Die Entwicklungen des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Chile und Mexiko. Wirtschaftswachstum und Institutionen


Hausarbeit, 2020

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 PolitikwissenschaftlicheRelevanz
1.2 Fragestellung

2 Literaturdiskussion

3 Die Institutionentheorie

4 Empirie
4.1 Analytisches Verfahren
4.2 Das koloniale Erbe Lateinamerikas
4.3 Die wirtschaftliche Entwicklung vor 2004: Wachstum unter extraktiven Institutionen
4.4 Die wirtschaftliche Entwicklung nach 2004: Wachstum unter inklusiven Institutionen
4.4.1 Mexiko
4.4.2 Chile
4.5 Interpretation und eigene Positionierung
4.6 Grenzen der Ergebnisse und Hypothesenentwicklung

5 Fazit

6 Ausblick

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Der Regierungschef Mexikos Andres Manuel Lopez Obrador (AMLO) betont immer wieder, dass „ die Politik uber der Wirtschaft stehen muss."(Blomeier, Beck, Tellez 2019). Was mit der Aussage genau gemeint ist, bleibt zwar unklar, gibt aber eine Idee dariiber, wie die mexikanische Politik gegeniiber der Wirtschaft eingestellt sein konnte. Politische Okonomie geht davon aus, dass Politik und Okono-mie sich gegenseitig bedingen (vgl. Lehner, Widmaier 2002: 45) und nicht getrennt voneinander betrachtet werden konnen. Obrador sieht die Ursache fur soziale Ungleichheit in der Privatwirt-schaft, weshalb er eine anti-neoliberalistische Haltung vertritt (vgl. Blomeier, Beck, Tellez 2019). Er mag so ziemlich das Gegenteil vom rechtskonservativen Miguel Juan Sebastian Pinera Echenique sein. Der chilenische Staatschef folgt konsequent der neoliberalen Kultur, durch die das Land seit der Diktatur Augusto Pinochets (1973-1990) gepragt ist (vgl. Caspari 2017). Die sogenannten Chi­cago Boys, die die Militardiktatur damals berieten, brachten einen marktradikalen Neoliberalismus nach Chile und verringerten mit weitreichenden Privatisierungen den Einfluss des Staates (vgl. ebd.). Neben sozialer Ungleichheit hatten die MaGnahmen vor allem ein erhohtes Wirtschaftswachstum zur Folge (vgl. ebd.). Pinera war, bevor er 2010 zum ersten Mai zum Prasidenten von Chile gewahlt wurde, vor allem erfolgreicher Unternehmer. Anfang der 1990er Jahre tritt er der rechtskonservati­ven Renovacion Nacional bei, die mit dem Diktator Pinochet sympathisiert. „Pinera selbst hat dessen Menschenrechtsverbrechen verurteilt, die Wirtschaftspolitik aber gelobt." (ebd.). Aus wirtschaftlicher Perspektive gilt Chile heute als das Musterland Lateinamerikas (vgl. Caspari 2017). Mexiko hingegen als Problemkind (vgl. Blomeier, Beck, Tellez 2019). Das sind Label, die nicht erst 2018 mit den Amtseintritten von Pinera und Obrador vergeben wurden, sondern sie sind das Ergebnis eines sich uber Jahrhunderte entwickelnden Prozesses. Dabei haben beide Staaten ahnli-che Kontextbedingungen und zeigten jahrelang eine ahnlich verlaufende wirtschaftliche Entwick-lungskurve. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts, als die Wachstumskurve Chiles die Mexikos schneidet und ubersteigt. Anliegen der vorliegenden Ausarbeitung ist es zu erklaren, welche Faktoren dazu fiihren, dass Wachstum in einem Land ansteigt und welche Faktoren dieses verhindern.

