"Reise um die Welt". Georg Forsters Zivilisationskritik und sein Begriff des "Edlen Wilden" auf O-Tahiti

Zwischen Aufklärung und Verklärung


Hausarbeit, 2018

15 Seiten, Note: 1,1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhalt

1. Einleitung

2. Der Topos des „Edlen Wilden“ im 18. Jahrhundert
2.1 Die Ambivalenz des Topos

3. Georg Forsters „Reise um die Welt“
3.1 Der Begriff des „Edlen Wilden“ bei Forster
3.2 Gebrochener Mythos des Paradieses - Verklärung vs. Aufklärung

4. Forsters Zivilisationskritik –aufklärerisch und anthropologisch?

5. Zusammenfassung

6. Anhang

1. Einleitung

Georg Forsters Reisebericht „Reise um die Welt“ erlangte im 18. Jahrhundert große Bekanntheit und besitzt diese noch heute. Das Werk war maßgeblich mitverantwortlich für die Entstehung und Verbreitung des Topos vom „Edlen Wilden“ und die Verherrlichung der Südsee in Europa. Den Gründen dafür und ob mehr hinter dem modernen Reisebericht steckt als die Beschreibung einer bloßen Utopie soll in dieser Hausarbeit nachgegangen werden.

Zu Beginn wird erläutert, was der Topos des „Edlen Wilden“ im 18. Jahrhundert beinhaltete und wie sich dessen Begriffsambivalenz erklären lässt. Hauptgegenstand der Untersuchung bildet Georg Forsters Reisebericht „Reise um die Welt“. Auf Forsters Beschreibung des „Edlen Wilden“ innerhalb seines Werkes und die Eindrücke seines Besuchs auf O-Tahiti wird im ersten Teil der Analyse eingegangen. Der Begriff des „Edlen Wilden“ bei Forster wird mit der europäischen Erwartungshaltung verglichen, eine besondere Rolle kommt dem Wechselspiel zwischen Verklärung und Aufklärung zu, in dem Forster sich bewegt. Folgend wird der Mythos des verherrlichten Paradieses aufgezeigt, gebrochen und begründet. Der zweite Teil der Analyse beschäftigt sich mit der doppelten Kritik Forsters, welche sich durch genaue Studien des Reiseberichts als Gesellschafts-/Zivilisationskritik der damaligen europäischen Verhältnisse offenbart.

2. Der Topos des „Edlen Wilden“ im 18. Jahrhundert

Der Begriff des „Edlen Wilden“ findet seinen Ursprung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine kollektiv zugeschriebene Identität, deren idealtypische Verwendung durch literarische Werke entstand; besonders verbreitete sich der Topos durch Rousseau, Bougainvilles oder Forsters Reiseberichte1. Auch die Kunst trug ihren Teil dazu bei, „den Wilden“ in ein neues Licht zu rücken (siehe Abb.1). Er findet sich in Amerika, im pazifischen Raum, im Orient und in Afrika. Die Bezeichnung verbreitet sich dort, wo große räumliche oder zeitliche Distanz zu den „realen Wilden“ vorliegt2. Die Inseln der Südsee lagen fernab von den gebräuchlichen Schiffsrouten und boten reichlich neue Entdeckungen, einen unbekannten Reiz der Landschaft und neue klimatische Verhältnisse3.

Der Begriff des „Edlen Wilden“ erfährt besonders in der englischen und französischen Literatur eine Hochstilisierung und tritt meist in Gestalt des Südseeinsulaners auf. Das Bild, welches von ihm vermittelt wurde, war ein Homogenisiertes und Positives: Zugeschriebene Eigenschaften beruhten vor allem auf ethisch-moralischen Qualitäten, Sinnlichkeit, Vitalität und sittlich-moralischer Entwicklung. Seine „Tugenden wie Nächstenliebe, Freundlichkeit, Gehorsam, Sittlichkeit und Freiheit von Habsucht“ (Michel 2002: S.78) seien unübertrefflich, er lebe gesellig und nutzte die Reichtümer der Erde in selbstverständlicher Daseinsfreude und zwanglosem Lebensrythmus4. Die Betonung liegt besonders auf der wohlgeformten, erotischen Gestalt der Südseeinsulaner. Ihr Körperbau wird häufig mit der griechischen Antike verglichen5 und ihre Schönheit spricht für ihre moralischen Tugenden: Freigiebigkeit, Unterwürfigkeit und Zivilisierbarkeit. Aufgrund des idealisierten Topos des „Edlen Wilden“ und der Schönheit der Inseln selbst, auf welchen er angesiedelt war, entflammte die Vorstellung eines „irdischen Paradieses“ und darin lebenden „Paradiesbewohnern“.

