Die Arbeit geht der Frage nach, ob die frühzeitige Erkennung von Insolvenzen möglich ist beziehungsweise welches System hierfür das effektivste darstellt. Zur Beantwortung der Fragestellung erfolgt zunächst eine thematische Einführung. Im Anschluss werden verschiedene ausgewählte Möglichkeiten zur Insolvenzprognose diskutiert und schließlich in einem Fazit die Erkenntnisse hieraus zusammengeführt.
Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 sinkt die Anzahl der Insolvenzen von Unternehmen in Deutschland stetig. Als Gründe für den maßgeblichen Rückgang lassen sich vor allem die widerstandsfähige Konjunktur sowie die hohen Exportzahlen anführen. Aber auch geringere finanzielle Belastungen für Kreditnehmer und der Binnenmarkt tragen zu diesem Erfolg bei. Ungeachtet der positiven Entwicklung wurde auch im Jahr 2017 eine nicht zu verachtende Anzahl an Unternehmensinsolvenzen von 20.200 gemeldet, die weiterhin einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen.
Die Problematik der Frühprognose von Insolvenzen Bezüglich dieser Problematik kommt den Systemen zur Frühprognose von Insolvenzen ein hoher Stellenwert zu. Die Unternehmen sind durchgehend mit einer sich ständig erweiternden Komplexität und einer zunehmenden Dynamik in ihrem unternehmerischen Umfeld konfrontiert und müssen schneller und effektiver auf neu eintretende Begebenheiten reagieren. Somit wird es für Unternehmen überlebensnotwendig, Erkenntnisverzögerungen zu minimieren und relevante Veränderungen rechtzeitig zu identifizieren. Eine Krise erfolgreich zu überstehen, besteht dementsprechend weniger aus dem Finden eines Auswegs aus einer Krise, sondern vielmehr daraus, bereits durch rechtzeitig eintretende Handlungsschritte eine Krisensituation so weit zu vermeiden, dass diese keine bzw. kaum negative Einflüsse mehr haben kann.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Die Problematik der Frühprognose von Insolvenzen
- II. Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- B. Thematische Grundlagen
- I. Begriffsbestimmung zur Insolvenz
- II. Risikomanagement und Risikocontrolling
- III. Grundlagen der Kreditwürdigkeitsprüfung
- C. Systeme zur Insolvenzprognose
- I. Entwicklungsstufen der Systeme zur Identifikation von Risiken
- 1. Frühwarnung
- 2. Früherkennung
- 3. Frühaufklärung
- 4. Zwischenfazit
- II. Traditionelle Bilanzanalyse
- 1. Inhalt der traditionellen Bilanzanalyse
- 2. Kritische Betrachtung der traditionellen Bilanzanalyse
- III. Moderne Verfahren
- 1. Multivariate Diskriminanzanalyse
- 2. Logistische Regressionsanalyse
- 3. Künstliche Intelligenz
- a) Künstlich neuronale Netzanalyse
- b) Expertensystem
- 4. Scoringverfahren i. S. d. RSW-Verfahrens
- IIV. Kritische Betrachtung der modernen Verfahren
- 1. Allgemeine Kritik zu den modernen Verfahren der Bilanzanalyse
- 2. Spezifische Kritik der Multivariaten Diskriminanzanalyse
- 3. Spezifische Kritik der logistischen Regressionsanalyse
- 4. Spezifische Kritik der Verfahren der Künstlichen Intelligenz
- a) Künstlich neuronale Netze
- b) Expertensystem
- 5. Spezifische Kritik des Scoringverfahrens i. S. d. RSW-Verfahrens
- 6. Weitergehende Lösungsansätze
- D. Fazit
- Die Problematik der Frühprognose von Insolvenzen
- Verschiedene Systeme zur Insolvenzprognose
- Kritik an modernen Verfahren der Bilanzanalyse
- Weitergehende Lösungsansätze
- Zusammenführung der Erkenntnisse in einem Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob eine frühzeitige Erkennung von Insolvenzen möglich ist und welches System hierfür das effektivste darstellt. Ziel ist es, verschiedene Ansätze zur Insolvenzprognose zu diskutieren und die Erkenntnisse in einem Fazit zusammenzuführen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Problematik der Frühprognose von Insolvenzen. Es wird deutlich, dass Unternehmen aufgrund der zunehmenden Komplexität und Dynamik in ihrem Umfeld schnell und effektiv auf neu eintretende Begebenheiten reagieren müssen. Die Frühprognose von Insolvenzen gewinnt dadurch an Bedeutung, um Erkenntnisverzögerungen zu minimieren und relevante Veränderungen rechtzeitig zu identifizieren.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Zielsetzung und dem Gang der Untersuchung. Es wird die Fragestellung nach der Möglichkeit der frühzeitigen Erkennung von Insolvenzen und nach dem effektivsten System für diese Aufgabe erläutert. Die Untersuchung umfasst eine thematische Einführung, die Diskussion verschiedener Ansätze zur Insolvenzprognose und schließlich ein Fazit, das die Erkenntnisse zusammenfasst.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den thematischen Grundlagen. Es werden die wesentlichen Grundbegriffe, wie Insolvenz, Risikomanagement und Risikocontrolling, sowie die Grundlagen der Kreditwürdigkeitsprüfung näher beleuchtet. Die Bedeutung eines effektiven Risikomanagements wird hervorgehoben, das dazu beiträgt, kritische Situationen rechtzeitig zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen entgegenzusteuern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Insolvenzprognose, Risikomanagement, Kreditwürdigkeitsprüfung, traditionelle und moderne Bilanzanalyse, multivariate Diskriminanzanalyse, logistische Regressionsanalyse, künstliche Intelligenz, Scoringverfahren, Frühwarnung, Früherkennung, Frühaufklärung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Systeme zur Früherkennung von Insolvenzen. Effektivität und Insolvenzprognose, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/588163