1.1 Politikwissenschaftliche Relevanz

„Demokratisches Regieren beruht (...) auf formalisierten Spielregeln, die bestimmte Handlungsopti-onen erlauben und andere ausschlieGen. Diese Spielregeln heiGen politische Institutionen." (Grotz 2013: 237). Die Vergleichende Regierungslehre ist derTeilbereich der Vergleichenden Politikwissen-schaft, der sich mit der Struktur und der Funktionsweise politischer Institutionen beschaftigt. Die politischen Institutionen definieren die Handlungsspielraume politischer Akteure und nehmen ent-sprechend Einfluss auf den politischen Prozess und somit indirekt auf den politischen Inhalt der Er-gebnisse (vgl. ebd.). Anders ausgedriickt: Polity beeinflusst Politics und damit auch Policy (vgl. ebd.). Nicht alle Demokratien sind in dem Aufbau ihrer Institutionen identisch. Der Vergleich im Bereich Polity iiber nationale Grenzen hinweg ermoglicht Kenntnisse dariiber, welche politischen Institutio­nen „besonders gut funktionieren und welche eher problematische Effekte zeitigen." (ebd. 238). Mithilfe dieser Kenntnisse konnen Institutionen weiterentwickelt und reformiert werden, um dadurch Defizite zu beheben und die Demokratie leistungs- und funktionsfahiger zu gestalten (vgl. ebd.). Constitutional engeneering" (so Sartori 1994, zit. nach Grotz 2013: 238) bezeichnet die prak-tische Anwendung des politikwissenschaftlichen Institutionenvergleichs: „Das empirisch-verglei-chende Wissen uber institutionelle Effekte bildet eine wichtige Grundlage, um etwa fur neue Demo­kratien eine leistungsfahige Verfassung zu entwerfen bzw. in etablierten Demokratien die beste-hende Institutionenarchitektur zu optimieren." (ebd.)

Die Verflechtung von Politik und Okonomie wird als Politische Okonomie bezeichnet (vgl. Lehner, Widmaier 2002:45). Da die gegenseitige Bedingung von Politik und Okonomie haufig zu einem Span-nungsverhaltnis fuhrt (vgl. ebd.), kommt der Beschaftigung des institutionellen Aufbaus in Verbin-dung mit „den Spielarten des Kapitalismus" (Schmidt 2013: 199) eine hohe Bedeutung zu. Der Ver­gleich dient der Theoriepriifung und der Entwicklung weiterer Hypothesen, die sich im Idealfall als tragfahig und generalisierbar herausstellen (vgl. ebd.: 195). So konnen unterschiedliche Entwicklun-gen analysiert, Starken und Schwachen ermittelt und Problemlosungen gefunden werden (vgl. ebd.: 200).

1.2 Fragestellung und Vorgehensweise

Die vorliegende Ausarbeitung widmet sich dem institutionellen Vergleich zweier Demokratien in La-teinamerika. Konkret soil der Frage nachgegangen werden: Warum boomt die Wirtschaft in Chile, wahrend in Mexiko vor nachlassenden Wachstum gewarnt wird?

Dazu werden im folgenden zweiten Kapitel die fur die Fragestellung relevanten Strange aus der Fachliteratur repliziert. AnschlieGend wird die Institutionentheorie von Daron Acemoglu und James A. Robinson vorgestellt, die das beschriebene Phanomen im empirischen Teil erklaren soil. Dieser besteht im ersten Schritt aus der Beschreibung der unterschiedlichen Entwicklung des BIP pro Kopf in Mexiko und Chile, die in einer anschlieGenden Analyse erklart werden soil. Um das heutige Wachs­tum in den beiden Landern unter Ruckgriff auf deren politischen und wirtschaftlichen Institutionen erklaren zu konnen, muss sich auch deren Entstehung gewidmet werden. Zur Erklarung dient ein kurzer Ruckblick in die koloniale Vorgeschichte der beiden Lander, die den Grundstein fur das Ent-stehen bestimmter Institutionen setzt, die heute uber Stagnation und Wachstum entscheiden. Da-rauf basierend kann auf die Gegenwart Bezug genommen und die Fragestellung beantwortet wer-den. Nach einer Einordnung der Ergebnisse in den allgemeinen Kontext der beiden Lander folgt ein zusammenfassendes Fazit, das unter anderem ein Ausblick fur die jeweilige zukiinftige Wirtschafs-entwicklung beinhaltet.

2 Literaturdiskussion

Viele Autoren haben sich mit dem Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und politischen Insti­tutionen auseinandergesetzt. Damn Acemoglu und James A. Robinson (2012) nehmen eine globale Perspektive ein und kommen zu dem Schluss, dass das Zusammenspiel von politischen und wirt-schaftlichen Institutionen entscheidend fur den Erfolg eines Staates ist (vgl. Acemoglu, Robinson 2012:70).