Bewertet wurde ihr Verhalten ausschließlich unter den Maßstäben europäischer Betrachtung6: Ein wesentliches Merkmal des Topos sind die fehlenden Selbstaussagen des „Edlen Wilden“, die Quellenlage ist einseitig europäisch.

2.1 Die Ambivalenz des Topos

„Unter dem Wort „wild“ stellt sich die Mehrheit der Menschen eine Art von barbarischen, grausamen, unmenschlichen, vernunftlosen, mißgebildeten, riesenhaften und bärenhaften behaarten Menschen vor, mit einem Wort eher Monstren als Vernunftwesen; indessen sind unsere Wilden wild nur dem Namen nach, ähnlich wie die Pflanzen und Früchte, welche die Natur ohne jede Pflege in den Wäldern und Wüsten hervorbringt und die doch, auch wenn sie „wild“ genannt werden, die wahren Tugenden und Eigenschaften in ihrer ganzen Kraft und Stärke besitzen, die wir durch die künstliche Pflege unseres Gartenbaus zerstören oder schmälern.“

(Dutertre 1654: S.356f.)

Die Ambivalenz des Topos vom „Edlen Wilden“ fasste der Franziskanerpater Dutertre schon im 17. Jahrhundert treffend zusammen. Laut Stefan Kaufmann beinhaltet der Topos „ein hybrides Moment, das geeignet scheint, die europäische Expansion und die Universalisierung europäischer Werte in kritischer Weise zu unterlaufen, das aber auch in konservative Muster der Einverleibung umschlagen kann“ (Kaufmann 2002: S.19). Eine Besonderheit liegt darin, dass es sich um eine spezifisch europäische Aneignungsform des Anderen handelt und der „Edle Wilde“ somit als Produkt europäischer Imagination betrachtet wird. Der Topos kann dadurch unterschiedliche Muster von Kritik enthalten, zum Beispiel als zivilisationskritische Figur im ethisch-moralischen Bereich. Sein herrschaftskritisches Potential entfaltete sich erst mit den neuen Naturrechtslehren des 18. Jahrhunderts, durch die gesellschaftliche Institutionen als solche in Frage gestellt wurden. Der Topos konnte andernfalls als schlichte politische Instrumentalisierung genutzt werden. Solange den Engländern und Franzosen die verbreitete Auffassung ihrer Propaganda zur Hilfe kam, wurde sie aufrechterhalten. Scheiterten Missionierungsbestreben oder kam es zu Konflikten, schlug er in den Begriff des „Bösen Wilden“ um7. Beide Figuren, der „Edle“ und „Böse“ Wilde waren zentrale Projektionsflächen für Herrschaftsbegründungen. Das mögliche Umschlagen betitelt sie als Kippfigur, die Trugbild und Abstraktion in einem darstellt8. Seine Hybridität vereint in einem Spiegelverhältnis unterschiedlich entworfene Eigenschaften des Eigenen mit dem Topos der Fremdheit. Es handelt sich um eine „organische Hybridität“, in der Anteile des Fremden der eigenen (europäischen) Imagination entspringen9. Verschiebungen der Grenzen der universalistischen, europäischen Identität bezüglich der Figur sind die Regel10, da die neu entstandenen Kolonialgesellschaften ihre Identität in Abgrenzung zur Urbevölkerung suchten.

Folglich ist der Topos des „Edlen Wilden“ vielfältig einsetzbar und dient „zur Etikettierung unterschiedlicher gesellschaftlicher und politischer Wünsche und Einstellungen“ (Kaufmann, Haslinger 2002: S.22). Doch trotz oder gerade wegen seiner schillernden Exotik verstellt der „Edle Wilde“ den Blick auf die Fremde und ist kein geeignetes Modell für den kulturellen Umgang mit dieser.

