Glaukons Sohn Charmides gibt in diesem Dialog Anlass zur Diskussion über die Besonnenheit (griechisch: SOPHROSYNE). Die Frage nach der Besonnenheit erwäschst aus der Rahmenhandlung. Alle Versuche, eine adäquate Definition zu finden, scheitern. Was jedoch Inhalt und Begründung der Thesen angeht, so stehen im ,,Charmides" verschiedene Konzepte zur Disposition, die geprüft und letzten Endes als unhaltbar hingestellt werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung „Charmides“
- Inhalt
- Zusammenfassung „Laches“
- Inhalt
- Zusammenfassung „Gorgias“
- Inhalt
- Gespräch mit Gorgias
- Gespräch mit Polos
- Gespräch mit Kallikles
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegenden Dialoge von Platon behandeln philosophische Kernfragen der antiken griechischen Philosophie. Im Vordergrund steht die Suche nach Definitionen und einer klaren Abgrenzung von Begriffen. In den Dialogen „Charmides“, „Laches“ und „Gorgias“ wird jeweils nach einem bestimmten tugendhaften Charakterzug gefragt: nach der Besonnenheit im „Charmides“, nach der Tapferkeit im „Laches“ und nach der Rhetorik und dem Recht im „Gorgias“.
- Definition von Begriffen
- Kritik an sokratischen Dialogen
- Moralische und ethische Fragen
- Die Bedeutung der Vernunft
- Das Verhältnis von Wissen und Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Zusammenfassung „Charmides“
Der Dialog „Charmides“ beschäftigt sich mit dem Begriff der Besonnenheit. Sokrates, der nach einer längeren Abwesenheit auf den jungen Charmides trifft, der als besonders besonnen gilt, möchte die Bedeutung von Besonnenheit ergründen. In einer Reihe von Gesprächen mit Charmides und seinem Freund Kritias, versucht Sokrates, die Definition von Besonnenheit zu erforschen. Die Versuche, Besonnenheit als Bedächtigkeit, Schnelligkeit oder Scham zu definieren, werden von Sokrates hinterfragt und verworfen. Auch die Definition von Besonnenheit als das Tun des Eigenen, wird von Sokrates in Frage gestellt, da es nicht klar ist, was damit gemeint ist. Erst die Definition von Besonnenheit als Sich-Selbst-Kennen, scheint für Sokrates zufriedenstellend zu sein. Kritias entwickelt die These weiter und argumentiert, dass Besonnenheit eine Erkenntnis von sich selbst ist. Sokrates jedoch zweifelt an der Existenz einer solchen Erkenntnis und kommt zu dem Schluss, dass Besonnenheit nicht auf diese Weise definiert werden kann. Am Ende des Dialogs bleibt die Frage nach der Definition von Besonnenheit offen. Sokrates gibt zu, dass er die Besonnenheit noch nicht vollständig erfassen kann, aber trotzdem glaubt er, dass sie ein großes Gut ist.
Zusammenfassung „Laches“
Der Dialog „Laches“ behandelt das Thema der Tapferkeit. Zwei Väter, Lysimachos und Melesias, suchen nach der besten Art, ihre Söhne in der Fechtkunst zu unterrichten. Sie fragen die beiden Generäle Laches und Nikias nach ihrer Meinung. Während Nikias für die Fechtkunst plädiert, da sie dem Körper Stärke verleiht und die Kunst der Schlachtordnung lehrt, ist Laches dagegen. Er hält die Fechtkunst für nutzlos und gefährlich. Sokrates, der zum Gespräch dazugeholt wird, versucht herauszufinden, welcher Zweck mit der Ausbildung der Söhne verfolgt wird. Er führt die Diskussion auf die Frage nach der Tapferkeit zurück und stellt fest, dass die Definitionen von Tapferkeit, die von Laches und Nikias vorgestellt werden, nicht befriedigend sind. Der Dialog endet ohne eine eindeutige Definition von Tapferkeit, doch Sokrates betont, dass die Suche nach dem Wesen der Tapferkeit wichtig ist.
Schlüsselwörter
Die behandelten Schlüsselwörter in den Dialogen „Charmides“, „Laches“ und „Gorgias“ sind: Besonnenheit, Tapferkeit, Rhetorik, Recht, Definition, Tugend, Sokratische Dialoge, Erkenntnis, Wissen, Handeln, Moral, Ethik, Wahrheit, Gut und Böse.
- Arbeit zitieren
- M.A. Annett Rischbieter (Autor:in), 2001, Platons Charmides - Laches - Gorgias, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5852