Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema der Väterbeteiligung. Nach einer Darstellung zu den Entwicklungen von Vaterschaft seit dem 18. Jahrhundert sowie den derzeitigen Gegebenheiten, werden die aktuellen Motive und Hindernisse, die Vaterschaft in der heutigen Zeit beeinflussen, ausführlich erläutert. Daran anschließend wird anhand umfassender und aufschlussreicher ExpertInneninterviews dargelegt, wie die Zugänge zu aktiver Vaterschaft erleichtert werden können.
Um dem Begriff der aktiven Vaterschaft näherzukommen, wird zunächst ein geschichtlicher Rückblick vorgenommen, der zeigt, wie sich Vaterschaft seit dem 18. Jahrhundert entwickelt hat und wie sie heute gestaltet wird. An dieser geschichtlichen Darstellung wird verdeutlicht, wie sich Vaterschaft in den verschiedenen Epochen verändert hat und wie stark diese Veränderungen von äußeren Faktoren – wie beispielsweise wirtschaftliche, politische, kulturelle, soziale und gesellschaftliche – beeinflusst wurden und noch immer werden. Die Ausführungen zum 21. Jahrhundert veranschaulichen, wie sich die geschichtlichen Entwicklungen auf die Väter der heutigen Zeit auswirken und wie Vaterschaft heute gestaltet wird.
Ein Ausgangspunkt dieser Arbeit ist ein bestimmtes Verständnis von aktiver Vaterschaft, denn daran anknüpfend werden die Motive und Barrieren für diese Form des Vaterschaftsverständnisses eruiert. Aktive Vaterschaft findet heutzutage auf mehreren Ebenen statt. Als aktive Väter sollen jene verstanden werden, die nicht nur zum Familieneinkommen beitragen, sondern mindestens ebenso zur Gestaltung des Familienalltags, indem sie fürsorgliche Bindungs- bzw. Bezugspersonen und Erzieher ihrer Kinder, verantwortungsvolle Familien- und Haushaltsorganisatoren sowie liebevolle Partner sind und auch als solche angesehen werden.
Das bedeutet auch, dass aktive Väter ein egalitäres Rollenverständnis verfolgen und sich entsprechend Erwerbs- und Familienaufgaben mit ihrer Partnerin gerecht aufteilen. Obwohl demnach Erwerbstätigkeit neben anderen auch zu den Aufgaben der Väter gehört, soll sich die Bezeichnung "Väterbeteiligung" im Folgenden besonders auf die Übernahme familialer Aufgaben beziehen. Denn viele Väter tragen einen größeren Teil zum Familieneinkommen bei und können dementsprechend weniger Aufgaben in der Familie übernehmen und somit – im Rahmen dieser Masterarbeit – nicht als aktive Väter definiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Väterbeteiligung
- Väter als alleinige Repräsentanten der Familie des 18. Jahrhunderts
- Väter in der Rolle der Familienernährer im 19. Jahrhundert
- Von abwesenden zu neuen Vätern im 20. Jahrhundert
- Väter im 21. Jahrhundert auf dem Weg zur aktiven Vaterschaft
- Motive und Barrieren aktiver Vaterschaft
- Erwerbstätigkeit versus aktive Vaterschaft?
- Politische Bemühungen mit Entwicklungsbedarf
- Gleichberechtigte Partnerschaft als Basis aktiver Väterbeteiligung
- Qualitative ExpertInnenbefragung
- Methode
- Darstellung der Interviews
- Interview A
- Interview B
- Interview C
- Interview D
- Fallvergleich
- Ergebnisse der Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema der Väterbeteiligung in Deutschland. Sie analysiert die historische Entwicklung von Vaterschaft, untersucht die aktuellen Motive und Barrieren, die eine aktive Väterrolle beeinflussen, und befragt ExpertInnen aus der Väterarbeit, um Möglichkeiten zur Erhöhung der Väterbeteiligung aufzuzeigen.
- Die Entwicklung des Vaterschaftsverständnisses im Laufe der Geschichte
- Motive und Barrieren für eine aktive Väterrolle in der heutigen Zeit
- Die Bedeutung von Erwerbsarbeit, Politik und Partnerschaft für die Väterbeteiligung
- Möglichkeiten zur Erhöhung der Väterbeteiligung
- Die Rolle von Elterngeld und Elternzeit als Regulationsmechanismen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema Väterbeteiligung einführt und die Relevanz des Forschungsgegenstandes beleuchtet.
Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung von Vaterschaft seit dem 18. Jahrhundert. Es zeigt, wie sich die Rolle des Vaters im Laufe der Zeit in Bezug auf die Familie und die Kindererziehung veränderte. Die Ausführungen fokussieren auf die Rolle der Väter als dominanter Hausvater im 18. Jahrhundert, als alleiniger Familienernährer im 19. Jahrhundert, die Herausforderungen während des 20. Jahrhunderts und die aktuellen Entwicklungen im 21. Jahrhundert.
Kapitel drei untersucht die aktuellen Motive und Barrieren für eine aktive Väterrolle. Es analysiert die Auswirkungen von Erwerbsarbeit, politischen Rahmenbedingungen und Partnerschaftsdynamiken auf die Väterbeteiligung in der Familie.
Kapitel vier präsentiert die Ergebnisse einer qualitativen ExpertInnenbefragung, die mit dem Ziel durchgeführt wurde, die Zugänge zu aktiver Vaterschaft zu beleuchten. Die ExpertInnen aus der Väterarbeit geben Einblicke in die Herausforderungen, Hindernisse und Möglichkeiten zur Erhöhung der Väterbeteiligung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Väterbeteiligung, aktive Vaterschaft, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Erwerbstätigkeit, Politik, Partnerschaft, Gatekeeping, Elternzeit, Elterngeld, ExpertInneninterviews, Väterarbeit, Geschlechterrollen, gesellschaftliche Erwartungen, traditionelle Rollenmuster.
- Quote paper
- Mareike Striecks (Author), 2013, Motive und Barrieren für aktive Vaterschaft. Eine qualitative ExpertInnenbefragung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/590569