3. Georg Forsters „Reise um die Welt“

Georg Forster nahm als Assistent seines Vaters Johann Reinhold Forster, einem Naturforscher, an der zweiten Weltumseglung des Kapitäns James Cook teil. Die Reise galt als eine der Wichtigsten des zweiten Entdeckungszeitalters, deren Ziel es war, die legendäre „terra australis incognita“ zu entdecken- eine seit der Antike vermtuete, aber nie entdeckte Landmasse11. Das „zweite Entdeckungszeitalter“ beinhaltet vor allem Erkundungen der pazifischen Welt, wobei erstmals philosophisch und wissenschaftlich Gebildete die Reisen begleiten sollten, um geschärfte Beobachtungsmethoden anzuwenden. Nach drei Jahren der Weltumseglung kehrte die Mannschaft zurück nach England mit dem Fazit, es gäbe das legendäre Südland nicht. Johann Forsters Aufgabe nach der Reise war es, einen wissenschaftlichen Reisebericht zu erstellen, der die neue Flora und Fauna hinreichend beschreiben sollte. Durch seine „schwierige Art“ und Konflikte mit James Cook wurde es Johann Forster jedoch kurz darauf untersagt, seine Reisebeschreibung zu verfassen. Dies legte den Grundstein für Georg Forsters Arbeit, welcher anstelle seines Vaters zu schreiben und publizieren begann. Sein Reisebericht „A Voyage Round the World“ erschien 1777 erstmals in englischer Sprache und kam Cooks offiziellem Reisebericht einige Monate zuvor. Die Tagebücher Johann Forsters und Bougainvilles zuvor erschienenes Werk sind als wichtige Prätexte für Forsters eigenen Bericht anzusehen. Ihm gelang eine chronologische Reisebeschreibung, die mit einer programmatischen Vorrede begann. Darin stellte er seinen formalen und inhaltlichen Leitfaden vor: Er mochte mit der „philosophischen Reisebeschreibung“ eine neue Form des Reiseberichts begründen12. Sein Ziel war es, die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu zeigen, Zusammenhänge herzustellen und Erklärungsansätze für beobachtete Phänomene anzubieten: „Ein Reisender, der nach meinem Begriff alle Erwartungen erfüllen wollte, müßte Rechtschaffenheit genug haben, einzelne Gegenstände richtig und in ihrem wahren Lichte zu beobachten, aber auch Scharfsinn genug, dieselben zu verbinden, allgemeine Folgerungen daraus zu ziehen, um dadurch sich und seinen Lesern den Weg zu neuen Entdeckungen und künftigen Untersuchungen zu bahnen“ (Forster 1983, S.17). Forster grenzt sich damit vom damaligen abstrakt-objektivistischem Wahrheitsanspruch ab und zeigt einen teilweise empfindsamen, subjektiven Ton auf13. Den Reisenden als „Medium“ der Erkenntnisvermittlung einzusetzen, ist charakteristisch für Forsters Werk, in dem Erkenntnisinteresse im Mittelpunkt steht.

3.1 Der Begriff des „Edlen Wilden“ bei Forster

Am 16. August 1773 machte Cooks Schiff, die „Resolution“, erstmals vor O-Tahiti fest. Forsters erste Beschreibung der Insel Tahiti geschah unter einem antikisierenden und idealisierenden Blick: „Die Leute, welche uns umgaben, hatten so viel Sanftes in ihren Zügen, als Gefälliges in ihrem Betragen“ (Forster 1983: S.243). Er gibt einen sehr harmonischen und malerischen Eindruck wieder, stilisiert die Bewohner/innen mit ihren schönen Körpern und umschmeichelnden Stoffen zu antiken Statuen und gibt offen zu, seine Erwartungen übertroffen zu sehen14. Seiner Meinung nach seien die Menschen auf Tahiti wegen der natürlichen Fruchtbarkeit und Üppigkeit der Natur (noch) nicht zu regelmäßiger Arbeit gezwungen15, überschwänglicher Reichtum erzeuge eine gewisse Trägheit. Des Weiteren schwärmt Forster von der Sprache der Einwohner („Was mich anlangt, so schien mir keine Sprache leichter als diese.“ (Forster 1983: S.244)) und ihrer außerordentlichen Schwimmbegabung16. Er beobachtet die „sexuellen Ausschweifungen“ der Tahitianer und schlussfolgert: „So frühzeitige Ausschweifungen scheinen einen sehr hohen Grad an Wollust anzudeuten und müssen im Ganzen allerdings Einfluss auf die Nation haben.“17 Das Aufeinandertreffen mit einem alten Tahitianer bekräftigt Forster darin, die Vorteile des paradiesischen Lebens mit dem der Europäer zu vergleichen: „Der Runzeln, welche unter uns das Antheil der Greise sind, waren wenig; denn Kummer, Sorgen und Unglück, die uns so frühzeitig alt machen, scheinen diesem glücklichen Volke gänzlich unbekannt zu seyn“ (Forster 1983: S.271). Dank des günstigen Klimas und der vortrefflicheren Nahrung heilten Krankheiten auf Tahiti in kurzer Zeit, sodass sich auch „die am Scorbut kranken Leute von der Adventure “ außerordentlich schnell erholten. Dem Tod eines Matrosen an Wassersucht wird als Ausnahme wenig Beachtung geschenkt18.

