Der kongolesische Bürgerkrieg endete offiziell im Juni 2003. Doch die nordöstlich gelegene Region Ituri blieb weiterhin Knotenpunkt des regionalen Konflikts zwischen Uganda, Ruanda, der Übergangsregierung der Demokratischen Republik Kongo (DRK)und kongolesischen Rebellengruppen. Laut Human Rights Watch sind seit Kriegsanfang 1998 ca. 3,5 Millionen Menschen getötet worden, davon allein 60 000 in Ituri. Hinzu kommen geschätzte 500 000 Vertriebene, wobei die tatsächliche Anzahl wohl deutlich darüber liegen dürfte. Wann es zu einem Ende der Dauerkrise kommen wird, ist nicht abzusehen, kleine Schritte in Richtung Frieden konnten aber bereits unternommen werden. Viel wird auch vom Verhalten Ugandas abhängen, da es mit dem endgültigen Rückzug aus der DRK eine wichtige Finanzquelle verlieren würde. Die durch Kriege gebeutelte DRK und deren Bürger hätten dadurch jedoch endlich die Möglichkeit zur Selbstverwaltung ihrer Ressourcen und könnten damit einen Grundstein in Richtung wirtschaftlichem Aufschwung legen. Die vorliegende Arbeit wird sich mit den Hintergründen des Konflikts, den beteiligten Akteuren, den Vorgängen seit den Massakern von Bunia im Jahr 2003 und dem angestrebten Friedensprozess beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund
- Akteure
- Akteursebenen
- Ethnien
- Direkt am Krieg beteiligte Staaten
- Demokratische Republik Kongo
- Uganda
- Ruanda
- Rebellengruppen
- Andere Akteure
- Ituri – Tummelplatz für Goldgräber
- Die Übergangsphase
- Aussichten
- Karten
- Region der Großen Seen
- Provinz Ituri
- Ethnische Verteilung im Nordwesten der DRK
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beleuchtet den Konflikt in der Ituri-Region im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo (DRK). Sie analysiert die Hintergründe des Konflikts, die beteiligten Akteure, die Vorgänge seit den Massakern von Bunia im Jahr 2003 und den angestrebten Friedensprozess.
- Die Rolle der beteiligten Akteure, insbesondere Uganda, Ruanda und kongolesischer Rebellengruppen im Konflikt
- Der Einfluss des ethnischen Konflikts zwischen den Hema und Lendu auf die Eskalation der Krise
- Die Bedeutung der Rohstoffvorkommen in der Region, insbesondere Gold, als treibende Kraft des Konflikts
- Der komplizierte Friedensprozess und die Herausforderungen zur Beendigung des Konflikts
- Die Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung in der Ituri-Region
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Konflikt in der Ituri-Region in den Kontext des kongolesischen Bürgerkriegs und skizziert die Tragweite der humanitären Katastrophe. Im zweiten Kapitel werden die historischen und politischen Hintergründe des Konflikts beleuchtet, wobei die Rolle der beteiligten Staaten und die Entstehung von Rebellengruppen im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel widmet sich den verschiedenen Akteuren, die am Konflikt beteiligt sind, darunter lokale Ethnien, Rebellengruppen, international agierende Staaten und andere relevante Gruppierungen. Im vierten Kapitel wird der Einfluss des Goldabbaus auf die Eskalation des Konflikts analysiert. Das fünfte Kapitel behandelt die Übergangsphase nach dem Abzug der ugandischen Truppen im Jahr 2003 und die sich daraus ergebenden Herausforderungen. Die Aussichten für den Frieden in der Ituri-Region werden im sechsten Kapitel beleuchtet.
Schlüsselwörter
Ituri-Konflikt, Demokratische Republik Kongo (DRK), Bürgerkrieg, ethnischer Konflikt, Hema, Lendu, Uganda, Ruanda, Rebellengruppen, Goldabbau, Friedensprozess, humanitäre Krise.
- Arbeit zitieren
- Astrid Gruner (Autor:in), 2005, Der aktuelle Konflikt in der Ituri-Region, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58663