„Aber das ist ja nicht möglich, Mutter. Ich bin ja doch nicht verheiratet…!“ In diesen Worten Wendlas in dem Drama „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind spiegelt sich die gesamte Tragik des Werkes wider. Die Generationen scheinen aneinander vorbeizureden, die Erwachsenen bringen absolut kein Verständnis auf für die Bedürfnisse der Jugendlichen. Die Welt der Eltern und Lehrer in Frühlings Erwachen hat mit der Welt der suchenden und leidenden Heranwachsenden, die gerade ihre Geschlechtsreife erlangen, nichts gemein. Die „aufwachende Jugend“ muss zwangsläufig in Konflikt geraten mit ihren „Erziehern (…), die ihre Instinkte (…) unterdrücken wollen“ und in ihrer bürgerlichen Engstirnigkeit das „Urproblem feige als nicht vorhanden (behandeln), das Natürliche als unsittlich (verwerfen) und die Heranwachsenden allein und hilflos dem Kampf mit der Qual und der Herrlichkeit des Lebens (überlassen).“ Es wird in der von Wedekind selbst bezeichneten Kindertragödie mehrfach deutlich, dass die Jugend keine Schuld trägt an ihrem tragischen Schicksal, sondern dass die Elterngeneration mit ihren falschen Moralvorstellungen die Jugendlichen geradewegs ins Verderben führt.
Inhaltsverzeichnis
- Der Generationskonflikt in Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“
- Wendlas Schicksal
- Melchiors Schicksal
- Das Versagen der Elterngeneration
- Wendlas Mutter
- Melchiors Eltern
- Frau Gabor
- Das Versagen der Lehrerschaft
- Moritz Schicksal
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet den Generationskonflikt im Drama „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind. Sie analysiert die Tragik des Werkes, die aus dem fehlenden Verständnis der Erwachsenen für die Bedürfnisse der Jugendlichen resultiert. Die Arbeit untersucht die Rolle der Eltern und Lehrer im Leben der jugendlichen Protagonisten und zeigt auf, wie deren falsche Moralvorstellungen und Unterdrückung der natürlichen Instinkte zu tragischen Folgen führen.
- Der Generationskonflikt zwischen Erwachsenen und Jugendlichen
- Die Folgen der Unterdrückung der natürlichen Instinkte
- Das Versagen der Eltern und Lehrer
- Die Tragik der jugendlichen Protagonisten
- Die Bedeutung von Aufklärung und Verständnis in der Jugenderziehung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Drama „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind schildert den tragischen Konflikt zwischen den Generationen. Wendla, ein junges Mädchen, wird von ihrem Schulkameraden Melchior Gabor geschwängert, da sie von ihren Eltern falsch über Sexualität aufgeklärt wurde. Wendla sieht ihr Schicksal mit naiver Freude entgegen, doch ihre Mutter, Frau Bergmann, kann die Situation nicht akzeptieren und lässt ihre Tochter abtreiben, die diese nicht überlebt.
- Melchiors Eltern, Herr und Frau Gabor, können mit der sexuellen Reife ihres Sohnes ebenfalls nicht umgehen. Melchiors Vater bezeichnet dessen Schriften über Sexualität als „moralischen Irrsinn“ und lässt seinen Sohn in eine Korrektionsanstalt einweisen, da er den Geschlechtsverkehr mit Wendla nicht akzeptieren kann.
- Auch die Lehrer der Schule versagen in ihrer Aufgabe, die jungen Menschen zu verstehen und zu unterstützen. Melchior wird wegen seiner Schriften von der Schule verwiesen und bei der Konferenz, bei der über sein Schicksal entschieden wird, nicht ernst genommen. Die Pädagogen scheinen nur an den Ruf der Schule interessiert und zeigen keinerlei Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Schüler.
- Moritz Stiefel, Melchiors bester Freund, steht unter enormem Leistungsdruck und sieht sein Leben als aussichtslos an. Ihm fehlt es an Unterstützung und Verständnis von Seiten seiner Eltern und Lehrer, wodurch er sich immer stärker isoliert und in eine tiefe Verzweiflung stürzt.
Schlüsselwörter
Generationskonflikt, „Frühlings Erwachen“, Frank Wedekind, sexuelle Aufklärung, Unterdrückung, Moralvorstellungen, Elterliche Verantwortung, Lehrerschaft, Tragik, Jugend, Sexualität, Moral, Verantwortung, Aufklärung, Tragödie
- Arbeit zitieren
- Jessica Brückner (Autor:in), 2005, Der Generationskonflikt in Frank Wedekinds 'Frühlings Erwachen', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59205