Negatives erwähnt Forster wenig: Zum Beispiel die Diebstähle der Eingeborenen, die er eher noch herunterzuspielen scheint (Forster 1983: S.248, S.249, S.257) oder das Vorenthalten von Schweinefleisch19, was er im Gegenzug für den sonst vortrefflichen Charakter der Tahitianer ignoriert: „Im Ganzen war ihr Betragen allemal gutherzig, freundschaftlich und dienstfertig; aber sie paßten auch jede Gelegenheit ab, eine oder die andre Kleinigkeit zu entwenden und damit wußten sie ausnehmend gut Bescheid.“20

Georg Forster zeichnete in seiner „Reise um die Welt“ ein klar romantisiertes Bild der Südsee und seiner Bewohner, orientierte sich damit an der zeitgenössischen Erwartungshaltung und fand großen medialen Anklang, womit er zum Begründer des modernen Reiseberichts aufstieg. Inwieweit er den Topos des „Edlen Wilden“ bestätigt oder selbst bricht wird im folgenden Kapitel behandelt.

3.2 Gebrochener Mythos des Paradieses - Verklärung vs. Aufklärung

Die Aufklärung galt als Erleuchtetes Zeitalter, das sich mit dem Zusammenhang von Leib und Seele befasste. Sie stellt einen radikalen Neubeginn dar und eine Rückbesinnung auf „den Ursprung“21. In Bildungswerken war ein hoher Wahrheitsanspruch gefordert; in der empirischen Anthropologie betrachtete man den Menschen in der Natur, um sein ursprüngliches Wesen freizulegen. Der Übergang von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft war geprägt von einem großen Bedarf an neuen sozialen Normen22. Bei Begegnungen mit der „Anderen Welt“ suchte man sich zu dieser abzugrenzen, der europäische Kontinent wurde sich stärker denn je seiner Zusammengehörigkeit bewusst.