Detlef Nolte (2006) befasst sich in seinem Paper Demokratie und Marktwirtschaft in Lateinamerika insbesondere mit der Wahrnehmung der lateinamerikanischen Biirger*innen von den politischen Institutionen und wirtschaftlichen Reformen. Dazu wurden Meinungsumfragen, die von 1996 bis 2005 jahrlich in Lateinamerika durchgefiihrt wurden, mit dem Fokus auf die Verankerung der De­mokratie untersucht und interpretiert (vgl. Nolte 2006: 123). Er kommt zu dem Ergebnis, dass viele - aber nicht alle - lateinamerikanische Lander eine Krise der politischen Institutionen durchlaufen. In Mexiko sind 2004 nur 17% der Bevolkerung mit der Funktionsweise der Demokratie zufrieden, wahrend es in Chile 40% sind (vgl. ebd.: 127). Die misstrauische Bewertung politischer Institutionen in Mexiko mag mitunter mit der Wahrnehmung der Wahlen liegen. 2005 glauben 22% der Mexika-ner*innen, dass im Allgemeinen die Wahlen sauber sind, in Chile sind es hingegen 70% (vgl. ebd.: 130). Chile ist neben Uruguay das einzige lateinamerikanische Land, das einen Korruptionsindex von uberfunf Punkte erreicht (vgl. ebd.: 146). Das Land zeichne sich durch stabile politische Institutionen aus, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirke (vgl. ebd.: 156).

Zu einem ahnlichen Ergebnis kommen auch andere Autoren. Dierk Herzer (2004) bezieht sich in seiner Untersuchung starker auf die Exportwirtschaft von Entwicklungslander und testet die soge-nannte Diversification-led growth Hypothese, die den Zusammenhang zwischen Exportdiversifizie-rung und Wirtschaftswachstum untersucht und Herzer zufolge bestatigt werden kann. Demnach hat die Diversifizierung des chilenischen AuGenhandels einen starken Einfluss auf die Inlandsproduktion, was sich wiederum positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt (vgl. Herzer 2004:1). „Die Voraus- setzung fur das Entstehen und die Diffusion des exportinduzierten Wissens durfte ein effektives In-stitutionengefiige sein, in dem eine dialogorientierte Vernetzung von Unternehmen in Innovation, Produktion und Export moglich ist." (Herzer 2004: 19).

Auch viele Medienberichte spiegeln die Ergebnisse von Herzer und Nolte wieder. Alexander Busch schreibt fur die Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt uber Chile und setzt den Fokus dabei vorallem auf den Kapitalmarkt. 2009 wahrend Lateinamerika mit den Folgen derglobalen Finanz-und Wirtschaftskrise zu kampfen hat, schreibt er: „Die Borse in Santiago hat mit knapp zehn Prozent Verlust in den vergangenen zwolf Monaten am besten unter alien internationalen Aktienmarkten abgeschnitten." (Busch 2009). Als wesentlichen Grund fur das Wachstum zu Krisenzeiten wird vor allem die antizyklische Fiskalpolitik der chilenischen Regierung genannt, die die Jahre zuvor vorrau-schauende Sparpolitik betreiben konnte (vgl. ebd.).

In Bezug auf das Wirtschaftswachstum Mexikos werden vor allem zwei Faktoren genannt, die dieses beeintrachtigen: Eine starke Abhangigkeit von den USA, sowie nicht nachlassende Drogenkriminali-tat. Der Landerbericht der Konrad-Adenauer-Stiftung nennt zudem ausbleibende Strukturreformen von der Politik, die notwendig waren, urn „die internationalen Kontextbedingungen" auszugleichen (Blomeier, Beck, Tellez 2019).

