Das Drama Minna von Barnhelm nicht im Zusammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg und dessen Auswirkungen zu betrachten erscheint unsinnig. Vielmehr ist es geradezu zwingend erforderlich sich ein Bild über die damaligen Verhältnisse in Preußen, die militärischen Strukturen und die gesellschaftlichen Begebenheiten, die durch den Krieg hervorgerufen wurden, zu machen.
Daher beschäftige ich mich im ersten Teil meiner Arbeit kurz mit den Kriegsjahren. Das zweite Kapitel beschreibt dann umfangreicher die Lage nach Kriegsende. In beiden Kapiteln nehme ich Bezug auf das Drama, sofern Anlass dazu gegeben ist. Im dritten Abschnitt befasse ich mich mit der Dramenfigur des Major Tellheim und versuche zu erläutern, ob diese Figur den Standard eines preußischen Offiziers, wenn auch eines abgedankten, und den wirklichen Umständen entsprach.
Zur Quellensituation lässt sich sagen, dass an Sekundärliteratur über das Drama an sich einiges gefunden werden kann. Zur Bearbeitung meines Themas war jedoch ein großer Teil davon kaum brauchbar. Größtenteils berufe ich mich daher auf die Abhandlung Joachim Dycks, der es, wie ich meine, sehr gut verstand, die Umstände der damaligen Zeit, sowohl die militärischen, als auch die sozialen, wiederzugeben und verständlich zu machen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Siebenjährige Krieg
- Preußen im Siebenjährigen Krieg
- Rolle der Offiziere
- Lazarettwesen
- Nachkriegssituation – allgemein und im Drama
- Freibataillone
- Desertion
- Kriegsgeschädigte und Invalidenversorgung
- Bettlerei
- Die Figur Major Telheim
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Drama „Minna von Barnhelm“ von Gotthold Ephraim Lessing im Kontext des Siebenjährigen Krieges und seiner Auswirkungen auf Preußen. Das Ziel ist es, die gesellschaftlichen und militärischen Verhältnisse der Zeit zu beleuchten, um die Dramenfigur des Major Tellheim und ihre Rolle im Kontext der damaligen Verhältnisse zu analysieren.
- Der Siebenjährige Krieg und seine Auswirkungen auf Preußen
- Die Lage der Offiziere in Preußen während und nach dem Krieg
- Das Schicksal der Kriegsgeschädigten und die Invalidenversorgung
- Die soziale und wirtschaftliche Situation in Preußen nach dem Krieg
- Die Dramenfigur des Major Tellheim als Repräsentant der preussischen Offiziersgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Siebenjährigen Krieges für die Analyse von „Minna von Barnhelm“ heraus und umreißt die Struktur der Arbeit. Das erste Kapitel beleuchtet den Verlauf des Krieges und die Rolle Preußens. Hier wird die Bedeutung von Disziplin und Gehorsam in der preussischen Armee sowie die Rolle der Offiziere im Krieg dargestellt. Das zweite Kapitel beschreibt die Nachkriegssituation in Preußen, die von Freibataillonen, Desertion, Kriegsgeschädigten und einem mangelnden Invalidenversorgungssystem geprägt war. Des Weiteren wird auf die Bettelarmut und die Not von Soldatenkrüppeln eingegangen.
Schlüsselwörter
Der Siebenjährige Krieg, Preußen, Militär, Offiziere, Kriegsfolgen, Desertion, Invalidenversorgung, Bettelarmut, Kriegsgeschädigte, „Minna von Barnhelm“, Major Tellheim.
- Arbeit zitieren
- Stefan Schusterbauer (Autor:in), 2002, Minna von Barnhelm als Nachkriegsdrama, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5845