Ein erster Blick in die Literatur und aktuelle Veröffentlichungen zeigt, dass Neuro-Marketing ein sehr spannendes, aber auch kontrovers diskutiertes Thema mit hoher Relevanz für Marketingverantwortliche sowie alle Mitglieder einer Gesellschaft in ihrer Rolle als Konsumenten ist. Das Ziel der vorliegenden Seminararbeit ist es, die wesentlichen Chancen, Grenzen und Risiken des Neuro-Marketings zur Konsumentenbeeinflussung zu diskutieren. Im Fokus steht insbesondere die Beeinflussung von Kaufentscheidungen.
Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt maßgeblich davon ab, wie gut die einzelnen Unternehmensaktivitäten marktorientiert ausgerichtet sind und die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen Kundenbedürfnisse befriedigen. Nach Meffert, Burmann und Kirchgeorg ist in diesem Zusammenhang das moderne Marketing „nicht nur auf das Erkennen und die Befriedigung vorhandener Bedürfnisse ausgerichtet. Vielmehr geht es um die systematische Bedarfs- bzw. Verhaltensbeeinflussung der Nachfrager.“
Um zu verstehen, wie sich Kunden verhalten und Unternehmen implizit Kunden beeinflussen können, ist ein Verständnis für die Konsumentenverhaltensforschung von konstitutiver Bedeutung. Diese versucht in Abgrenzung zum Menschenbild eines rational handelnden Menschen (Homo Oeconomicus) das tatsächliche (Entscheidungs-) Verhalten von Konsumenten anhand verhaltenswissenschaftlicher Ansätze zu erklären. In den vergangenen Jahren erfuhr die Konsumentenverhaltensforschung insbesondere durch Erkenntnisse der Neuroökonomik, welche die Forschungsdisziplinen Neurologie, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften interdisziplinär miteinander verbindet, neue Impulse. Messmethoden aus der Hirnforschung sollen dabei helfen, Einblicke in das „Kundengehirn“ zu gewinnen, um ökonomisches Handeln von Menschen besser nachzuvollziehen. Sie verfolgen keinen geringeren Anspruch als Beweise dafür zu liefern, dass vor allem unbewusste, emotionale, automatisch ablaufende Prozesse im Gehirn unser menschliches Verhalten regulieren. Nach Untersuchungen von Harvard Professor Gerald Zaltman sind lediglich 5 % der mentalen Prozesse bei Konsumentscheidungen dem handelnden Individuum bewusst. Ganze 95 % werden unterbewusst verarbeitet. Dies verdeutlicht, dass Entscheidungen häufig nicht rational, sondern vielmehr irrational getroffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Definition und Relevanz von Neuro-Marketing
- 1.2 Eingrenzung des Themas und Aufbau der Seminararbeit
- 2. Methoden der Neuro-Marketing-Forschung
- 2.1 Bildgebende Verfahren der Hirnforschung
- 2.2 Psychophysiologische Verfahren
- 3. Die Beeinflussung des Konsumentenverhaltens
- 3.1 Chancen bei der Konsumentenbeeinflussung
- 3.2 Grenzen und Risiken der Konsumentenbeeinflussung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit Neuro-Marketing, einem Teilgebiet der Neuroökonomie, das Erkenntnisse aus der Hirnforschung nutzt, um Konsumentenverhalten im Sinne verkaufsfördernder Maßnahmen zu beeinflussen. Die Arbeit analysiert die Chancen und Grenzen dieser Methode im Kontext der Konsumentenbeeinflussung.
- Definition und Relevanz von Neuro-Marketing
- Methoden der Neuro-Marketing-Forschung
- Chancen und Grenzen der Konsumentenbeeinflussung durch Neuro-Marketing
- Implikationen für das Marketing und die Wirtschaft
- Ethische Aspekte und gesellschaftliche Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Dieses Kapitel definiert Neuro-Marketing und erläutert seine Relevanz im Kontext der modernen Marketingforschung. Es betont die Bedeutung des Konsumentenverhaltens und die Notwendigkeit, die dahinterliegenden psychischen Prozesse zu verstehen. Außerdem wird die Einordnung und der Aufbau der Seminararbeit erläutert.
- Kapitel 2: Methoden der Neuro-Marketing-Forschung: In diesem Kapitel werden verschiedene Methoden der Neuro-Marketing-Forschung vorgestellt. Es werden sowohl bildgebende Verfahren der Hirnforschung wie die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) als auch psychophysiologische Verfahren wie die Elektroenzephalografie (EEG) behandelt.
- Kapitel 3: Die Beeinflussung des Konsumentenverhaltens: Dieses Kapitel analysiert die Chancen und Grenzen der Konsumentenbeeinflussung durch Neuro-Marketing. Es untersucht die Möglichkeiten, das Konsumentenverhalten gezielt zu beeinflussen, sowie die ethischen und gesellschaftlichen Aspekte dieser Methode.
Schlüsselwörter
Neuro-Marketing, Konsumentenverhalten, Hirnforschung, bildgebende Verfahren, psychophysiologische Verfahren, Beeinflussung, Chancen, Grenzen, ethische Aspekte, gesellschaftliche Relevanz.
- Quote paper
- Matthias Engelman (Author), 2018, Die Bedeutung des Neuro-Marketings. Chancen und Risiken in der Konsumentenbeeinflussung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/591244