Das Thema meiner Projektarbeit liegt nahe am Thema des Hauptprojektes "Institutionalisierung und normales Leben". Also welche Auswirkungen hat das Phänomen der Institution als Solcher auf das Leben in ebendieser? Ist normales Leben darin möglich ? In Diskussionen zum Projektthema kam öfters auch die Frage auf: Ist normales Leben überhaupt wünschenswert? Oder eigentlich so schrecklich, daß "normales" Leben gar nicht als wünschenswertes Ziel anzustreben ist?
Das alles und noch anderes mehr sind sehr grundsätzliche Fragen, von deren Beantwortung das Woraufhin unserer Heime wesentlich abhängt.
Für mein Thema soll nun zunächst (und zwar in der Form der Behandlung von Einwänden zu dieser Forderung) in einem ersten Kapitel die Frage geklärt werden, was unter "normalem" Leben verstanden werden soll; danach soll dann die Frage der Institutionaliserung behandelt werden.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Teil
- 1. Normales Leben
- 2. Was eine Institution ausmacht
- Warum es überhaupt Heime gibt
- Das Heim (die Institution) als Anstalt
- Von grausigen Gläsern und Tassen
- 3. Ablauforientierte vs. Bewohner orientierte Pflege
- Altenpflege als Erfüllen von Arbeitsabläufen
- Altenarbeit als Fließbandarbeit
- „keine Zeit haben“ als Metapher für die Verselbständigung von Arbeitsabläufen
- Je größer das Heim, desto stärker der Funktionalitätsdruck
- Ablauforientierung als Schutzmechanismus fürs Personal
- II. Teil
- 4. Zur Funktion der Sachwalterschaft
- Wenn Schaden vom Betroffenen abgewendet werden muß
- Gegenmaßnahmen
- Heimanwaltschaft
- Eine Ausbildung des Personals, die auf die Individualität des alten Menschen ausgerichtet ist
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit befasst sich mit der Schwierigkeit, im Heim ein eigenbestimmtes Leben zu führen. Der Autor untersucht, ob und inwiefern das Konzept des "normalen Lebens" im institutionellen Kontext des Heimes möglich ist und welche Herausforderungen sich dabei stellen.
- Die Definition von "normalem Leben" im Kontext des Heimes
- Die Rolle von Institutionen und deren Auswirkungen auf das Leben von Heimbewohnern
- Die Bedeutung von eigenbestimmten Lebensgewohnheiten und Entscheidungsfindung
- Die Herausforderungen der Ablauforientierung in der Pflege und deren Einfluss auf die Lebensqualität
- Die Funktion der Sachwalterschaft und die Bedeutung von Individualität in der Altenpflege
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Definition von "normalem Leben" im Kontext des Heimes. Der Autor analysiert den Einwand, dass das normale Leben im Heim nicht wünschenswert sei, da es die schlechten Gewohnheiten der Mehrheit widerspiegeln würde. Er argumentiert, dass das Ziel nicht die Übernahme der Lebensgewohnheiten der Mehrheit sei, sondern die Ermöglichung von eigenbestimmten Lebensgewohnheiten und Entscheidungsfindung. Das zweite Kapitel behandelt die Institution des Heimes als Anstalt und die Herausforderungen, die sich aus der institutionellen Struktur für die Bewohner ergeben. Es werden die Unterschiede zwischen ablauforientierter und bewohnerorientierter Pflege beleuchtet und die Folgen des "Funktionalitätsdrucks" in großen Heimen für die Bewohner diskutiert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Funktion der Sachwalterschaft und der Bedeutung von Individualität in der Altenpflege. Der Autor beleuchtet die Notwendigkeit, die Individualität des alten Menschen bei der Pflege zu berücksichtigen und das Personal entsprechend auszubilden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen eigenbestimmtes Leben, Institutionalisierung, "normales Leben", Ablauforientierung, bewohnerorientierte Pflege, Sachwalterschaft, Individualität und Altenpflege.
- Arbeit zitieren
- Roland Hofbauer (Autor:in), 2001, Wärst du nicht hilflos, so wärst du nicht hier - Zur Schwierigkeit eigenbestimmten Lebens im Heim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5886