„Es gibt nur eine Gesundheit und eine Menge von Krankheiten“.
(Wilhelm von Humboldt)
Gesundheit sollte als ein wichtiger Bestandteil im Leben eines jeden Menschen verankert sein. Ohne sie ist der Mensch in seiner Lebensweise eingeschränkt.
Betrachtet man vor diesem Hintergrund das gesundheitliche Bild von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Zeit, so wird man schnell auf negative Schlagzeilen aufmerksam. Die „Generation XXL“, wie sie von der Mediengesellschaft tituliert wird, weist immer mehr gesundheitliche Probleme und Defizite auf. Sowohl Kinder als auch Jugendliche haben sich den veränderten Lebensbedingungen anzupassen. Durch die Verstädterung werden die Heranwachsenden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, da ihnen die Nutzung von möglichen Spielflächen verwehrt wird. Sie werden dazu verleitet immer mehr Indoor-Aktivitäten zu treiben, welche allerdings nicht unbedingt durch Bewegungen gekennzeichnet sind. Dieser Aspekt wird vor allem aufgrund des zunehmenden Medien-Interesses verstärkt. Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit zunehmend mit Kommunikations- und Interaktionsmedien und finden z.B. in der Auseinandersetzung mit Computerspielen einen angemessenen Ausgleich zu ihren Alltagsproblemen.
Diese Lebensweise bleibt nicht ohne Folgen: Ca. 16% aller Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig und ungefähr ein Drittel von ihnen ist sogar adipös. Als Hauptursache wird in vielen Studien Bewegungsmangel angegeben. Die Heranwachsenden treiben zwar viel Sport im Verein und bewegen sich dort wahrscheinlich auch regelmäßig, aber die Dropout-Quote ist relativ hoch: Ungefähr 40% der Kinder und Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren verlassen ihren Verein und viele von ihnen finden auch danach keinen Zugang mehr zu sportlicher Betätigung. Da bereits im Alter von 12 Jahren ein regelrechter Einbruch der sportlichen Aktivität stattfindet, steigt die Gefahr, dass bereits in jungen Jahren die Gesundheit aufgrund von mangelnder Bewegung gefährdet ist.
Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, Übergewicht oder auch Haltungsschwächen und Defizite in der motorischen Leistungsfähigkeit können als Folgen von Bewegungsmangel genannt werden. Diese Auswirkungen haben letztendlich negativen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Situationsanalyse
- 2.1 Der gesundheitliche Zustand von Kindern und Jugendlichen
- 2.2 Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen - Eine positive Entwicklung
- 2.3 Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen - Eine negative Entwicklung
- 2.4 Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen aus der Sicht des ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts
- 2.5 Ursachen für die Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- 2.6 Fazit
- 3. Grundlagen der Gesundheitsförderung
- 3.1 Definition von Gesundheit
- 3.1.1 Naturwissenschaftlich-medizinischer Gesundheitsbegriff
- 3.1.2 Psychologischer Gesundheitsbegriff
- 3.1.3 Soziologischer Gesundheitsbegriff
- 3.1.4 Ein Gesundheitsbegriff
- 3.2 Gesundheitsförderung
- 3.3 Das Salutogenese-Modell von Aaron Antonovsky
- 3.3.1 Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
- 3.3.2 Generalisierte Widerstandsquellen (Schutzfaktoren)
- 3.3.3 Stressoren (Risikofaktoren)
- 3.3.4 Das Kohärenzgefühl
- 3.3.4.1 Verstehbarkeit
- 3.3.4.2 Handhabbarkeit
- 3.3.4.3 Bedeutsamkeit
- 3.3.5 Zusammenfassung
- 3.4 Zwischenfazit
- 4. Didaktische und pädagogische Aspekte der Gesundheitsförderung
- 4.1 Vorwort
- 4.2 Zusammenhang von Sport und Gesundheit nach Balz
- 4.2.1 Chancen für die Gesundheit durch Sport
- 4.2.2 Risiken für die Gesundheit durch Sport
- 4.3 Gesundheitsförderung im Schulsport
- 4.2.3 Aspekte gesundheitsorientiertem Sporttreiben
- 4.4 Salutogenetische Gesundheitsförderung im Sportunterricht
- 4.4.1 Sportliche Aktivität innerhalb des Salutogenese-Modells
- 4.4.2 Aufgaben salutogenetischer Gesundheitsförderung im Sportunterricht
- 4.4.3 Inhalte und Methoden einer salutogenetischen Gesundheitsförderung im Sportunterricht
- 4.5 Pädagogische Perspektiven
- 4.5.1 Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
- 4.5.2 Mehrperspektivität
- 4.6 Merkmale des Schulsports in der Sekundarstufe I
- 4.7 Zusammenfassung
- 5. Umsetzung des Salutogenese-Modells im Sportunterricht - Ein Praxisbeispiel
- 5.1 Hinführung
- 5.2 Bewegungsform Laufen – Laufdisziplinen und Technik
- 5.3 Gesundheitliche Aspekte des Laufens
- 5.4 Vorbemerkung
- 5.4.1 Erste Doppelstunde
- 5.4.2 Zweite Doppelstunde
- 5.4.3 Dritte Doppelstunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der salutogenetischen Gesundheitsförderung im Sportunterricht der Sekundarstufe I. Die Zielsetzung besteht darin, die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen und ein Praxisbeispiel für die Umsetzung des Salutogenese-Modells im Sportunterricht zu entwickeln.
- Die aktuelle gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf motorische Leistungsfähigkeit
- Die Bedeutung der Gesundheitsförderung und des Salutogenese-Modells für die Gesundheitsbildung
- Die didaktischen und pädagogischen Aspekte der Gesundheitsförderung im Sportunterricht
- Die praktische Umsetzung salutogenetischer Gesundheitsförderung im Sportunterricht anhand des Beispiels der Bewegungsform "Laufen"
- Die Entwicklung von Gesundheitsbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen durch sportliche Aktivität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik des gesundheitlichen Zustands von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Zeit beleuchtet. Anschließend werden verschiedene Analysearbeiten vorgestellt, die den aktuellen Stand der motorischen Leistungsfähigkeit von Heranwachsenden beleuchten. Kapitel 3 widmet sich den Grundlagen der Gesundheitsförderung und stellt das Salutogenese-Modell von Aaron Antonovsky vor. In Kapitel 4 werden didaktische und pädagogische Aspekte der Gesundheitsförderung im Sportunterricht betrachtet, wobei der Fokus auf salutogenetische Ansätze liegt. Kapitel 5 zeigt schließlich ein Praxisbeispiel für die Umsetzung des Salutogenese-Modells im Sportunterricht anhand des Beispiels der Bewegungsform "Laufen".
Schlüsselwörter
Gesundheitsförderung, Salutogenese, Sportunterricht, Sekundarstufe I, Motorische Leistungsfähigkeit, Bewegung, Laufen, Kohärenzgefühl, Schutzfaktoren, Risikofaktoren, Gesundheitsbewusstsein.
- Arbeit zitieren
- Sonja Noack (Autor:in), 2005, Salutogenetische Gesundheitsförderung im Sportunterricht der Sekundarstufe I, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59169