Wahrend Mexiko und Chile ahnliche Kontextbedingungen verbindet, unterscheidet sie neben den Wachstumsraten der Wirtschaft auch der Staatsaufbau: Mexiko ist foderal, Chile ist unitaristisch strukturiert (vgl. bpb 2010a, bpb 2010b). Der mogliche Zusammenhang zwischen Staatsaufbau und Wirtschaftswachstum wird von Lars P. Feld, Horst Zimmermann und Thomas Doring (2003) unter-sucht. Genauer wird sich der Frage gewidmet, inwieweit die „Zuordnung von Entscheidungskompe-tenzen und die institutionelle Ausgestaltung des fiskalischen Foderalismus" (Doring, Feld, Zimmer­mann 2003: 361) fur die okonomische Entwicklung eines Landes bedeutsam sind. Sie konnen keinen tragbaren Zusammenhang zwischen Dezentralisierung und Wirtschaftswachstum belegen (vgl. ebd.: 373), weshalb auf diese Variable in der folgenden Analyse nicht weiter eingegangen wird. Alles in Einem kann davon ausgegangen werden, dass die Performanz der politischen Institutionen signifikante Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Institutionen hat und somit das Wirtschafts­wachstum beeinflusst. Interessant ist es an dieser Stelle weiter danach zu fragen, inwieweit sich wachstumsfordernde und wachstumshemmende Institutionen genauer unterscheiden. In der fol­genden Analyse wird argumentiert, dass die Institutionen in Chile das Wachstum in dem Land positiv beeinflussen, wahrend jene in Mexiko weniger Impulse in der Okonomie setzen.

3 Die Institutionentheorie

Die Institutionentheorie geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Institutionen eines Staates iiber seinen Erfolg entscheiden. Daron Acemoglu und James A. Robinson unterscheiden zwischen den sogenannten inklusiven und den extraktiven Wirtschaftsinstitutionen. Wahrend inklusive Wirt-schaftsinstitutionen fur die groGe Mehrheit der Bevolkerung Anreize schaffen, sich produktiv am Wirtschaftsleben zu beteiligen (vgl. Acemoglu, Robinson 2012: 14), werden extraktive Institutionen vor allem gebildet, weil bestimmte Personen oder Gruppen von ihnen mehr profitieren als von in­klusiven (vgl. Acemoglu, Robinson 2012: 111). Inklusive Wirtschaftsinstitutionen sichern das private Eigentum, bieten ein neutrales Rechtssystem und offentliche Dienstleitungen. „Sie miissen ferner die Griindung neuer Unternehmen erlauben und ihren Biirgern gestatten, selbst uber die eigene berufliche Laufbahn zu bestimmen." (Acemoglu, Robinson 2012: 105). Inklusive Wirtschaftsinstitu­tionen gehen mit inklusiven Markten einher, die faire Wettbewerbsbedingungen schaffen und so der Bevolkerung ermoglichen, ihre Begabungen optimal einzusetzen (vgl. ebd.: 108). Zwischen poli-tischen und wirtschaftlichen Institutionen herrscht eine starke Synergie (vgl. ebd. 113). „Die Politik ist der Prozess, in dem eine Gesellschaft Regeln fur ihre Lenkung bestimmt." (ebd.: 111). Wie zuvor erwahnt, sind diese Spielregeln die politischen Institutionen, mit denen sich die Verglei-chende Politikwissenschaft beschaftigt (vgl. Grotz 2013: 237). Weist ein Land extraktive politische Institutionen auf, werden die Machtinhaber die Wirtschaftsinstitutionen so gestalten, dass sie am meisten davon profitieren, die Bevolkerung unterdriickt und ihre Macht nicht gefahrdet wird (vgl. ebd. 113f.). Sind die politischen Institutionen hingegen ausreichend zentralisiert-das bedeutet, es existiert ein zentrales Machtmonopol - und zudem pluralistisch - die Macht wird auf breiter Ebene kontrolliert -, konnen sie als inklusiv bezeichnet werden (vgl. ebd.). Inklusive Wirtschaftsinstitutio­nen gehen mit inklusiven politischen Institutionen einher, extraktive Wirtschaftsinstitutionen ent-stehen auf Basis extraktiver politischer Institutionen (vgl. Acemoglu, Robinson 2012: 113ff.). Wird mit Acemoglu und Robinson argumentiert, dann miissten die durch die jeweilige Regierung gestalteten Wirtschaftsinstitutionen fur die unterschiedliche politisch-okonomische Entwicklung Chiles und Mexikos verantwortlich sein.

Darauf basierend lassen sich folgende Hypothesen ableiten, die im weiteren Verlauf iiberpriift wer­den sollen:

1. Chile hat in der Vergangenheit vor allem inklusive Wirtschaftsinstitutionen hervorgebracht und ist deswegen erfolgreich.
2. Die Institutionen, die Mexiko in der Vergangenheit hervorgebracht hat, sind eher extraktiv.

