Die transaktionsorientierte Marketingtheorie bestimmte mehr als 40 Jahre lang das Denken und Handeln von Marketingwissenschaftlern und Marketingpraktikern. Das Konzept des Marketingmix und der vier Instrumentalbereiche Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik beherrscht seit den 60er Jahren die Lehrbücher des Marketings. Die Kundenakquisition als Kernaufgabe im Marketing stand im Mittelpunkt der meisten Bemühungen. Bereits in den frühen 80ern ergab sich jedoch aufgrund der Veränderung des Kundenverhaltens die Notwendigkeit, sich aus Unternehmenssicht auf bestehende Kundenbeziehungen zu konzentrieren, und den Fokus auf ein beziehungsorientiertes Marketing zu legen. Auch im Rahmen der ökonomischen Betrachtung des Marketings, die lange Zeit vom neoklassischen Denken geprägt wurde, erfolgte in den letzten Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel. Die klassische mikroökonomische Theorie, die einen vollkommenen Markt unterstellt, konnte hinsichtlich ihres Erklärungswertes für die Analyse betriebswirtschaftlicher Fragestellungen nur einen geringen Beitrag leisten. Vor allem die Vernachlässigung realistischer, handlungsbestimmender Aspekte wie des Phänomens der unvollständigen Informationen, der Unsicherheit sowie gewisser verhaltensrelevanter Determinanten und der Existenz von Transaktionskosten führten zu Erklärungsdefiziten. Die Unzulänglichkeit des neoklassischen Ansatzes auch bezüglich der Annahme, isolierte Einzeltransaktionen seien alleinige Institutionen zur Lösung der Allokationsprobleme, machte eine geeignete Modifikation der Modelle für die Analyse realistischer Abläufe auf industriellen Märkten notwendig. Daher wurde im Rahmen der Neuen Institutionenökonomik, eine realitätsnähere Beschreibung für den Ablauf von Transaktionen angestrebt. Dabei wird untersucht, welche alternativen Institutionen bei der Koordination von Austauschprozessen am effizientesten sind. Als Teilgebiet der Institutionenökonomik fungiert unter anderem die Principal-Agent-Theorie. Der Aussagewert dieser für die Steuerung von Kundenbeziehungen soll mit dieser Arbeit beschrieben und erklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einführung in das Thema
- 1.2 Definition und Abgrenzung relevanter Begriffe
- 1.3 Erläuterungen zu Ziel und Gang der Untersuchung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Gegenstand und theoretische Einordnung der Principal-Agent-Theorie
- 2.2 Informationsasymmetrien und deren Folgen
- 2.3 Agency Kosten
- 2.5 Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme
- 3 Kundenbeziehungen und die Principal-Agent-Theorie
- 3.1 Beschreibung von Kundenbeziehungen
- 3.1.1 Prämissen
- 3.1.2 Merkmale
- 3.1.3 Informationsasymmetrien und Probleme
- 3.1.4 Lösungsansätze
- 3.2 Erklärungsbeitrag der Principal-Agent-Theorie für Kundenbeziehungen
- 3.3 Steuerung von Kundenbeziehungen
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Aussagewert der Principal-Agent-Theorie zur Beschreibung, Erklärung und Steuerung von Kundenbeziehungen. Sie analysiert, inwiefern die Theorie das Verständnis und die Handhabung von Kundenbeziehungen im Marketing verbessern kann.
- Die Anwendung der Principal-Agent-Theorie auf Kundenbeziehungen
- Analyse von Informationsasymmetrien in Kundenbeziehungen
- Die Rolle von Transaktionskosten im Kontext von Kundenbeziehungen
- Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme in Kundenbeziehungen
- Der Beitrag der Principal-Agent-Theorie zur Steuerung von Kundenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Wandel vom transaktionsorientierten zum beziehungsorientierten Marketing. Sie hebt die Grenzen des neoklassischen Ansatzes in der Marketingtheorie hervor und betont die Bedeutung der Neuen Institutionenökonomik für eine realitätsnähere Beschreibung von Transaktionen. Die Arbeit kündigt die Anwendung der Principal-Agent-Theorie auf Kundenbeziehungen an.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel erläutert die Principal-Agent-Theorie, ihre theoretische Einordnung und ihren Gegenstand. Es behandelt Informationsasymmetrien, Agency-Kosten und mögliche Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme. Es legt das theoretische Fundament für die Anwendung der Theorie auf Kundenbeziehungen in den folgenden Kapiteln.
