Verantwortung
- Demokratisches Defizit und die Frage nach der Legitimität
- Das demokratische Defizit
- Die Frage nach der Legitimität
- Das Modell der sozialen Verbindung nach Young (2008)
- Die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik im Kontext der Globalisierung
- Fallbeispiel: Die Ölförderung der Talisman Energy Inc. im Sudan
- Die hybride Form öffentlich-privater Verantwortung
- CSR-induzierte öffentlich-private Partnerschaft
- Fallbeispiel: Die Beteiligung des Privatsektors am Bildungssystem in Indien
- Fallbeispiel: Die Multi-Stakeholder-Initiative UN Global Compact
- Hybride Governance
- Deliberative Demokratie
- Die Idee der deliberativen Demokratie
- Fallbeispiel: Der Forest Stewardship Council
- Kritik am Konzept der deliberativen Demokratie
- Auswertung der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Das vorliegende Werk untersucht kritisch die politische Perspektive von Corporate Social Responsibility (CSR) im Kontext globalisierter Märkte und multinationaler Unternehmen. Es zielt darauf ab, die Entwicklung des Konzeptes der „Political Corporate Social Responsibility“ (PCSR) zu analysieren und zu bewerten, inwiefern aktuelle Erkenntnisse und Argumente eine politische Verantwortung von multinationalen Unternehmen unterstützen.
- Die Entstehung und Entwicklung des Konzepts der PCSR in der CSR-Forschung
- Die Rolle des multinationalen Unternehmens als politischer Akteur im Kontext globaler Governance
- Die Machtverhältnisse zwischen multinationalen Unternehmen und nationalen Regierungen im Zeitalter der Globalisierung
- Die Legitimität politischer Verantwortungsübernahme von multinationalen Unternehmen aus demokratietheoretischer Sicht
- Mögliche Rahmenbedingungen und Ansätze, die eine effektive und gerechte Verteilung politischer Verantwortung in der globalen Wirtschaft ermöglichen.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2 legt den theoretischen Rahmen der Arbeit fest und beleuchtet die konzeptionelle Entwicklung von CSR und den Aufstieg von PCSR. Es analysiert verschiedene Ansätze der unternehmerischen Verantwortung, wie Corporate Citizenship, Corporate Governance und unternehmerische Nachhaltigkeit, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum PCSR-Konzept aufzuzeigen.
Kapitel 3 geht der Frage nach, inwiefern multinationale Unternehmen als politische Akteure zu betrachten sind. Es diskutiert die Machtverhältnisse zwischen Unternehmen und Nationalstaaten und analysiert den Lobbyismus in Europa als ein Beispiel für den zunehmenden politischen Einfluss von Unternehmen.
Kapitel 4 untersucht die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik im Kontext der Globalisierung. Es beleuchtet das Konzept der hybriden Form öffentlich-privater Verantwortung, wobei die CSR-induzierte öffentlich-private Partnerschaft und die Multi-Stakeholder-Initiative UN Global Compact als Beispiele dienen.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Expertenbefragung und diskutiert die praktische Relevanz des Konzepts der PCSR. Es analysiert die Meinungen von Experten aus der Wirtschaft, Politik und Non-Profit-Organisationen zu Themen wie dem politischen Einfluss von multinationalen Unternehmen, den Machtverhältnissen und der Legitimität von PCSR.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Corporate Social Responsibility (CSR), Political Corporate Social Responsibility (PCSR), Global Governance, Multinationale Unternehmen, Machtverhältnisse, Demokratisches Defizit, Legitimität, Hybride Governance, Deliberative Demokratie, Öffentlich-Private-Partnerschaft, Multi-Stakeholder-Initiativen.
- Arbeit zitieren
- Oliver Hämmerle (Autor:in), 2020, Die politische Corporate Social Responsibility. Politische Verantwortung von multinationalen Unternehmen in einer globalisierten Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/583765