Forster „wundert sich“ auf seiner Reise in mehrfacher Weise über seine Beobachtungen: Er sieht die Unterschiedlichkeit verschiedener Stämme und Stände, die in knapper Nähe zueinander leben und beschreibt die Zugehörigen höherer Schichten durchweg als heller, größer und schöner als die Niederer23. Damit beweist er, dass es auch auf O-Tahiti Gesellschaftsstrukturen gibt, wie schon Bougainville berichtete: „Wir glaubten anfangs, daß eine Gleichheit der Stände unter ihnen herrsche und daß sie vermöge ihrer Freiheit nur gewissen allgemeinen Gesetzen unterworfen seien, die auf das Beste des Ganzen abzielten. Ich hatte mich getäuscht; der Unterschied der Stände ist merklich und für die Niedrigen sehr empflindlich.“24 Forsters Verwunderung konzentriert die Beobachtung darauf, was in der Südsee anders ist als in Europa. Der Spiegel der Verwunderung aber zeigt, was in der Südsee ebenso abläuft wie in Europa25: Auch die Bewohner Tahitis führen Krieg, um ihre Gebiete zu vergrößern26, ebenso herrscht eine starke Regelung der Eigentümer. Forster gelang es während seines Aufenthalts drei von vier Ständen herauszukristallisieren. Seine romantischen Erwartungen wurden enttäuscht, als er die Adelsklasse entdeckte: Statt uneingeschränkter Gleichheit erwartete ihn eine starre soziale Hierarchie und ein kompliziertes System der Ungleichheit. Die endgültige Zerstörung Forsters Ideals geschieht mit der Entdeckung des „Tahitischen Fressers“, der die Adelsklasse repräsentiert27. Forster entdeckt stark patriachalische Züge. Die Männer pflegten „ihre Weiber durchgehends als Sclavinnen anzusehn“ (Forster 1983: S.443) und Mahlzeiten geschlechtergetrennt einzunehmen (Forster 1983: S.266). Er beschreibt weiterhin die Neigung der Einheimischen zu Diebstahl (Forster 1983: S.248, 257), kriegerische Auseinander-setzungen, die Sitte der Kindstötung (Forster 1983: S.617), die soziale Ungerechtigkeit (Forster 1983: S.283), auftretende Krankheiten und den Hang zu Völlerei der oberen Klassen (Forster 1983: S.275). Zuvor wurden negative Aspekte der Südsee in Reiseberichten recht beiläufig erwähnt oder ins Positive umgedeutet, um dem Anspruch der Leser und der bestehenden Utopie gerecht zu werden- nicht so bei Forster28. Er gibt den Europäern die Schuld an den entwickelten negativen Eigenschaften der Einwohner, da sie die „neuen Bedürfnisse“ bei den Tahitianern erst auslösten29. Diese Struktur der Verdeckung ist typisch für Reiseberichte des 18. Jahrhunderts: Es war keine klare Trennung zwischen den Sitten der Tahitianer vor der Ankunft der Europäer und danach möglich, die Pointe liegt daher in der politischen Interpretation des Reiseberichts30. Auch wenn Forster negative Aspekte des „scheinbaren Paradieses“ erwähnte, deutete er andere Eigentümlichkeiten der Lebensform um oder spielte sie herunter: Nachdem z.B. die Ungleichheit der Schichten bewiesen war, war seine vorherige Hoffnung darauf so groß gewesen, dass er schreibt: „Das gemeine Volk in Tahiti ließ bei allen Gelegenheiten gegen die Vornehmen der Nation so viel Liebe blicken, daß es schien, als sehen sie sich insgesamt nur für eine einzige Familie“ (Forster 1983: S.295) und die Kindstötung findet zwar Erwähnung, wird aber nicht in dem Maße ausgeführt, wie es eine solche Brutalität nach europäischer Sicht verdient hätte31. Trotz aller Verherrlichung Forsters galt die Südsee nach seiner Ansicht bloß als Verlockung für europäische Unterschichten, nicht jedoch für gebildete und tugendhafte Europäer32.

[...]


1 Bitterli 1991: S.381ff

2 Kaufmann, Haslinger 2002: S.14-29

3 Bitterli 1982: S. 381ff

4 Bitterli 1982: S. 381-387

5 Bitterli 2002: S. 33-41

6 Kaufmann, Haslinger 2002: S. 14-29

7 Kaufmann, Haslinger 2002: S. 19-29

8 Bitterli 2002: S.35f

9 Kaufmann, Haslinger 2002: S. 19-29

10 Michel 2002: S. 89f

11 Van Hoorn 2004: S.21-52

12 Forster 1983: S.13

13 Forster 1983: S.18

14 Forster 1983: S.243

15 Van Hoorn 2004: S.21-52

16 Forster 1983: S.251

17 Forster 1983: S.250

18 Forster 1983: S.259

19 Forster 1983: S.264

20 Forster 1983: S.267

21 Uwe Japp 1976: S.15-56

22 Naoko Yuge 2002: S.205-223

23 Van Hoorn 2004: S.21-52

24 Bougainville 1972: S.217f

25 Japp 1976: S.15-56

26 Forster 1983: S.351

27 Japp 1976: S.15-56

28 Bitterli 1982: S.381-392

29 Forster 1983: S.313

30 Japp 1976: S-15-56

31 Bitterli 1982: S.381-392

32 Forster 1983: S.595, S.998

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
"Reise um die Welt". Georg Forsters Zivilisationskritik und sein Begriff des "Edlen Wilden" auf O-Tahiti
Untertitel
Zwischen Aufklärung und Verklärung
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Reiseliteratur der Goethezeit
Note
1,1
Autor
Jahr
2018
Seiten
15
Katalognummer
V589361
ISBN (eBook)
9783346195906
ISBN (Buch)
9783346195913
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Reiseliteratur im 18. Jahrhundert, Forster, Edle Wilde
Arbeit zitieren
Marie Gründer (Autor:in), 2018, "Reise um die Welt". Georg Forsters Zivilisationskritik und sein Begriff des "Edlen Wilden" auf O-Tahiti, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/589361

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