3 Kundenbeziehungen und die Principal-Agent-Theorie: Dieses Kapitel beschreibt Kundenbeziehungen unter Berücksichtigung von Prämissen, Merkmalen, Informationsasymmetrien und Lösungsansätzen. Es analysiert den Erklärungsbeitrag der Principal-Agent-Theorie für Kundenbeziehungen und diskutiert Möglichkeiten zur Steuerung von Kundenbeziehungen mithilfe dieser Theorie. Der Fokus liegt auf der Anwendung der im Kapitel 2 vorgestellten Theorie auf die Praxis von Kundenbeziehungen.
Schlüsselwörter
Principal-Agent-Theorie, Kundenbeziehungen, Informationsasymmetrien, Transaktionskosten, Beziehungsmarketing, Steuerung von Kundenbeziehungen, Neue Institutionenökonomik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Anwendung der Principal-Agent-Theorie auf Kundenbeziehungen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Aussagewert der Principal-Agent-Theorie zur Beschreibung, Erklärung und Steuerung von Kundenbeziehungen. Sie analysiert, inwiefern die Theorie das Verständnis und die Handhabung von Kundenbeziehungen im Marketing verbessern kann.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Anwendung der Principal-Agent-Theorie auf Kundenbeziehungen, die Analyse von Informationsasymmetrien in Kundenbeziehungen, die Rolle von Transaktionskosten, Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme in Kundenbeziehungen und den Beitrag der Principal-Agent-Theorie zur Steuerung von Kundenbeziehungen.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Seminararbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt den Wandel vom transaktionsorientierten zum beziehungsorientierten Marketing. Kapitel 2 (Grundlagen) erläutert die Principal-Agent-Theorie, Informationsasymmetrien, Agency-Kosten und Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme. Kapitel 3 (Kundenbeziehungen und die Principal-Agent-Theorie) beschreibt Kundenbeziehungen und analysiert den Erklärungsbeitrag der Principal-Agent-Theorie. Kapitel 4 (Zusammenfassung) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Seminararbeit verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Principal-Agent-Theorie, Kundenbeziehungen, Informationsasymmetrien, Transaktionskosten, Beziehungsmarketing, Steuerung von Kundenbeziehungen und Neue Institutionenökonomik.
Was wird in der Einleitung der Seminararbeit behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, beschreibt den Wandel vom transaktionsorientierten zum beziehungsorientierten Marketing, hebt die Grenzen des neoklassischen Ansatzes hervor und betont die Bedeutung der Neuen Institutionenökonomik. Sie kündigt die Anwendung der Principal-Agent-Theorie auf Kundenbeziehungen an.
Was wird im Kapitel Grundlagen (Kapitel 2) erläutert?
Kapitel 2 erläutert die Principal-Agent-Theorie, ihre theoretische Einordnung und ihren Gegenstand. Es behandelt Informationsasymmetrien, Agency-Kosten und mögliche Lösungsansätze für Principal-Agent-Probleme. Es legt das theoretische Fundament für die Anwendung der Theorie auf Kundenbeziehungen.
Was ist der Fokus von Kapitel 3 (Kundenbeziehungen und die Principal-Agent-Theorie)?
Kapitel 3 beschreibt Kundenbeziehungen unter Berücksichtigung von Prämissen, Merkmalen, Informationsasymmetrien und Lösungsansätzen. Es analysiert den Erklärungsbeitrag der Principal-Agent-Theorie für Kundenbeziehungen und diskutiert Möglichkeiten zur Steuerung von Kundenbeziehungen mithilfe dieser Theorie. Der Fokus liegt auf der Anwendung der Theorie auf die Praxis von Kundenbeziehungen.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kffr. Nadine Wolf (Autor:in), 2006, Aussagewert der Principal-Agent-Theorie für die Beschreibung, Erklärung und Steuerung von Kundenbeziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58430