4 Empirie

Grundlage des Vergleichs der wirtschaftlichen Entwicklung von Mexiko und Chile ist die Differenz-methode mit dem Ziel einer umfassenden Erklarung fur diese. Die Differenzmethode folgt dem most similar cases design (MSCD) (vgl. Lauth, Winkler 2006: 53). Diese setzt voraus, dass die ausgewahlten Falle eine ahnliche - aber nicht identische - Auspragung in der unabhangigen Variablen, aber eine unterschiedliche in der abhangigen ausweisen. Weiter miissen sich die auserwahlten Falle in einem allgemein ahnlichen Kontext befinden, damit der Einfluss intervenierender Drittvariablen, die fur die Erklarung des Phanomens verantwortlich sein konnten, minimiert werden kann (vgl. ebd.). So kann herausgefunden werden, welche Determinanten ein unterschiedliches Resultat beeinflussen (vgl. ebd.).

4.1 Analytisches Verfahren

Die adaquate Anzahl der Falle richtet sich bei der Differenzmethode nach der Anzahl der unabhan­gigen Variablen (vgl. Lauth, Winkler 2006: 55). In dem Fall, dass eine unabhangige Variable auser-wahlt wird, ergibt es zwei fur die Fallauswahl (Formel: 2"; vgl. ebd.). Die Bedingung, dass beide Falle in einem ahnlichen Kontext stehen, ist bei Mexiko und Chile erfullt. Beide befinden sich in Latein-amerika und somit in geographischer Nahe. Nachdem Christoph Kolumbus 1492 Hispaniola er-reichte, begann die Kolonialisierung Lateinamerikas 1519 mit der Eroberung Mexikos durch den Spanier Hernan Cortes (vgl. Acemoglu, Robinson 2012: 32). 1542 erreichten die Spanier auch Chile und unterwarfen auch dort die ansassigen Volker (vgl. Haas 2010). In beiden Landern ist bis heute Spanisch die Landessprache (vgl. bpb 2010a, 2010b). Die weitverbreitete Mehrheit der Glaubigen ist in beiden Landern katholisch (vgl. ebd.). Beide Regierungssysteme lassen als Prasidentielle De-mokratie bezeichnen und sind mit Abgeordnetenhaus und Senat bikameral strukturiert. Wahrend Chile eine zentralistische Republik ist, ist Mexiko foderal strukturiert (vgl. ebd.), was bei der Analyse aber wie erwahnt nicht ins Gewicht fallen soil. Beide gelten als offene Volkswirtschaften und sind entsprechend stark von der Weltkonjunktur abhangig (vgl. Ehringfeld 2009; Busch 2009). Sowohl Chile und als auch Mexiko besitzen Rohstoffvorkommen: Chile besitzt mit rund 40% die weltweit groGten Kupfervorkommen (vgl. Strainer 2018). Mexiko exportiert neben elektrischen Maschinen und Fahrzeugen vor allem mineralische Brennstoffe (vgl. Handelsblatt 2012). AuGerdem haben beide einen eher schwachen eigenen Binnenkonsum, den es aus wirtschaftlicher Sicht zu kompen-sieren gilt (vgl. Ehringfeld 2009; Busch 2009).

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Die Entwicklungen des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Chile und Mexiko. Wirtschaftswachstum und Institutionen
Hochschule
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Note
1,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
21
Katalognummer
V585090
ISBN (eBook)
9783346174802
ISBN (Buch)
9783346174819
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Institutionen, Institutionentheorie, Chile, Mexiko, BIP, politische Ökonomie, Sebastian Pinera, Andreas Manuel Lopez Obrador, Obrador, Why Nations Fail, James A. Robinson, Daron Acemoglu, Robinson, Acemoglu, Wirtschaftswachstum, Demokratie, Sich entwickelnde Länder, Entwicklung, Wirtschaft, Lateinamerika, Marktwirtschaft, Neoliberalismus, inklusiv, extraktiv, mscd, most similar cases design
Arbeit zitieren
Rebecca Sievers (Autor:in), 2020, Die Entwicklungen des BIP (Bruttoinlandsprodukt) in Chile und Mexiko. Wirtschaftswachstum und Institutionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/585090

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