Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, herauszufinden, ob die derzeit verfügbaren Methoden und Programme zur Prüfung des Wahrheitsgehalts von Nachrichtenmaterial aus sozialen Netzwerken für die Arbeit in Nachrichtenredaktionen, vor allem in “Breaking-News-Situationen“, ausreichen. Deshalb gilt es, die Funktionen der Programme kritisch zu durchleuchten, um zum einen die derzeitigen Möglichkeiten zur Verifizierung zu überprüfen und zum anderen, um mögliche Fehlerquellen bei den Tools und Arbeitsmethoden aufzudecken.
Die These für die Arbeit lautet: Die aktuellen technischen Methoden und Programme reichen für die Verifizierung des Nachrichtenmaterials aus Sozialen Netzwerken aus. Diese Fragestellungen werden mit der Methode von Experteninterviews und der auf einer qualitativen Inhaltsanalyse gestützten Auswertung beantwortet. Dafür wurden zunächst drei leitfadengestützte Experteninterviews durchgeführt. Die Interviewpartner waren: Konrad Weber, der zurzeit als Multimedia-Journalist beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) arbeitet und dort das News Lab leitet; Ulrich Lang vom Südwestrundfunk (SWR) und Trainer für den Umgang mit Nachrichtenmaterial aus Sozialen Netzwerken; und schließlich Michael Wegener, Leiter der ARD-Einrichtung Content Center. Aus diesen Ergebnissen ließ sich ein Fazit für die Überprüfung von Nachrichtenmaterial aus Sozialen Netzwerken ziehen.
Die Dichte an sogenannten “Breaking-News-Ereignissen“ hat sich in den letzten Jahren explosionsartig vermehrt. Nachrichtensender, Zeitungen und auch Online-Publikationen wollen von Beginn an über ein Ereignis vollumfassend berichten können. Dabei stoßen sie auf ein Problem: Inhalte aus klassischen Quellen, wie Nachrichtenagenturen, schaffen es nicht, schnell genug an Informationen, aber auch an Bild- und Filmmaterial heranzukommen. Dennoch sind Bilder zu sehen. Diese stammen oft von Nutzern aus Sozialen Netzwerken, also keinen Journalisten im klassischen Sinn, die aber meist schneller am Ort des Geschehens sind, als es ein klassisches Team der aktuellen elektronischen Berichterstattung (EB-Team) überhaupt schaffen würde. Doch wie kann man als Nutzer sichergehen, dass die Aufnahmen der Realität entsprechen? Bildmanipulationsprogramme wie Photoshop sind den Mediennutzern kein Fremdwort mehr. Und vor allem: Wie lässt sich eine solche Bearbeitung oder gar eine Fälschung nachweisen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Erläuterung des Themas
- 1.2 Darstellung der These und Zieldefinition
- 1.3 Industrierelevanz
- 2. Grundlagen
- 2.1 Soziale Netzwerke
- 2.1.1 Twitter
- 2.1.2 YouTube
- 2.2 Methoden der Verifizierung
- 2.2.1 Verifizierung von Fotos
- 2.2.2 Verifizierung von Videos
- 2.2.3 Verifizierung von Websites
- 2.2.4 Verifizierung von Social-Media-Profilen
- 2.2.5 Verifizierungsagenturen
- 2.3 Probleme und Risiken bei der Verifizierung
- 2.1 Soziale Netzwerke
- 3. Methodik
- 3.1 Auswahl der angewandten Methodik
- 3.2 Aspekte und Ansätze der qualitativen Forschung
- 3.3 Leitfadeninterviews als Experteninterviews
- 3.3.1 Auswahl der Interviewpartner
- 3.3.2 Erstellung des Interviewleitfadens
- 3.3.3 Experteninterviews führen
- 3.3.4 Transkription von Gesprächen
- 3.3.5 Auswertung durch qualitative Inhaltsanalyse
- 4. Durchführung der Experteninterviews
- 4.1 Vorüberlegungen
- 4.2 Literaturrecherche
- 4.3 Aufbau des Fragebogens
- 4.4 Vorstellung der Experten
- 4.5 Beschreibung der Experteninterviews
- 4.6 Transkription
- 4.7 Auswertung
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Erfahrungen mit dem Thema Nachrichtenverifizierung
- 5.2 Verifikation von Fotos
- 5.3 Beispiele für die Verifikation von Fotos
- 5.4 Verifikation von Videos
- 5.5 Verifikation von Social-Media-Profilen
- 5.6 Umgang mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken
- 5.7 Verifikation von Websites
- 5.8 Regelungen innerhalb der Rundfunkanstalten zur Verifikation
- 5.9 Kosten von Verifizierung
- 5.10 Zeitdruck bei der Verifikation
- 5.11 Schutz von Informanten
- 5.12 Ernsthaftigkeit von Verifikation
- 5.13 Umgang mit Fehlern
- 5.14 Ergänzungen der Experten
- 6. Zusammenfassung
- 6.1 Zusammenfassung in Bezug auf These und Ziel der Arbeit
- 6.2 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis von Philipp Huber befasst sich mit der Verifizierung von Nachrichtenmaterial aus sozialen Netzwerken im digitalen Zeitalter. Der Fokus liegt auf der Analyse von Methoden zur Überprüfung der Echtheit von Inhalten aus Twitter und YouTube, die in der schnelllebigen Welt des Qualitätsjournalismus eine immer wichtigere Rolle spielen.
- Verifizierung von Nachrichtenmaterial aus Sozialen Netzwerken
- Methoden zur Überprüfung der Echtheit von Inhalten
- Bedeutung für Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter
- Anwendungen und Grenzen von Verifizierungstools
- Herausforderungen und Best Practices in der Medienbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter, wobei der rasante Anstieg von Nachrichtenmaterial aus sozialen Netzwerken, insbesondere von Twitter und YouTube, hervorgehoben wird. Der Autor erläutert die Herausforderungen, die sich aus der Flut an Informationen ergeben, und die Notwendigkeit, die Echtheit von Inhalten zu überprüfen.
Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der Verifizierung von Nachrichtenmaterial aus sozialen Netzwerken. Hier werden verschiedene Methoden und Tools zur Überprüfung der Echtheit von Fotos, Videos, Websites und Social-Media-Profilen sowie die Herausforderungen und Risiken, die mit der Verifizierung verbunden sind, behandelt.
Kapitel 3 widmet sich der Methodik der Arbeit, wobei die Auswahl der angewandten Methodik, die Aspekte der qualitativen Forschung und die Durchführung von Leitfadeninterviews als Experteninterviews im Mittelpunkt stehen.
Kapitel 4 dokumentiert die Durchführung der Experteninterviews, die Vorüberlegungen und die Erstellung des Fragebogens, sowie die Vorstellung der Interviewpartner und die Beschreibung der Interviewsituation.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews, die Erfahrungen der Interviewpartner mit dem Thema Nachrichtenverifizierung, verschiedene Verifikationsmethoden sowie den Umgang mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken.
Kapitel 6 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und liefert einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Verifizierung von Nachrichtenmaterial aus sozialen Netzwerken.
Schlüsselwörter
Qualitätsjournalismus, digitales Zeitalter, soziale Netzwerke, Twitter, YouTube, Verifizierung, Nachrichtenmaterial, Echtheitsprüfung, Medienbranche, Herausforderungen, Best Practices, Experteninterviews, qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Philipp Huber (Author), 2016, Qualitätsjournalismus im digitalen Zeitalter. Verifizierungsmethoden von Nachrichtenmaterial aus Sozialen Netzwerken am Beispiel Twitter und YouTube, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/588034