Die fundamentaltheologischen Ansätze von Schleiermacher und Bultmann bieten ein gutes Fundament für den Dialog der Wissenschaften und Weltanschauungen, den Dialog zwischen Christen und Nicht-Christen, den Dialog mit sich selbst. Sie sind dialogfähig. Sie lassen sich auf die Philosophie, auf die Welt, auf den Menschen ein. Sie geben Raum für ein weiteres Gespräch.
Beide Theologen haben sich mit dem Problem des Verstehens und des Verständlichmachens beschäftigt. Dieses Problem wird praktisch aufgenommen und gleichzeitig der Kritik Wittgensteins an der babylonischen Sprachverwirrung in der Theologie entgegengekommen: Wenig Fachausdrücke und kurze Sätze. Dafür Übersichtlichkeit, Grafiken und Tabellen.
Was ist „Fundamentaltheologie“?
Die geschichtlichen Entwicklung zeigt, daß Fundamentaltheologie zwei Bedeutungen hat. Zum einen: „grundlegende Lehre von Gott“, d.h. die Kernaussagen des Glaubens. Zum anderen: „Grundlage der Lehre von Gott“, d.h. das Verhältnis von Glaube und Vernunft.
Warum „Ansätze“?
Schleiermacher und Bultmann haben keine Bücher mit dem Titel „Fundamentaltheologie“ geschrieben. Das Werk beider Theologen wird mit Hilfe eines eigens entwickelten Fragekataloges auf fundamentaltheologische Elemente untersucht.
Was sagt Schleiermacher?
Religiöses Bewußtsein ist für Schleiermacher ein Grundelement der menschlichen Vernunft - quasi eine weitere, dem Menschen vorgegebene Denk-Kategorie des Gehirns. Schleiermacher geht es darum, dieses religiöse Bewußtsein zu entwickeln. Er ist ein Vertreter der Allversöhnungslehre.
Was sagt Bultmann?
Bultmann setzt bei der Frage nach dem Sinn des Lebens an. Es geht Bultmann um den Menschen an sich. Nicht um einen (über-)weltlichen Kampf von Gut und Böse. Nicht um Erwählung und Nicht-Erwählung. Nicht als Mittel zu einem höheren Zweck. Es geht Bultmann darum, wie das Leben erfüllt gestaltet wird. Dafür ist auch eine historisch-kritische Betrachtung der Bibel erlaubt – bis hin zur Entmythologisierung.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Vorwort: Ansatzpunkt Mensch
- 2. Aufbau: Fundamentaltheologie, Ansatz von, Schleiermacher, Bultmann
- II. Hauptteil
- 1. Fundamentaltheologie
- 1.1 wortwörtlich: Grundlagen der Lehre von Gott & grundlegende Lehre von Gott
- 1.2 historisch: Neu und doch alt - mehr katholisch als evangelisch
- 1.3 inhaltlich:
- Verhältnis Glaube und Vernunft
- 1.4 systematisch: Dogmatik vor der Dogmatik
- 1.5 Ergebnis:
- Apologetik
- 2. Ansatz von
- 2.1 Ansatz:
- Unvollständigkeit
- 2.2 Person:
- Theologie und Biographie
- 3. Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher
- 3.1 Grundlagen der Lehre
- 3.1.1 Erkenntnistheorie: Religiöses Bewußtsein als Grundelement der Vernunft
- 3.1.2 Quellen:
- Christlich-religiöses Selbstbewußtsein in Joh 1,14
- Entwickl. rel. Bewußtsein, Theol. = Ausbild. Kirchenleit. ...
- 3.1.3 Auslegung:
- Personalinspiration durch das Gottesbewußtsein Jesu
- 3.1.4 Wissenschaft:
- zeitgemäße Formulierung des Gottesbewußtseins Jesu
- Theologie Darstellung des christl.-relig. Bewußtseins
- 3.2 Grundlegende Lehre
- 3.2.1 Botschaft:
- 3.2.2 Ziel:
- 4. Rudolf Bultmann
- 4.1 Grundlagen der Lehre
- 4.1.1 Erkenntnistheorie: Menschen - Sinnfrage - (Ant-)Wort Gottes
- 4.1.2 Quellen:
- 4.1.3 Auslegung:
- Kerygma statt Bibel – die Predigt als das gegenw. Wort G.
- ,,Entmythologisierung“ des antiken Weltbildes
- 4.1.4 Wissenschaft:
- Theologie als paradoxe Wissenschaft - Ja und Nein!
- 4.2 Grundlegende Lehre
- 4.2.1 Botschaft:
- 4.2.2 Ziel:
- Kreuz und Auferstehung - für eine eschatolog. Existenz
- Entscheidung zu sich selbst!
- III. Schluẞ
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, den fundamentaltheologischen Ansatz von Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher und Rudolf Bultmann zu untersuchen. Sie will dabei insbesondere die Frage nach der Bedeutung des Menschen in ihren Ansätzen beleuchten und die Entwicklung des Begriffs „Fundamentaltheologie“ im Kontext der beiden Theologen untersuchen. Die Arbeit will einen Beitrag zur Klärung des Begriffs "Fundamentaltheologie" leisten und dessen Bedeutung für die heutige Theologie verdeutlichen.
- Der Mensch als Ausgangspunkt für den fundamentaltheologischen Ansatz
- Die Entwicklung des Begriffs „Fundamentaltheologie“
- Das Verhältnis von Glaube und Vernunft in der Theologie
- Der Einfluss der Biographie auf die Theologie
- Die Bedeutung der Sprache und des Verstehens in der Theologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt zunächst den Menschen als zentralen Ausgangspunkt für die Analyse der beiden Theologen vor. Sie beleuchtet den Aufbau der Arbeit und definiert den Begriff „Fundamentaltheologie“ im Kontext des Textes. Der Hauptteil befasst sich mit den fundamentaltheologischen Ansätzen von Schleiermacher und Bultmann. Dabei wird zunächst der Begriff „Fundamentaltheologie“ selbst analysiert, bevor die einzelnen Aspekte der beiden Theologen beleuchtet werden. Es wird auf die Grundlagen ihrer Lehre, ihre Erkenntnistheorie, die Rolle der Quellen, die Auslegung der Schrift und die wissenschaftliche Bedeutung der Theologie eingegangen. Die Arbeit endet mit einem Schluss, der die Ergebnisse der Analyse zusammenfasst und die Bedeutung der beiden Theologen für die heutige Theologie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit thematisiert die Begriffe Fundamentaltheologie, Ansatz, Schleiermacher, Bultmann, Theologie und Biographie, Glaube und Vernunft, Erkenntnis, Quellen, Auslegung, Wissenschaft, Botschaft, Ziel, Kerygma, Entmythologisierung, Entscheidung, Existenz, Sprache, Verstehen.
- Citation du texte
- Diplom-Verwaltungswirt (FH) Peter Schmidt (Auteur), 2006, Der fundamentaltheologische Ansatz von F.D.E. Schleiermacher und R. Bultmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58692